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Gefaehrlich schoener Fremder

Gefaehrlich schoener Fremder

Titel: Gefaehrlich schoener Fremder
Autoren: Kate Carlton
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wollte."
    Aus Kesslers schmalem Gesicht war alle Farbe gewichen.
    „Oh, Sie haben es sehr klug angestellt, Kessler." Die Hände in die Taschen der schwarzen Jeans gesteckt, wippte Logan, scheinbar sorglos, fast träge, auf den Absätzen vor und zurück. Dabei wartete er in äußerster Anspannung darauf; dass Kesslers Revolverlauf für eine Sekunde von Emily wegrückte.
    „Aber leider nicht klug genug", fuhr er fort. „Jeden anderen hätten Sie damit täuschen können, dass Sie Robbins sind. Aber nicht Jamie - dem können Sie nichts vormachen ", fügte er weich hinzu.
    „Dieser alte Mann", tat Kessler verächtlich ab. „Ich habe O'Connel seit Jahren genarrt."
    „Vielleicht", räumte Logan ruhig ein und faltete die Arme über der Brust.
    „Aber in diesem Fall sind Sie zu weit gegangen. In der Sekunde, wo er die Leiche gesehen hat, wusste O'Connel, dass nicht Sie es sind", log er. „Und noch einen verhängnisvollen Fehler haben Sie gemacht."
    „Unmöglich", keuchte der dünne Mann.
    Logan lächelte herablassend. „Pennington hat geredet. Einem Mann, der bereit ist, für ein paar Silberunge seine Freunde und Kollegen zu verraten, hätten Sie nicht vertrauen dürfen. Jetzt wissen also alle Bescheid", fuhr er erbarmungslos fort. „Aber warum haben Sie das alles getan? Was hat Sie dazu gebracht, ein Verräter, ein Erpresser, ein Mörder zu werden? War es das Geld? Das Abenteuer?
    Warum verkauft ein Mensch sein Land, seine Freunde, seine Seele?"
    „Freunde?" höhnte der Mann. „Schöne Freunde. Sie wollen wissen, warum ich gerade Sie habe auffliegen lassen?"
    „Ja."
    Schrill wurde Kesslers hysterisches Lachen von den hellgrauen Wänden zurückgeworfen. „Weil es mich krank gemacht hat, dauernd zu hören, wie perfekt Sie sind. Der große Ghostrider." Er spie die Worte fast aus. „Immer nur das habe ich von O'Connel gehört. Wie gut Ghostrider ist und dass er nie einen Fehler macht. Immer, wenn die Dinge nicht so liefen, wie es O'Connel passte, hat er mich daran erinnert, dass ich eben nicht Sie sei. Und es nie werden könne, wie sehr ich mich auch anstrengen würde."
    Der Revolver an Emilys Kopf zitterte, und Logan sah in Kesslers Augen Fanatismus aufleuchten. Die Zeit drängte, der Mann konnte in jedem Moment den letzten Rest Beherrschung verlieren. Logan musste jetzt schnell handeln.
    „Aber ich wusste es besser", höhnte Kessler. „Ich wusste, ich konnte Sie besiegen. Darum habe ich auch zugepackt, als man an mich herangetreten ist, um an Informationen heranzukommen."
    „Wer, Kessler, wer ist an Sie herangetreten?"
    „Sein Name hat mich nie interessiert", tat Kessler ab. „Mir war nur wichtig, dass er mir ein nettes Sümmchen dafür bezahlen wollte, wenn ich ihm Ghostrider lieferte."
    Merkwürdig, aber jetzt empfand Logan fast Mitleid mit dem Mann. Zugleich wusste er, dass es nur ein Mittel gab, um Kessler dazu zu veranlassen, den Revolver von Emilys Kopf zu nehmen.
    Nachdenklich strich er sich über die Wange. „Nur jammerschade, dass Sie gescheitert sind, Kessler. Ist es Ihnen nie in den Sinn gekommen, wie schwer es ist, einen Geist anzufangen?"
    „Lassen Sie doch diesen Quatsch, daran glaube ich sowieso nicht." Kesslers Stimme klang gelassen, doch das leichte Zittern des Revolvers verriet Logan, dass der Mann alles andere als ruhig war. Es würde jetzt nicht mehr lange dauern, dann hatte er ihn soweit.
    „Das sollten Sie aber", sagte Logan in seidenweichem Tonfall. „Sie hätten schon vorher daran glauben sollen. Ein Geist überwindet Schlösser und Wände. Und, Kessler, einen Geist kann man auch nicht erschießen."
    „Hören Sie auf!" schrie Kessler. „Sie sind kein verdammter Geist, Sie sind ein Mensch. Ein ganz gewöhnlicher Mensch!" Wieder gellte sein irres Lachen durch den Raum. „Ich kann beweisen, dass Sie nur ein Mensch sind."
    .
    Emily hatte sich etwas entspannt, als Kessler den Revolver von ihrem Kopf nahm. Aber nun erstarrte sie vor Entsetzen: Trace forderte den Mann tatsächlich dazu heraus, auf ihn zu schießen! Das musste sie verhindern.
    „Sie werden sterben, Logan", sagte Kessler „Und es gibt keine Wiederauferstehung." Der Revolver war jetzt auf Logan gerichtet.
    Emily krallte sich in den Arm, der gegen ihre Kehle drückte. Gleichzeitig hob sie einen Fuß und trat, so fest sie konnte, auf den des Mannes. Kessler schrie vor Schmerz und Wut auf.
    Auf diesen Augenblick hatte Logan gewartet. Er schnellte vor und rollte sich in die beiden kämpf enden Menschen. Alle gingen in
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