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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht
Autoren: Margit Roy
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bitte ... Elijah«, hörte Aidan einen lauten Ruf.
    Die Sekunden des Wartens kamen Aidan endlos lang vor. Sie atmete schwer, als sie endlich Elijahs Stimme hörte.
    »Ja?«
    »Hallo. Hier ist Aidan ... Ich veranstalte am Samstag ein kleines Fest hier bei mir und ich wollte dich fragen, ob du auch Lust hast zu kommen.«
    Für einen Moment war es still in der Leitung.
    »Ich komme gerne«, hörte sie Elijahs Stimme. »Wenn du willst, kann ich dir bei den Vorbereitungen helfen.«
    »Das wäre nett ...«, sagte Aidan nervös.
    »Ich hätte dich heute beinahe besucht«, sagte Elijah. »Ich habe keine Mitschriften der letzten zwei Vorlesungen bei Prof. Keegan. Ich dachte, ich könnte mir deine kopieren ...«
    »Natürlich kannst du das. Wenn du willst kannst du gerne noch vorbeikommen ...«
    »Wirklich?«
    »Ja. Wirklich.«
    »Gut, ich bin schon unterwegs«, hörte Aidan noch, bevor ein lauter durchgehender Ton aus dem Hörer dröhnte.
    »Er kommt«, frohlockte es in ihr. »Er kommt ... jetzt.«
    Rasch machte sie sich auf den Weg ins Zimmer, um sich ein wenig chic zu machen. Als sie mitten auf der Treppe nach oben war, klingelte es an der Eingangstür. Aidan erschrak. Wer konnte das sein? Langsam ging sie die Stufen wieder hinunter und blickte durch das Guckloch, um zu sehen, wer gekommen war.
    »Elijah? ... Wie konnte er so schnell hier sein?«
    Aidan öffnete die Tür.
    »Hi, da bin ich«, sagte Elijah strahlend.
    »Das sehe ich«, sagte sie und trat zur Seite. Erstaunt sah sie ihn an, als er keine Anstalten machte einzutreten.
    »Willst du nicht hereinkommen?«
    »Ich ...«, stotterte er.
    »Komm schon herein«, sagte Aidan, »ich beiße nicht.«
    Irritiert blickte Elijah sie an. »Wie meinst du das? Beißt du manches Mal?«
    »Nein«, lachte Aidan, »bis jetzt noch nicht.«
    Elijah trat bedächtig über die Schwelle und war froh, hier zu sein. Er fühlte sich wohl in ihrer Nähe.
    »Komm, setz dich. Ich hole uns etwas zu trinken.«
    Elijah nickte und machte es sich auf dem Sofa bequem.
    Aidan holte zwei Dosen Orangensaft aus dem Kühlschrank und stellte sie auf den Tisch.
    »Du warst ein paar Tage nicht an der Uni? Warst du krank?«, fragte Aidan.
    »Nein. Wir haben im Moment ein paar familiäre Probleme. Meinem Vater geht es nicht gut«, antwortete Elijah.
    »Wenn ich dir irgendwie helfen kann, lass es mich wissen«, bot Aidan an.
    »Mach ich«, nickte Elijah und griff nach der Getränkedose.
    Aidan beobachtete jede seiner Bewegungen. Sie war glücklich, dass er da war.
    »Du machst also am Samstag eine Fete?«
    Aidan nickte. »Ja. Ich veranstalte ein kleines Fest. Es kommen nur meine engsten Freunde.« Sie blickte Elijah in die Augen. Für einen Moment lang veränderte sich die Farbe seiner Augen.
    »Gibt es einen bestimmten Anlass für das Fest?«
    »Nein. Mein Vater meinte, es würde mir nicht schaden, ein wenig Spaß zu haben ... Weißt du, ich erlebe momentan verrückte Dinge.«
    »Verrückte Dinge?«, fragte Elijah. »Gibt es die in einem Nest wie Shadow Fields?«
    »Du wirst mich sicher gleich auslachen, wenn ich dir erzähle, dass mir seit Tagen ein Vogel nachstellt ... Manches Mal sitzt er auf dem Fensterbrett und sieht mich an ... Nicht wie ein Tier.« Aidan blickte kurz auf und erschrak über Elijahs
    Gesichtsausdruck. Seine Augen funkelten wie vorhin leuchtend grün.
    »Ein Vogel kann dir nichts tun«, seine Worte schwächten seinen wilden Blick ab. »Ist dir sonst noch jemand gefolgt?« frage er besorgt.
    »Ich sehe niemanden, aber ich fühle mich beobachtet ... Ich weiß, es klingt verrückt«, sagte sie und blickte auf ihre Hände, »aber ich fühle oft die Anwesenheit einer anderen Person, ... einer unsichtbaren Person.«
    Der verzweifelte Ton in ihrer Stimme ließ ihn näher an sie heranrücken. »Ich werde auf dich aufpassen«, versprach er.
    Aidan lächelte ihn dankbar an. »Du glaubst mir also?«
    Elijah nickte und blickte sie an. Sie war schön ... und sie erinnerte ihn an seine große Liebe, als er noch ein Mensch war. Er verlor sich in seine Gefühle und berührte sanft ihre Wange. Aidan hielt ganz still und gab sich dem noch nie erlebten angenehmen Gefühl hin. Als seine weichen Lippen ihren Mund zärtlich berührten, schloss sie die Augen und genoss den Augenblick.
    Elijah gab sie wieder frei und sah sie entschuldigend an.
    »Verzeih mir, wenn ich dir zu nahe gekommen bin«, sagte er. »Es wird nicht wieder vorkommen ... Es ist nur, ich bin ziemlich verliebt in dich. Schon seit dem ersten Mal,
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