Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
verzweifelt Gebete ausstieß. Kurz vor Mitternacht stürmte Lord Hatton in das Zimmer, zum dritten Mal in wenigen Stunden.
    »Es muss tot sein, mein Lord«, rief die Hebamme verzweifelt, als sie seinen Zorn sah.
    »Diese Ausgeburt des Satans wäre besser tot!« Ungeduldig lief er im Zimmer auf und ab und stieß gegen jedermann Drohungen aus. Es verschaffte ihm eine perverse Zufriedenheit, als er sah, dass sich alle vor ihm fürchteten.
    Als der letzte Schlag der Uhr Mitternacht ankündigte, erblickte das zweite Kind endlich das Licht der Welt. Meg Riley blickte verwundert auf das Kind, das ihr die Hebamme zum Baden reichte. Es war ebenfalls ein Junge, bis in alle Einzelheiten war er mit seinem Bruder identisch. Er hatte die gleichen perfekten Gliedmaßen, das gleiche dunkle Haar, die gleichen schwarzen Wimpern, die seine grauen Augen einrahmten, und auch das winzige Grübchen in seinem Kinn. »Es ist auch ein Junge, mein Lord.« Meg hielt ihm das wunderschöne Baby hin.
    »Haltet ihn von mir fern!«, brüllte Lord Hatton. »Er ist ein Risiko für uns alle! Haltet ihn von meinem Sohn Christopher fern!« Beschützend nahm er seinen erstgeborenen Sohn auf den Arm und verließ das Zimmer.
    Während die Hebamme hilflos ihre sterbende Patientin betrachtete, nahm Meg Riley das unerwünschte Kind auf den Arm, und die Köchin schüttelte bedenklich den Kopf. »Zwillinge, die mit einem Unterschied von mehr als vierundzwanzig Stunden geboren werden, dazu noch unter verschiedenen Sternzeichen... das ist unnatürlich!«
    Die jungen Dienerinnen nickten zustimmend. Es war wirklich ein schlechtes Zeichen.
    Als Lady Kathleen Hatton endlich ihre Arbeit beendet hatte, schlief sie mit einem Seufzer für immer ein.
    »Eine Zwillingsgeburt ist nichts als Schaden und Risiko«, lamentierte die Hebamme.
    »Mein wunderschöner Junge«, flüsterte Meg Riley, und die Tränen flössen ungehindert. »Da alle glauben, du seist die Ausgeburt des alten Nick, können wir dich genauso gut Nicholas nennen, und dein zweiter Name wird Flynn sein, nach deiner süßen, sanften Mutter, die jetzt bei den Engeln ist, Gott sei ihrer Seele gnädig.«
    Obwohl Henry Hatton seinen zweitgeborenen Sohn für den Tod seiner Frau verantwortlich machte, so lernte er doch mit der Zeit, die Zähne zusammenzubeißen und ihn zu tolerieren, da es unmöglich war, die Zwillinge zu trennen. Von dem Augenblick an, da sie laufen lernten, verbrachten die Jungen jede Stunde des Tages gemeinsam. Von Anfang an war es Nicholas, der Zweitgeborene, der der natürliche Anführer war, und Christopher folgte ihm.
    Nach Meinung der Diener war der Grund dafür der, dass Nicholas unter dem Sternzeichen des Löwen geboren war, während Christopher Krebs war. Im Aussehen waren die beiden Jungen identisch, es gab absolut keinen Unterschied zwischen ihnen. Ihre Persönlichkeiten waren jedoch sehr verschieden. Obwohl beide sehr gut aussahen und schelmische kleine Rangen waren, so war Nicholas vollkommen extrovertiert. Er tat alles mit einer solchen Leidenschaft, dass er seinen Bruder auf jede nur erdenkliche Weise überflügelte.
    Das machte Lord Hatton wütend und verstärkte die Feindseligkeit, die er Nicholas gegenüber empfand. Henry Hatton erwartete, dass Christopher, sein Erbe, sich in allem hervortat, mit dem Ergebnis, dass der kleine Kit völlig verunsichert war. Sein willensstarker Zwillingsbruder Nick nahm ihm gegenüber eine äußerst beschützende Haltung ein, er erledigte sogar Kits Aufgaben in der Schule, damit der Lehrer ihrem Vater nichts Negatives berichten konnte. Nick nahm die Schuld auf sich für Kits kleine Vergehen und Unterlassungssünden, wenn er die Erwartungen seines Vaters oder seine Pflichten nicht erfüllte.
    Als die beiden zehn Jahre alt waren, hatten die Hatton-Zwillinge gelernt, die Plätze zu tauschen, wenn es ihnen passte, und als sie fünfzehn Jahre alt waren, belustigte es Nick, wenn Kit alles Lob ihres Vaters bekam, während er die Strafen erdulden musste, die ihr Vater austeilte. Die Hatton Zwillinge hatten sich die Spitznamen verdient, die die Dienerschaft ihnen gegeben hatte: Schaden und Risiko, Harm und Hazard!

Hewlett-Packard
    1
     
    London, Juli 1813
    Das Gesicht von Champagner-Charlie leuchtete erfreut auf, als sie die beiden dunkelhaarigen, feschen Kunden entdeckte, die ihr Etablissement in der Pall Mall betraten. Sie begrüßte die gut aussehenden Kerle mit einem Kuss, während diese eine Hand auf ihren wohl geformten Po legten.
    Die dreiste Neil, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher