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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen
Autoren: V.C. Andrews
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Blick sich geradezu in mich hineinbohrte. »Ich bin so froh, daß ich dich wiedersehe, Heaven. Ich habe dich so vermißt…« Er machte eine Pause. Als er wieder sprach, war seine Stimme belegt. »Es ist schon geradezu unanständig, wie sehr ich sie mag. Ich würde gern wissen…« Dann riß er sich zusammen und wandte sich an Logan. »Und ich bin froh, daß du gekommen bist, mein Sohn.«
    »Haben Sie vielen Dank!«
    »Oh, bitte nenn mich Tony!« Seine blauen Augen leuchteten auf. »Ich habe genügend Leute in meiner Umgebung, die mich siezen. Hattet ihr einen guten Flug?«
    »Wunderbar. Aber, irgendwo hinzufliegen, mit Heaven zusammen, ist immer wunderbar«, sagte Logan. Er legte seinen Arm um meine Schultern und drückte mich an sich.
    Tony lächelte amüsiert.
    »Das ist gut. Ihr benehmt euch, wie es sich für ein junges Ehepaar gehört. Ich bin froh, daß ihr eure Flitterwochen in Farthy beginnt. Das Auto wartet draußen. Kümmert euch nicht um das Gepäck. Ich habe jemanden, der das erledigt. Laßt uns nach Farthy fahren, wo ihr euch ausruhen könnt, und wo wir uns schnell kennenlernen wollen«, sagte er zu Logan.
    Als er sich wieder mir zuwandte, waren seine blauen Augen ruhig und verrieten nichts. Er war wieder der Mann, der sich völlig unter Kontrolle hatte.
    »Wie geht es Jillian«, fragte ich vorsichtig.
    »Du wirst es selber sehen«, sagte er. »Ich möchte mir jetzt noch nicht die Freude über eure Ankunft trüben lassen. Ich habe alles für einen herrlichen Empfang organisiert, und es sieht so aus, als würde das Wetter schön werden«, sagte er, als wir durch die Halle schritten. »Meine Dienstboten waren fleißig wie die Eichhörnchen, um alles herzurichten. Farthy hat noch nie so stolz und majestätisch ausgesehen, aber es hat ja auch noch nie einen derartigen Anlaß dazu gegeben.«
    »Ich kann es nicht erwarten, es mit eigenen Augen zu sehen«, sagte Logan. Tony bedachte mich mit einem selbstzufriedenen Lächeln, als wir aus dem Flughafen traten. Seine lange, schwarze Limousine stand an der Auffahrt. Miles stand daneben und hielt die Autotür für uns auf.
    »Miles!« Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn.
    »Schön, Sie wiederzusehen, Miss Heaven. Es freut sich hier wirklich jeder auf Ihren Besuch.«
    »Vielen Dank, Miles. Das ist mein Gatte, Logan Stonewall.«
    »Sehr erfreut!«
    »Vielen Dank«, sagte Logan, und wir stiegen alle drei hinten in die schwarze Limousine. »So muß man reisen«, meinte Logan, streckte seine Beine weit aus und lehnte sich zurück in die üppigen Ledersitze. Dann beugte er sich schnell vor. »Gibt es hier eine Bar?«
    »Ja. Möchtest du etwas trinken?« fragte Tony.
    »Ich glaube schon«, antwortete Logan, was mich überraschte.
    Er trank nicht oft Alkohol. Tony öffnete das Barfach, und Logan bat um einen Highball.
    »Heaven?«
    »Nein, danke, Tony. Jetzt im Augenblick würde ich davon einschlafen«, sagte ich. Tony bereitete Logans Drink, während wir auf der Autobahn dahinrasten.
    Tony schaute mich an. Sein Lächeln war fast nicht zu erkennen. Er war amüsiert. Ich fühlte, wie mein Herz schneller schlug. Die Landschaft außen raste vorbei, doch alles – die Geräusche, Formen, Farben
    – war vibrierend und
    elektrisierend.
    »Ist Curtis immer noch Butler und Rye Whiskey immer noch Koch?« fragte ich Tony.
    »Natürlich. Farthy wäre nicht Farthy, wenn sie nicht da wären.«
    »Rye Whiskey?« Logan lachte.
    »Eigentlich heißt er Rye Williams, aber jeder nennt ihn Rye Whiskey.«
    »Nicht jeder«, sagte Tony. »Ich wahre zumindest den Anschein von Würde, wenn es um meine Dienstboten geht.«
    Ich lenkte meinen Blick aus dem Fenster. Ich wollte in Farthinggale vorfahren genau so wie das erste Mal. Ich wollte dieselbe Aufregung spüren, dasselbe Gefühl, etwas Neues zu erleben. Ich erinnerte mich daran, wie beeindruckt ich war, daß ein Haus einen Namen hatte. Doch jetzt dachte ich, wie richtig das war, denn für mich war Farthy wie etwas Lebendiges mit einer Persönlichkeit, mit Erinnerungen und mit Vergangenheit, wie eine Matrone, die still und aus dem Hintergrund regiert.
    Obwohl es mir schwer fiel, es einzugestehen, war es ein Heimkommen für mich. Ich kehrte zurück zu einem Teil von mir, den ich eigentlich hatte überwinden wollen, als ich Logan heiratete.
    Wir fuhren nach Norden. Bald schon wurde die Straße gesäumt von riesigen, schattenspendenden Bäumen und grünen Wiesen. Es war ein schöner Sommertag, und das Laubwerk hatte sich voll entwickelt.
    »Weißt
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