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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde
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benutzen? Du weißt nichts zu schätzen!«
    »Ich bin sicher, wir können es uns leisten, ein paar Ornamente zu ersetzen, falls sie beschädigt werden«, meinte Kit gedehnt.
    »Hier geht es nicht um Geld. Hatton Hall steht jetzt seit beinahe zwei Jahrhunderten. Diese Greifen sind antike Kunstwerke. Du solltest das Zuhause deiner Vorfahren mehr schätzen.« Nicholas fühlte eine tiefe, immerwährende Liebe für Hatton Hall und das üppige Land, auf dem das Haus stand. Irgendwie war es die einzige Verbindung, die er je zu seiner Mutter gehabt hatte, von der er nur durch die liebevollen Geschichten und Erinnerungen der Dienerschaft etwas erfahren hatte.
    »Vielleicht ist es dir viel zu viel wert, oder ist vielleicht Begierde ein besseres Wort für das, was du fühlst? Da Hatton Hall eines Tages mir gehören wird, geht dich das, verdammt, gar nichts an. Weißt du, Nick, du hast die Angewohnheit, den Leuten immer ganz genau zu sagen, wie sie ihr Leben führen sollen, und noch dazu tust du das auf eine so überhebliche, herablassende Art. Ich würde vorschlagen, du hebst dir deine Befehle für Hatton Grange auf.«
    Es war klar, dass Christopher den Titel, Hatton Hall und den großen Park von Hatton erben würde, während Nicholas die Pferdezucht von Hatton Grange zugesprochen bekäme. Graue Augen starrten in graue Augen, bis ein Augenpaar sich senkte. Christopher wusste tief in seinem Herzen, dass sein Zwillingsbruder nichts begehrte, was ihm, Kit, gehörte. Er lachte und hob den Blick. »Dein Löwengebrüll ist viel schlimmer als dein Biss, bis jetzt hast du mir noch nichts angetan. Von jetzt an werde ich die Tauben als Zielscheibe benutzen.« Als sein Zwillingsbruder ihn verächtlich änsah, lenkte er schnell ein. »Ich mache nur einen Scherz, die einzigen Tauben, die mich interessieren, sind die verdorbenen. Ich habe die Absicht, mir heute Abend eine davon zu nehmen.«
    »Diese Absicht habe ich auch, aber ich werde am Spieltisch sein«, erklärte Nick ironisch.
    Kit zwinkerte ihm zu. »Das ist der Grund, warum man mich Schaden nennt und dich Risiko.«
    Nicholas gab ihm die Pistole zurück. Er wusste, dass sein Bruder ihren Vater beeindrucken wollte bei der Jagd in der nächsten Woche. Um ihren einundzwanzigsten Geburtstag zu feiern, waren Einladungen zu einer Gala-Wochenendparty verschickt worden, mit einem Maskenball am Samstag und einer Jagd am Sonntag. »Wenn du möchtest, können wir morgen ein paar Ziele aufstellen, um daran zu üben. Du kannst mir ein paar Tipps geben«, meinte Nick und stellte absichtlich sein Licht unter den Scheffel. »Du bist ein viel besserer Schütze als ich.«
     
    Als sie an diesem Abend bei den Hardings ankamen, suchte Alexandra nach Lady Annabelle, um ihr Dotties Entschuldigung zu überbringen, während Rupert gleich in das Kartenzimmer ging. Die Hatton-Zwillinge waren bereits vor ihm angekommen, und wie üblich hatte er keine Ahnung, wer von beiden wer war. Manchmal half ihr Geschmack bei der Auswahl ihrer Kleidung - Kit liebte es, beige oder Burgunderfarben zu tragen, während Nick blau und grau bevorzugte - doch in ihrer schwarzen Abendkleidung sahen beide gleich aus. Ihre dunklen, kurz geschnittenen Locken kräuselten sich über ihren gestärkten, hohen Kragen. Ihre Krawatten waren kunstvoll gebunden, und unter den schwarzen, teuren Jacken, die ihnen wie angegossen passten, trugen sie blütenweiße Hemden. Lässig hielten sie die Karten mit ihren langen Fingern, während sie gut gelaunt mit den anderen Spielern plauderten.
    Plötzlich verschwanden die Falten auf Ruperts Stirn, und das Rätsel war gelöst. Kit gewann nur selten am Spieltisch, Nick verlor nie. Rupert begrüßte seinen Freund Kit, der die Karten auf den Tisch warf, sein Glas leer trank und dann aufstand. »Ich habe mehr Glück, wenn ich auf das schöne Geschlecht setze«, erklärte er. Ehe er den Kartenraum verließ, nahm er zwei Gläser vom Tablett eines Dieners und leerte beide. »Ich habe heute Abend einen Bärenhunger, Rupert. Ich wette mit dir um eine Guinee, dass ich Olivia Harding in die Rhododendron-Büsche locken kann.«
    »Wusstest du nicht, dass Nick in letzter Zeit Olivia seine Aufmerksamkeit schenkt?«
    Kit stieß seinen Freund in die Rippen. »Sei doch nicht ein solcher Einfaltspinsel, Rupert. Natürlich weiß ich das. Das macht es ja zu einer solchen seltenen Herausforderung. Es ist für mich eine Ehre, jede Frau zu bezaubern, die sich in Nick verliebt. Es ist so teuflisch einfach!«
    »Aber du hast den
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