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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde
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Spiel, und um zehn Uhr war Nick Hatton um hundert Guineen reicher, die er zu dem Geld legen würde, das er sparte, um ein paar reinrassige Fohlen für seine Zucht auf der Grange zu kaufen.
    Als er an dem Speisesaal vorüberging, sah er, dass er leer war. Er holte sich eine Flasche Champagner und zwei Gläser und ging in den von Laternen erhellten Garten. Junge Leute hatten sich auf der Terrasse versammelt, sie lachten und flirteten miteinander, die abenteuerlustigen unter ihnen spazierten über den Rasen und über die mit Kies bestreuten Wege, die von Eiben und Trauerweiden beschattet wurden. Nicholas stieg der schwere Duft des Rhododendron in die Nase, gerade in dem Augenblick, als eine junge Frau aus den Büschen auftauchte. Sein zynischer Blick erfasste Olivia Harding, und er sah ihr zerknittertes Kleid und ihr zerzaustes Haar.
    »Christopher«, keuchte sie und zog schnell das Kleid über die Schulter, um ihre halb entblößte Brust zu bedecken.
    »Ich fürchte, ich bin Nicholas, Christopher ist gleich hinter dir.«
    Voller Entsetzen wirbelte Olivia herum, dann stotterte sie: »Aber... er hat so getan, als sei er du...« Sie landete einen heftigen Schlag in Kits Gesicht und bestätigte so, was sie getan hatten, dann floh sie in den Schatten.
    »Sie lügt«, erklärte Kit gedehnt, während er sein Hemd in die Hose steckte. »Sie konnte es kaum erwarten, uns zu vergleichen, um zu sehen, ob ich genauso... wertvolle Attribute besitze wie du. Glücklicherweise war das so.«
    »Wenn das so ist, dann aber nur, weil du deinen Verstand in deinem Schwanz trägst«, erklärte Nick eisig. Sich die Dirnen zu teilen, war eine Sache, in die Betten der unzufriedenen Frauen der gehobenen Gesellschaft zu springen, war eine Freude, die sie sich teilten, doch unerfahrene Debütantinnen waren eine ganz andere Sache. Nick hätte Kit am liebsten mit der Faust ins Gesicht geschlagen, doch er wusste, dass sein Zwillingsbruder getrunken hatte und dass er kein würdiger Partner war für die Wut, die er in ihm geweckt hatte. Mit Mühe zügelte Nick seinen Zorn, er sagte sich, dass sein Herz nicht betroffen war, wenn es um Olivia Harding ging oder um eine andere Frau, die ihm Kit absichtlich abspenstig gemacht hatte. Gott sei Dank besaß er mehr Verstand, als sein Herz aufs Spiel zu setzen.

Hewlett-Packard
    2
     
    Als Nicholas im Sommerhaus ankam, hatte er seine Gefühle wieder unter Kontrolle, wenigstens für den Augenblick.
    »Wo zum Teufel hast du so lange gesteckt?«, wollte Alexandra wissen. »Ich warte hier schon seit Stunden!«
    »Musst du immer übertreiben, Satansbraten?«, schalt Nick sie.
    »Natürlich. Immerhin bin ich Schriftstellerin! Alles muss größer sein als das Leben!«
    »Wenn wir miteinander reden wollen, Alexandra, musst du aber ernst sein.«
    »Hör auf, mich wie ein Kind zu behandeln!«, fuhr sie ihn an.
    Nick musste vor sich selbst zugeben, dass er Alexandra als Kind betrachtete, es war eine Art Verteidigungsmechanismus gegen ihren unwiderstehlichen Charme. »Wenn ich glauben würde, dass du noch ein Kind bist, hätte ich dir dann Champagner mitgebracht?«, entgegnete er und glättete so ihr aufgeplustertes Gefieder.
    »Oh, wie wundervoll! Da n ke, Nick.«
    »Ich gieße ein... und du redest.«
    »Dottie besteht darauf, dass ich im Herbst an der Ballsaison teilnehme, wenn wir im nächsten Monat nach London gehen. Ich möchte aber Schriftstellerin werden und nicht meine Zeit damit verbringen, die Glücksritter abzuwehren. Ich bin erst siebzehn, noch viel zu jung, um zu heiraten. Ich möchte das Leben erst genießen, ich möchte großartige Abenteuer erleben und wissen, wie es ist, unabhängig zu sein und meine Freiheit zu haben, ehe ich auf dem Land begraben bin mit einem Ehemann und Kindern.«
    Als er in ihr hübsches Gesicht blickte, setzte sein Herz einen Schlag aus, ehe er seine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte. »Deine Großmutter will nur das Beste für dich, Alexandra. Der Reichtum der Longfords ist sagenumwoben, du wirst dir niemals Sorgen über Geld machen oder deinen Lebensunterhalt verdienen müssen, warum also kannst du nicht einfach heiraten und dann als Hobby deine Bücher schreiben?«
    »Du sollst mich nicht bevormunden! Ich dachte, gerade du würdest mich verstehen. Schreiben ist meine Leidenschaft, genau wie deine große Leidenschaft die Pferde sind. Deine Familie ist auch wohlhabend, aber das hält dich nicht von deinem Wunsch ab, Pferde zu züchten.«
    »Aber ich bin ein Mann«, erklärte ihr
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