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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer
Autoren: Christine Feehan
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Sie mir zu«, zischte er. »Ich bin genauso wie Sie. Ich könnte
Ihnen dienen. Machen Sie mich unsterblich.«
    Spöttisch hob Darius eine
Augenbraue. »Sie schmeicheln sich zu sehr, wenn Sie glauben, dass wir etwas
gemeinsam haben. Auch in meinem Volk gibt es Männer, die so böse und verdorben
sind, dass sie Ihnen gleichen. Einige wenige von ihnen würden Sie vielleicht
noch eine Weile verschonen, damit Sie ihnen bei ihren Untaten zur Hand gehen.
Doch ich bin keiner von diesen Männern.«
    »Wer sind Sie dann?«, raunte
Wallace. Er nahm ein Geräusch wahr. Im Haus war es nicht mehr still. Zwar
eilten ihm seine Männer nicht zu Hilfe, doch ein kaum hörbares, zischendes
Flüstern drang an seine Ohren. Er versuchte, das Geräusch zu verdrängen, zumal
er die Sprache nicht verstand, wusste jedoch, dass es im Haus außer diesem
Ungeheuer noch weitere geben musste. Sie warteten, stachelten den Vampir an,
Wallace endlich zu töten, um zu ihnen zurückzukehren.
    »Ich bin ein Vollstrecker
der Gerechtigkeit. Ich bin gekommen, um Sie aus dieser Welt in die nächste zu
befördern, in der Sie sich für Ihre schrecklichen Verbrechen an den Sterblichen
und Unsterblichen zu verantworten haben.« Darius sprach leise, beinahe sanft.
    Heftig schüttelte Wallace
den Kopf. »Nein, das vermögen Sie nicht. Ich bin der Anführer einer Armee.
Niemand kann mich besiegen.« Seine Stimme schlug in hysterisches Kreischen um.
»Wo seid ihr? Mein Leben ist in Gefahr! Beschützt euren Anführer!«
    Darius ließ seinen kalten
Blick auf Wallaces Gesicht ruhen. Seine dunklen Augen schienen völlig leer und
gefühllos zu sein. Doch dann flackerten wieder winzige rote Flammen in ihren
Tiefen auf, die Wallace unaussprechliche Furcht einflößten.
    »Es ist niemand da«, sagte
Darius. »Nur Sie. Und ich verurteile Sie wegen Ihrer Verbrechen an der
Menschheit zum Tode. Bitte folgen Sie mir, Sir.« Darius deutete auf den Korridor.
    Wallace vermochte gegen den
telepathischen Befehl nicht anzukämpfen. Schritt für Schritt ging er mit
marionetten- haften Bewegungen den Flur entlang und auf die Treppe zu. Wallace
versuchte zu schreien, brachte jedoch keinen Laut heraus. Sein Köiper gehorchte
den Befehlen des Ungeheuers, das er in sein Haus gelockt hatte. Im ersten Stock
führte der Untote ihn langsam und unerbittlich auf das Billardzimmer zu.
    Erschrocken schrie Wallace
auf, als er die vier Männer tot am Boden liegen sah. Dabei schien ihnen niemand
ein Haar gekrümmt zu haben. Dann gab Darius ihm den Befehl, zur
    Balkontür zu gehen. Darunter
erstreckte sich ein schmiedeeiserner Zaun, dessen Pfosten wie spitze Lanzen in
die Luft ragten. Wallace starrte auf die tödlichen Spitzen und wehrte sich mit
aller Kraft dagegen weiterzugehen. Doch schon trat er ins Leere. Und dann fiel
er, befreit vom Bann des Vampirs, sodass seine Schreie durch die Nacht gellten.
    Mit unbewegter Miene
betrachtete Darius die Leiche des Mannes, die nun am Zaun hing. Einer der
Pfähle hatte sein Herz durchbohrt. Er wartete und kämpfte gegen seine animalischen
Instinkte an, die noch immer Vergeltung forderten.
    Tempest. Darius konzentrierte sich
auf sie, ließ sie in seine Seele. Ihre Güte besänftigte seine animalische Seite
und stellte einmal mehr das Gleichgewicht zwischen dem Mann und dem Raubtier
her. Darius war nicht länger ein unerbittlicher Rächer, sondern wurde wieder
zu Tempests anderer Hälfte. Er musste sie so schnell wie möglich sehen.
    Darius wandte sich um und
kehrte zu den anderen Männern zurück. Julian, Dayan und Barack hatten
inzwischen auf die übrigen Fanatiker im Haus unschädlich gemacht.
    Julian seufzte leise. »Du
musst mein Blut zu dir nehmen, Darius, und dann deine Wunden in der Erde
ausheilen.«
    »Es bleibt mir wohl nichts
anderes übrig, als zuzugeben, dass du Recht hast.«
    »Auch wenn dich dieses
Geständnis beinahe umbringt.« Julian grinste.
    Ein leises Lächeln zuckte um
Darius' Mundwinkel. »Ach, halt den Mund«, sagte erschöpft, doch in seiner
Stimme schwang echte Belustigung mit.
     
    Kapitel
18
    Zwei Tage später erhob sich
Darius vollständig geheilt. Der tiefe Schlaf des karpatianischen Volkes, das
Blut eines mächtigen Karpatianers und die heilkräftige Erde hatten ihm seine
Kräfte zurückgegeben. Sofort erkundigte er sich nach seiner Familie, suchte die
telepathische Verbindung zu jedem von ihnen, um sich zu vergewissern, dass es
ihnen gut ging. Ich bin wieder ganz gesund, versicherte er ihnen, nun werde ich Tempest
bald
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