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Gefaehrlich schoener Fremder

Gefaehrlich schoener Fremder

Titel: Gefaehrlich schoener Fremder
Autoren: Kate Carlton
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gesehen, seit wir uns in Utah getrennt haben."
    Das schreckliche Lächeln verschwand, tauchte aber sofort noch kälter, härter, böser wieder auf. „Wir haben so unsere Methoden, um Informatione n aus Leuten herauszuholen, Miss Osborn, und die sind alles andere als angenehm."
    Emilys Knie drohten einzuknicken. Mit fast übermenschlicher Kraftanstrengung zwang sie sich dazu, vor diesem Mann nicht zu schwanken. „Es wäre zwecklos.
    Sie können mich quä len, wenn Sie wollen. Trotzdem würden Sie nichts aus mir herausbekommen, denn ich habe keine Ahnung, wo Jamie ist."
    Der Mann legte den Kopf zurück und musterte sie. „Die meisten Menschen wissen selbst gar nicht, was sie alles wissen."
    Verzweifelt überlegte Emily, wie sie diesen Mann ablenken, ihn von seinem grausamen Vorhaben abbringen konnte.
    „Logan und O'Connel wissen, wer Sie sind", behauptete sie schließlich mit leiser, aber fester Stimme. „Beide wissen, was Sie getan haben."
    Der dünne Mann zog die goldblonden Brauen hoch. „Nichts wissen sie", konterte er schroff. „Vielleicht haben sie den einen oder anderen Verdacht, aber ich habe dafür gesorgt, dass es der falsche ist."
    Emily fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich ausgetrockneten Lippen. Im Schwindeln war sie noch nie gut gewesen, sie konnte nur hoffen, dass diese eine Lüge glaubwürdig wirkte.
    „Und ich bin auch darüber im Bilde", fuhr sie langsam fort und sah ihr Gegenüber trotzig an.
    Der dünne Mann fluchte giftig und starrte sie wütend und hasserfüllt an. „Wenn Sie so klug sind, dann spucken Sie es doch aus. Also, wer bin ich?"
    „Der, den sie Zeus nennen. Dem Pennington zuarbeiten muss."
    Ein irres Lachen dröhnte durch den Raum, und plötzlich erkannte Emily, dass sie einen folgenschweren Fehler begangen hatte. Sie hätte nicht versuchen dürfen, diesen Mann zu überlisten, denn er war unzurechnungsfähig. Verrückt.
    Der dünne Mann trat vor, zwang Emily zurückzuweichen. „Sehen Sie? Sie wissen tatsächlich mehr, als Sie denken."
    Langsam kam er näher, und Emily wich weiter nach hinten aus, bis sie von der kalten Zementwand im Rücken gestoppt wurde.
    „Sie werden damit nie durchkommen!" stieß sie verzweifelt hervor.
    Der Mann hob seine dünne, blasse Hand und legte sie um ihren Hals. „Oh, aber sicher, meine Liebe." Seine Finger drückten zu.
    Da riss Emily ein Knie hoch und stieß es ihm in die empfindlichen Weichteile.
    Gleich darauf hörte sie eine wohlbekannte Stimme und erstarrte.
    „Die Lady hat recht. Sie werden damit nicht durchkommen."
    Der dünne Mann wirbelte herum, wobei er Emily mit sich riss. In der offenen Tür stand Trace, in lässiger Haltung, mit dem für ihn typischen zynischen Lächeln um den Mund. In der Hand hielt er locker einen Revolver.
    „Hallo, Kessler."
    Emily durchfuhr es wie ein Stromstoß. Kessler? War das nicht der Name des Mannes, den sie tot in Jamies Apartment gefunden hatten? Sie war völlig verwirrt.
    „Es kann einfach nicht sein", stieß der dünne Mami fassungslos aus. „Sie sind eingesperrt worden. Sie haben einen Schuss abbekommen. Ich habe es selbst gesehen."
    Unter Logans hautengem schwarzen T-Shirt war nicht die Spur eines Verbandes zu entdecken. Sein kaltes Lächeln vertiefte sich. „Kein Schloss kann einen Geist einschließen." Das Lächeln fiel von ihm ab. „Lassen Sie die Frau los, Kessler."
    „Nein." Emily spürte, wie sich kaltes, hartes Metall an ihre Schläfe presste.
    „Lassen Sie Ihre Waffe fallen, Logan."
    Jeder Muskel in Logans Körper spannte sich an. Der Anblick des Revolvers, an Emilys Kopf gedrückt, machte ihn rasend. Aber er durfte sich jetzt nicht von blinder Wut leiten lassen. Schwer fiel sein Revolver auf den Boden.
    Zum Sprung bereit, beobachtete Logan, wie Kesslers Mund sich zu einem blasierten Lächeln kräuselte. „An Ihrer Stelle wäre ich nicht ganz so zuversichtlich, Kessler. O'Connel und Garibaldi wissen über Sie Bescheid."
    „Sie bluffen."
    „Nein", fuhr Logan in einem ruhigen Tonfall fort. „Beide wissen, dass Sie Penningtons Spielschulden ausgenutzt und ihn gezwungen haben, Informationen über Agenten weiterzugeben. Dass er in Ihrem Auftrag Ihre Fingerabdrücke in den Akten mit denen eines Agenten namens Robbins ausgetauscht hat - bevor Sie ihm das Gesicht weggeblasen und
    seine Leiche in Jamies Apartment gelegt haben. Dass Sie große Geldbeträge auf ein Konto auf den Bahamas geschleust haben. Und dass Sie es waren, der mich unten in Panama ans Messer liefern
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