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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht
Autoren: Margit Roy
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Stiller, einen Pathologen, mit dem ihr Vater beruflich ab und zu tun hatte. Normalerweise führte Dr. Grant die gerichtsmedizinischen Untersuchungen durch, aber wenn dieser anderweitig beschäftigt war, übernahm Dr. Stiller seine Aufgaben. Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Es gibt also noch keinen Hinweis?«
    »Nein, es gibt noch keine Spur von ihr.«
    Aidan erschrak über die tödlichen Verbrechen in der Stadt. Sie wollte sich unbemerkt an der Salontür vorbei stehlen, aber sie stolperte über den Flurteppich und landete kopfüber vor ihrem Vater, der durch ihren kurzen Aufschrei auf sie aufmerksam wurde und aus dem Salon stürmte.
    »Seit wann schleichst du dich ins Haus?«, fragte ihr Vater und blickte sie besorgt an. »Hast du dich verletzt?«
    »Nein, Dad. Es ist alles in Ordnung. Es ist nur ... Ich habe euch reden gehört und wollte eure Unterhaltung nicht stören«, antwortete sie leise.
    »Hast du gehört, worüber wir gesprochen haben?«
    Aidan nickte und spürte, wie ihre Kehle trocken wurde. Blass machte sie sich auf den Weg in die Küche und nahm sich ein Glas Wasser.
    »Ich wusste nicht, dass in der Stadt ein Mörder unterwegs ist. So ist es doch, oder?«, sagte sie betroffen.
    George Taylor wollte seine Tochter nicht anlügen. Er blickte sie an und nickte nur. »Deswegen möchte ich nicht, dass du nach Einbruch der Dunkelheit alleine unterwegs bist.«
    »Das werde ich nicht sein«, antwortete Aidan. »Ich habe schon tagsüber Probleme, alleine auf die Straße zu gehen.«
    »Was hast du gesagt? Gibt es einen Grund dafür?«
    Aidan schüttelte verneinend den Kopf.
    »Nein, es ist alles in Ordnung. Ich leide wahrscheinlich nur darunter, dass Mum mich verlassen hat. Ohne Grund, von einem Tag auf den anderen«, sagte sie.
    »Ich vermisse deine Mum auch noch jeden Tag. Obwohl sie mich schon vor Jahren verlassen hat.«
    »Ich weiß«, sagte Aidan und umarmte ihren Vater. »Ich weiß, dass du sie noch immer liebst.«
    »Warte einen Moment, ich bringe nur Dr. Stiller zur Tür. Wir haben unsere Besprechung schon beendet. Er steht draußen im Flur und wartet auf mich, um sich zu verabschieden.«
    Aidan nickte und ging zum Kühlschrank. Nach einem kurzen Blick in das Getränkefach griff sie nach einer Packung Orangenjuice. Sie füllte für ihren Vater und sich zwei Gläser. Ein paar Vitamine konnten ihnen nicht schaden.
    »Das ist nett, dass du auch an mich gedacht hast«, lächelte ihr Vater als er zurückkam.
    »Warum hat Mum dich verlassen?«, fragte Aidan und blickte ihrem Vater ins Gesicht. »Hattet ihr Streit?«
    Mr. Taylor schüttelte den Kopf.
    »Ich frage mich das jeden Tag«, sagte er. »Aber ich weiß es nicht. Der letzte Tag, den wir zusammen verbracht haben, war mein fünfundvierzigster Geburtstag. Wir hatten ein paar Leute eingeladen. Es war ein wunderschöner Tag. Deine Mum hat mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Aber sie schien mir traurig. Schon Tage zuvor war sie anders als sonst. Ich glaube, sie hatte schon länger geplant, mich zu verlassen.«
    Aidan sah zu ihrem Vater auf und zeigte ihm ihr Amulett.
    »Ich versteh das nicht. Ich bin überzeugt davon, dass sie uns beide immer geliebt hat. Warum also hat sie uns allein gelassen ... Eines Morgens gab es kein Frühstück, anstatt dessen lagen ein Abschiedsbrief und diese Kette auf dem Tisch. Mum war verschwunden. All ihre Sachen waren weg ...«
    George Taylor nahm seine Tochter in die Arme. »Sie hatte bestimmt einen Grund. Wir kennen ihn nur nicht.«
    Seine Augen blitzten kurz auf, als er Aidans Gesicht betrachtete. »Warte einen Moment«, sagte er, »ich bin gleich zurück.«
    Ein paar Minuten später kam er mit einem Foto zurück, das ihn und seine Frau bei seinem Geburtstagsfest zeigt.
    »Du siehst aus wie sie«, sagte er stolz.
    »Wie alt war Mum eigentlich, als sie mich bekam?«, fragte Aidan spontan.
    »Warum fragst du das? Sie war achtzehn, als wir heirateten und du kamst genau neun Monate später auf die Welt.«
    »Dann ist sie jetzt einundvierzig Jahre alt. Ich hoffe, ich habe ihre Gene, denn sie sieht noch immer gleich aus, wie auf dem Foto ... Meine Schulfreunde fragten mich oft, ob sie meine Schwester sei. Du hättest beim Schulabschlussfest dabei sein sollen. Jeder hat sie gefragt, wie sie es anstellt, dass ihre Haut nicht altert. Es war ihr total peinlich, wie sie alle angesehen haben. Sie war der Mittelpunkt der Veranstaltung ... Ich war so stolz auf sie ...«
    Aidan strich mit ihrer Hand über das Foto ihrer Eltern.
    »Am
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