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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht
Autoren: Margit Roy
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an.
    Blut? Sonnenlicht? ... Er wollte seine Gedanken nicht zu Ende denken. Hatte er sich in eine Kreatur der Nacht verwandelt?
    Aber ... es gab keine Vampire. Diese Nachtgestalten waren eine Erfindung von Menschen, die Angst und Schrecken verbreiten wollten ... In der realen Welt gab es diese blutsaugenden Wesen nicht ...
    In Johns Kopf arbeitete es. Er fuhr sich mit seiner Hand durch das Haar und über sein Gesicht.
    »Was ist passiert, Riley? Ich habe keine Erinnerung an die letzten Stunden ...«
    Rileys Blick wanderte langsam über Johns Gesicht. In seinen Augen stand die tiefe Zuneigung, die er für seinen Onkel fühlte.
    »Dayana hat dich am Hals gebissen und dein Blut getrunken. Als ich dich fand, lagst du im Sterben. Ich habe dir mein Blut gegeben, damit du überlebst. ... Aber ich konnte dir nur ein Vampirleben geben.«
    »Das ist nicht möglich«, murmelte John MacLain. »Du ... bist doch kein Vampir?«
    »Dayana hat mich in einer Nacht vor zwei Monaten angefallen und beinahe den letzten Tropfen Blut aus mir herausgesaugt.
    Bevor ich starb hat sie mir ihr Blut gegeben und mich in einen Vampir verwandelt ...«
    John stand vor seinem Neffen und starrte ihn schweigend an.
    »Verzeih mir«, weinte Riley verzweifelt. »Ich konnte euch nicht sterben lassen. Ihr seid doch meine Familie.«
    John MacLain hörte Riley gepeinigt zu. Er schloss seine Augen. Mit einem Grauen im Gesicht raffte er sich auf und zwang sich dazu, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Er war geschwächt, aber das Entsetzen trieb ihn vorwärts.
    »... Elijah! ... Elijah! ...«
    Als er den blutigen Mund seines Sohnes sah, überkam ihn ein unbändiger Zorn.
    Elijah griff sich an den Mund. Etwas drängte sich zwischen seinen Lippen hervor. Er schleppte sich zum Spiegel und betrachtete sein Gesicht. »Fangzähne! Wie bei einem Raubtier!«
    Ein wilder Schrei entwich seinen Lippen. »Dad! Was ist das?«
    John blickte auf seinen Sohn. Der Anblick machte ihn sprachlos. Rileys Worte klangen in seinem Ohr ... » Dayana ist eine Vampirin.«
    Sein Gesicht lief rot an vor Wut.
    »Ich werde Dayana töten«, brüllte er plötzlich und sprang auf. Mit einem tierischen Aufschrei verließ er den Raum. Ein paar Minuten später stand er mit einem geladenen Gewehr im Gästezimmer.
    »Wo sind sie?«, schrie er. »Wo sind mein Bruder und seine Frau?«
    Wie ein Irrer lief er die Treppe hinunter und wollte in den Salon. Mit schreckensgeweiteten Augen prallte er vor dem Sonnenlicht zurück.
    »Die Herrschaften sind bereits abgereist«, sagte Butler James mit ernster Miene. »Sie wollten den Hausfrieden nicht länger stören.«
    Gebrochen ging John MacLain zurück zu seinem Sohn und seinem Neffen. Durch die Vorhänge schimmerte spärlich das Licht der aufgehenden Sonne.
    »Roger, seine Frau und Kyle haben das Haus bereits verlassen«, sagte er. »Wenn ich sie erwische, werde ich sie töten.«
    »Ich werde dir helfen, sie zu pfählen«, murmelte Riley.
    John antwortete nicht darauf. Er setzte sich wie ein alter Mann neben Elijah und starrte in die Luft.
    »Ich werde nicht zulassen, dass wir als Kreaturen der Nacht Menschen anfallen und töten«, sagte er.
    »Wir können uns auch vegetarisch ernähren«, hörte sich Riley sagen, »und vielleicht gibt es eine Möglichkeit, einem Leben in der Nacht zu entfliehen.«
    Er war erstaunt, dass ihm gerade jetzt die junge Frau einfiel, die ihnen immer zur Seite stand, wenn jemand im Haus krank war. »Wir sollten Enya McLauchlan bitten, uns zu helfen.«
    John blickte Riley erstaunt an. Seine Verzweiflung schien sich ein wenig zu legen. Er überlegte kurz und machte sich auf den Weg zur Tür. Bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal kurz um.
    »Vegetarisch?«
    »Ja. Wir können uns auch von Tierblut ernähren.«
    John sah ihn zweifelnd an, aber Riley entdeckte einen kleinen Hoffnungsschimmer in Onkel Johns Augen.
    »Ich lasse von James alle Räume abdunkeln. Macht euch sauber und kommt dann nach unten. Vielleicht kann Enya uns ja wirklich helfen.«
    Ohne miteinander zu reden, warteten sie im abgedunkelten Salon auf Enya McLauchlan. Zuversicht keimte ihn ihnen auf. Hoffnung auf ein fast normales Leben. Für Elijah bedeutete ihr Kommen mehr als Hoffnung. Für ihn war sie seit seiner Kindheit der Inbegriff von Schönheit und Sanftmut. Wenn sie in seiner Nähe war, begann es in seinem Bauch zu flattern. Er war schon lange heimlich verliebt in sie.
    »Enya«, er flüsterte den Namen und schloss die Augen. Der Gedanke an sie
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