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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde
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in Nicholas' Zimmer. Alex sah ihm zu, wie er den Koffer an das Fußende des Bettes stellte. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange und wünschte ihr eine gute Nacht.
    Als sie allein war, erinnerte sich Alex an die Intimitäten, denen sie und Nicholas sich mit einer wilden Leidenschaft hingegeben hatten. Sie legte die Hände vor die Augen, um die Bilder zu vertreiben. Doch die Erinnerung an ihn war überall: in den Möbeln des Zimmers - ganz besonders in dem großen Bett - sie war fühlbar in der Luft, die sie einatmete. Langsam begriff sie, dass sie die Vergangenheit nicht ändern konnte, und sie auch nicht ändern wollte. Sie war jetzt Lady Hatton, Christophers Frau, und die Erinnerungen an Nicholas würden ein Leben lang genügen müssen.
    Wie in Trance ging sie zum Schrank und holte seinen Morgenrock aus schwarzem Samt daraus hervor. Dann zog sie ihr graues Reitkleid und den Rest ihrer Kleidung aus. Als sie vollkommen nackt war, kuschelte sie sich in Nicks Morgenrock, kletterte in sein Bett und begann von ihrer einzigen Liebe zu träumen.

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    Nicholas verließ früh das Haus und streifte durch die Straßen von London, während er einen inneren Kampf ausfocht, was mit seinem Zwillingsbruder geschehen sollte. Als er herausfand, was Christopher getan hatte, war sein erster Gedanke: Lass ihn schmoren! Doch dann sah er die Sache gelassener und fand es besser, der Gerechtigkeit ihren Lauf zu lassen und zu sehen, wohin sie das führte.
    Er hatte Alexandra sein Wort gegeben, dass er alles tun würde, um seinen Zwillingsbruder frei zu bekommen. Die Tatsache, dass sie glaubte, es handele sich dabei um Nick, zählte nicht. Wenn er überhaupt noch eine Ehre besaß, dann war er an sein Wort gebunden. Selbst wenn er nicht an Alexandra dachte, konnte er die alte Gewohnheit, seinem Zwillingsbruder zu helfen, nicht so einfach vergessen. Sein Leben lang hatte Nick seinen Zwillingsbruder als die andere Hälfte von sich gesehen, auch wenn es die schwächere Hälfte war. Jetzt begriff er, dass es nicht länger so war. Seine andere Hälfte war Alexandra.
    Nick war sich darüber klar, dass er in einer Zwickmühle steckte. Während er alle Alternativen durchdachte, kam ihm plötzlich eine Erleuchtung. Doch diese Entscheidung konnte er nicht treffen, das musste Christopher tun.
    Später traf er sich im Kaffeehaus mit Neville Staines und Richter Stevenson. »Ich habe mehr Fäden gezogen als eine Näherin, aber es ist mir gelungen, eine Jury zusammenzustellen. Die Untersuchung ist für morgen Nachmittag anberaumt.« Zu Stevensons Information fügte Neville noch hinzu: »Hauptsächlich, weil es nur noch zwei weitere Zeugen gibt außer uns, du und Jeremy Eaton, der die Anklage gegen ihn erhoben hat.«
    »Eaton hat sich schon wieder so weit erholt, dass er aussagen kann?«
    »Er hat Glück gehabt - er ist nur an der Schulter verwundet worden - aber wie ich gehört habe, ist die Kugel nur wenige Zentimeter an seinem Herz vorbeigeflogen«, erklärte Stevenson.
    Neville Staines sah Nick betroffen an. »Vielleicht solltest du überlegen, dir einen Anwalt zu nehmen, für den Fall, dass die Jury beschließt, dass es genügend Beweise gibt für eine Verhandlung.«
    »Das habe ich heute Morgen bereits getan«, erklärte Nick. »Vaters Anwalt, Tobias Jacobs, hat mir jemanden empfohlen.«
    »Guter Gott. Also findet die Untersuchung im Old Bailey um zwei Uhr im Raum des Großen Geschworenengerichtes statt. Soll ich deinem Bruder Bescheid sagen?«
    »Das würde ich lieber selbst tun. Danke, Stevenson, Neville.«
    Nick verließ das Kaffeehaus. Er wusste nicht, was er Kit sagen sollte, er wusste nur, dass er ihm höllische Angst machen musste. Er zahlte das übliche Bestechungsgeld, um seinen Bruder besuchen zu können, dann gab er auch dem Wärter Geld, damit er sie allein ließ.
    »Was zum Teufel hast du gestern gemeint, als du behauptet hast, du seist Lord Hatton?«, wollte Kit wütend wissen.
    Nick stellte fest, dass Kit eine Jacke von Weston trug, dazu passende Hosen und die polierten Stiefel, die er ihm mitgebracht hatte. »Du setzt dich besser, während wir deine Situation besprechen.« Er sagte ihm nicht, dass die Untersuchung für den morgigen Tag anberaumt war. »Neville Staines und
    Richter Stevenson haben unermüdlich daran gearbeitet, dass eine Untersuchung eingeleitet wird, ehe man dich nach Newgate bringt.«
    »Newgatel Das ist unmöglich, das Gefängnis ist ein Sumpf für den Abschaum von London! Ich würde dort verrückt
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