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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht
Autoren: Margit Roy
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Riley aus seinen Gedanken. Dayana beugte sich über Elijah. Im Mondlicht sah er schemenhaft ihre Fangzähne. Entsetzt zog er seine Beine an und vergrub seinen Kopf in seinen Händen. Er wollte Elijahs Hilfeschreie nicht hören. Er wusste, welche Todesangst Elijah jetzt hatte. Es war erst zwei Monate her, als ihn eines Nachts dasselbe Schicksal ereilt hatte. Riley hörte ein Gurgeln. Dayana trank gierig Elijahs Blut. Riley konnte förmlich spüren, wie das Leben aus seinem Cousin wich.
    Elijah riss entsetzt die Augen auf. Er wollte schreien, aber seine Stimmbänder versagten. Er hatte Probleme zu Atmen. Sein Körper wurde unerträglich schwer. Er fühlte, wie sein Puls schwächer wurde, wie sein Herzschlag sich verlangsamte. Müde schloss er die Augen und röchelte nach Luft. Er glaubte zu ersticken.
    Ein Geräusch aus dem unteren Stockwerk ließ Dayana herumfahren. Sie ließ von Elijah ab und warf seinen Oberkörper achtlos auf das Bett zurück. Wie ein Tier, das Gefahr witterte, schlich sie aus dem Zimmer und zog lautlos die Tür hinter sich zu.
    Riley eilte zu seinem Cousin und nahm ihn in die Arme.
    »Ich werde sterben«, murmelte Elijah kaum hörbar. Riley konnte seine Tränen nicht zurückhalten. Er drückte dem Sterbenden sein blutendes Handgelenk auf die Lippen. Entsetzt und angeekelt blickte Elijah seinen Cousin kraftlos an.
    »Was tust du ...?«
    »Es ist das einzige, das ich für dich tun kann. Mein Blut lässt dich wieder leben«, schluchzte Riley und blickte auf das kreidebleiche Gesicht seines Cousins. »Anders, als du es bis jetzt gewohnt bist und länger als du dir vorstellen kannst.«
    Elijahs sah ihn mit einem verstörten Blick verständnislos an. Sein Atem ging nur noch flach und unregelmäßig. Dann war es von einer Sekunde auf die andere still. Elijah starb in Rileys Armen.
    Augenblicke später ließ ein erstickter Schrei Riley erneut zusammenzucken.
    »Onkel John«, durchfuhr ihn der Gedanke . »Dayana ist jetzt bei ihm.« Vorsichtig legte er Elijah zurück auf das Bett und schlich zur Tür. Leise öffnete er sie einen Spalt. Vor Schreck hätte er beinahe aufgeschrien, als Dayana in ihrem blutigen Nachthemd vorbeihuschte. Er wartete ein paar Sekunden, bevor er in das Zimmer des Hausherrn schlich. Riley ballte zornig die Faust, als er sah, wie Dayana seinen Onkel zugerichtet hatte. Sein Hals war zerfetzt und der Polster vollgesogen mit Blut. Schnell biss er sich noch einmal in sein Handgelenk und ließ ein paar Blutstropfen in den halb offenen Mund von John MacLean tropfen. Wie hypnotisiert blickte er auf den Kehlkopf des Schwerverletzten und hoffte, dass dieser wenigstens noch einmal schluckte.
    Dann schlich er zurück in das Zimmer, das er mit seinem Bruder teilte. Vorsichtig öffnete er seinen Reisekoffer und entnahm ihm ein paar Flaschen Menschenblut, das jeder von ihnen als Vorrat mit sich führte. Als er wieder in Elijahs Zimmer ankam, lag sein Cousin immer noch tot auf dem Bett. Riley setzte sich auf die Bettkante und wartete geduldig auf Elijahs Wiedererwachen. Von einem Moment auf den anderen war es soweit. Elijah öffnete schlagartig die Augen und sah ihn mit einem leeren Blick starr an. Er fiel in eine Art Trance. Riley wusste, dass ihn ein unerträglicher Durst quälte. Vorsichtig tropfte er Blut in Elijahs Mund. Elijah wollte aufschreien, aber er schluckte instinktiv die süße dickflüssige Flüssigkeit, um nicht daran zu ersticken. Verwirrt spürte er, wie der Schmerz in seinem Inneren schnell nachließ. Er hob seinen Kopf an und öffnete seinen Mund weiter. Er wollte noch mehr von diesem Wundertrank.
    Riley war erleichtert. Elijah erholte sich schnell. Mit dem Blut kam das Leben langsam wieder in seinen Körper zurück.
    Für den Moment konnte er nicht mehr für seinen Cousin tun.
    »Ich bin gleich wieder zurück, ich muss auch deinem Vater helfen«, sagte er und machte sich auf den Weg ins Nachbarzimmer.
    »Was ... ist das?« Onkel Johns Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als er aus dem Becher trank. Gebannt starrte er auf seinen Neffen. Es war komplett still. Er atmete tief ein und aus. Tief in sich fühlte er, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Langsam stand er auf und bewegte sich zum Fenster hin. Ein Lichtstrahl der aufgehenden Sonne traf seinen Arm. Verstört zuckte er zurück, als seine Haut wie nach einer schweren Verbrennung brannte.
    »Du musst dich vor Sonnenlicht in Acht nehmen«, sagte Riley monoton.
    Sekundenlang starrte MacLain seinen Neffen verzweifelt
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