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Gefährliche Trauer

Gefährliche Trauer

Titel: Gefährliche Trauer
Autoren: Anne Perry
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Frau gegeben, der mir jede Nacht Gewalt angetan hat und mich behandelt hat wie eine Hure. Einer Scheidung hättest du nie zugestimmt, weil die Moidores so etwas nicht tun! Es hätte einen Schatten auf unseren guten Namen geworfen, und das ist alles, woran dir etwas liegt - Macht. Die Macht des Geldes, die Macht des Ansehens, die Macht der gesellschaftlichen Position.«
    Sir Basil stand da wie gelähmt, er war das Entsetzen in Person! Eine Ohrfeige hätte ihn nicht stärker treffen können.
    »Ja, ich habe Octavias Selbstmord vertuscht, um den Namen der Moidores zu retten«, fuhr Araminta erbittert fort, den Blick ausschließlich auf ihn gerichtet, als wäre er der einzige, der sie hören konnte, »und ich habe dir geholfen, Percival dafür an den Galgen zu bringen. Trotzdem sind wir Moidores jetzt am Ende.« Sie schien dicht davor, in hysterisches Gelächter auszubrechen, »der Inbegriff von Mord und Korruption. Wir werden Seite an Seite für Percival vor den Henker treten. Du bist ein Moidore, und als solcher wirst du hängen - gemeinsam mit mir!«
    »Ich bezweifle, daß es soweit kommen wird, Mrs. Kellard«, sagte Rathbone mitleidig und angewidert. »Mit Hilfe eines guten Anwalts verbringen Sie wahrscheinlich den Rest Ihres Lebens im Gefängnis - wegen Totschlag in geistiger Umnachtung infolge großen seelischen Drucks.«
    »Vielen Dank, da hänge ich lieber!« fauchte sie ihn an.
    »Das glaube ich gern«, versicherte er gelassen. »Aber die Entscheidung liegt nicht bei Ihnen.« Er drehte sich schwungvoll um. »Für Sie gilt das gleiche, Sir Basil. Sergeant Evan, bitte tun Sie Ihre Pflicht.«
    Gehorsam trat Evan vor und ließ ein Paar eiserne Handschellen um Aramintas dünne weiße Handgelenke zuschnappen. Der Konstabler löste sich von der Tür, um die Prozedur bei Sir Basil zu wiederholen.
    Romola brach in selbstmitleidiges, verstörtes Schluchzen aus. Cyprian kümmerte sich nicht darum, ging an ihr vorbei zu seiner Mutter, nahm sie schweigend in den Arm und drückte sie fest an sich, als wäre sie das Kind und nicht er.
    »Laß den Kopf nicht hängen, meine Liebe. Wir werden gut für dich sorgen«, sagte Septimus mit klarer Stimme. »Ich denke, wir sollten heute ausnahmsweise hier essen und uns mit etwas heißer Suppe begnügen. Wir würden vermutlich alle gern früh zu Bett gehen, aber ich halte es für besser, wenn wir den Abend gemeinsam vor dem Kamin verbringen. In Zeiten wie diesen sollte man nicht allein sein.«
    Hester lächelte ihm beifällig zu, trat ans Fenster und zog den Vorhang so weit zurück, daß sie von draußen gut sichtbar im erleuchteten Erker stand. Unten, im Schneegestöber, wartete Monk. Sie hob eine Hand zum Zeichen, daß alles vorbei war.
    Fast im selben Moment schwang die Haustür auf. Evan und der Konstabler führten Basil Moidore und seine Tochter hinaus.

Buch
    Noch nie ist die aristokratische Familie der Moidores auch nur mit einem Hauch von Skandal in Verbindung gebracht worden, und in dem prunkvollen Herrenhaus von Sir Basil Moidore in der Queen Anne Street treffen sich täglich die Reichen und Mächtigen Londons zum Tee oder Dinner. Doch mit einem erschütternden Todesfall bekommt die scheinbar heile Welt tiefe Risse: Die schöne verwitwete Tochter Sir Basils wird erstochen in ihrem Bett gefunden. Inspektor William Monk soll den Täter finden - ohne Verzug und mit so wenig negativem Aufhebens für die einflußreiche Familie wie möglich. Als sich die Verdachtsmomente für Monk immer mehr verstärken, daß der Mörder zum großen Haushalt der Moidores gehören muß, sieht sich Monk bald mit einer heimtückischen Intrige konfrontiert, die nur einen Hintergrund hat, nämlich die Familienmitglieder reinzuwaschen und den möglichen Täter in den Bereich des Dienstpersonals zu verweisen. Monk riskiert viel, um die Wahrheit ans Licht zu bringen: Er schleust seine Mitstreiterin Hester Latterly als Dienstmädchen in den Haushalt der Moidores. Sie macht einige Entdeckungen, die so gar nicht zum äußeren Bild der Familie passen wollen.
     

Autorin
    Die Engländerin Anne Perry, 1938 in London geboren, verbrachte einen Teil ihrer Jugend in Neuseeland und auf den Bahamas. Schon früh begann sie zu schreiben. Ihre historischen Kriminalromane zeichnen ein lebendiges Bild des spätviktorianischen England und begeistern mittlerweile ein Millionenpublikum. Anne Perry lebt und schreibt in Schottland.
     
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