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Gefaehrlich sexy

Gefaehrlich sexy

Titel: Gefaehrlich sexy
Autoren: Kim Karr
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»Bleib hier. Ich bin sofort zurück.«
    Da ich sowieso nicht vorhabe, mich jetzt vom Fleck zu rühren, kann er völlig sicher sein. Schließlich kommt er wieder und hält Stella in der Hand. Ich sehe den vertrauten Glanz und die ansteckende Freude in seinen Augen, als er sich mit der Gitarre ans Fußende der Liege setzt. Seine Haare wehen in der leichten Morgenbrise. Ich schiebe mich an ihn heran, lege das Kinn auf seine Schulter und schmiege die Stirn an seinen Hals.
    Seine heiße Haut weckt alle meine Sinne, und ich sehe seine Hand über die Saiten tanzen. Dazu singt er leise »You and Me«, und ich kann jede noch so winzige Bewegung seines Körpers spüren, als würde ich selbst das Instrument spielen. Ich lege die Hand auf seine Hüfte, er erschaudert, und die Hitze seines Körpers wandert meinen Arm herauf. Ich lenke den Blick zurück auf sein Gesicht, in dem ich deutlich sehen kann, was in meinem Leben gut und richtig ist und dass unsere Liebe ewig währen wird.
    Er singt die letzte Zeile dicht an meinem Ohr, und jetzt erschaudere ich, als sein warmer Atem meinen Nacken streift. Ich könnte tausendmal zusehen, wenn er spielt, und zuhören, wenn er singt, und bekäme trotzdem nie genug davon. Er lehnt den Kopf an meine Wange, spielt die letzten Noten, und als die Musik verklingt, wird mir bewusst, was für ein Riesenglück ich habe, weil ich für den Rest meines Lebens mit einem so wunderbaren Mann zusammenleben darf.
    *
    Ein paar Stunden später sitze ich an unserer Frühstückstheke, wo mir Caleb gerade eine Einweisung in unser neues Sicherheitssystem gegeben hat, als es plötzlich klingelt. Und noch ehe River an die Tür gehen kann, weiß ich, wer es ist. Kaum dass Aerie in den Flur getreten ist, ruft sie auch schon besorgt und erleichtert zugleich: »Da bist du ja! Wie geht es dir?«
    Es ist erst eine Stunde her, seit ich sie angerufen habe, um zu sagen, dass wir heimgekommen sind, und schon ist sie hier. Sie stürzt auf mich zu, und ich stehe langsam auf. Denn, wahrscheinlich von der langen Autofahrt nach Hause, tun mir heute alle Knochen weh. »Wirklich – es geht mir gut! Ich sehe viel schlimmer aus, als ich mich fühle.«
    »Es tut mir schrecklich leid, dass ich nicht zu dir ins Krankenhaus gekommen bin. Aber auf der Arbeit war der Teufel los«, sagt sie und schlingt dann die Arme um mich. Ich zucke leicht zusammen, und sie lässt mich eilig wieder los. »O mein Gott, es tut mir leid. Ich wollte dir nicht weh tun!« Sie bedenkt mich mit einem sorgenvollen Blick – diese Frau, die mir schon so oft geholfen hat, dass ich es längst nicht mehr zählen kann. Natürlich hat sie sich sofort nach meinem Anruf auf den Weg hierher gemacht. Und sieht in ihrem roten Etuikleid, den schwarzen Highheels und dem passenden Stirnband wieder einmal rundum phantastisch aus.
    »Es geht mir gut«, flunkere ich, damit sich Aerie keine Sorgen macht. Nachdem ich ins Krankenhaus gekommen bin, haben wir schon derart oft telefoniert, dass sie wahrscheinlich mehr über den Zwischenfall weiß als River.
    »Was ist denn auf der Arbeit los?«
    Sie verdreht die Augen und erklärt: »Der Sohn des Eigentümers hat beschlossen, dass er stärker eingebun …« Doch bevor sie ihren Satz beenden kann, sieht sie mich plötzlich fragend an. »Warum bist du so angezogen?«
    »Wie bin ich denn angezogen?«, frage ich geziert zurück und kämpfe heldenhaft gegen ein kilometerbreites Lächeln an.
    »Du trägst ein Kleid! Du bist aufgemotzt, als wolltest du irgendwohin, statt in einer alten Jogginghose in der Falle zu liegen und dich zu erholen. Du hast sogar hochhackige Schuhe an. Die trägst du sonst immer nur, wenn du von mir dazu gezwungen wirst.«
    Ich blicke über die Schulter in die Küche, wo mein Schatz mit Caleb spricht, und als er nickt, platzt es aus mir heraus. »Wir fliegen noch heute nach Las Vegas, um zu heiraten!«
    Sie klatscht begeistert in die Hände und springt fröhlich auf und ab, bis sie plötzlich stocksteif vor mir stehen bleibt. »Moment mal! Dahlia London, du kannst nicht einfach so durchbrennen. Das geht nicht. Schließlich will ich dich bei deiner Hochzeit sehen.« Wieder schlingt sie mir die Arme um den Hals und tritt dann einen Schritt zurück. »Tut mir leid, tut mir leid.« Sie wischt sich die Tränen von den Wangen und ringt um Fassung.
    In mir melden sich leise Schuldgefühle, die ich aber gleich wieder verdränge. »Wenn die Band von der Tournee zurück ist, holen wir die Riesenfeier einfach nach,
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