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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Dafür erkundigte ich mich nach dem Ablauf ihres Plans und wollte wissen, wie sie sich unsere Zusammenarbeit vorgestellt hatte.
    »Wir treffen uns bei Einbruch der Dunkelheit und durchstreifen das Viertel gemeinsam.« Ich lächelte schmal. »Und das, meinen Sie, würde nicht auffallen?«
    »Na und? Wenn jemand dumme Fragen stellt, sind Sie eben ein guter Freund von mir.«
    »Besser noch der Zuhälter.«
    »Ich habe keinen.«
    »Das ist auch besser so, wenn Sie diesem Job schon nachgehen.«
    Sie wurde sauer. »Hör zu, Sinclair, keine Moralpredigten. Ich bin nicht besser und schlechter als die sogenannten guten Bürger. Vielleicht habe ich sogar noch mehr Courage und Herz als die meisten der so Hochanständigen.«
    »Das ist möglich.«
    »Okay, dann sehen Sie mich bitte ganz neutral an. Unsere Zusammenarbeit ist rein beruflich.«
    »Einverstanden, Lulu. Eine Frage hätte ich trotzdem noch. Wie alt sind Sie eigentlich?«
    Da lachte sie rauh. »Über zwanzig. Was meinen Sie, wie oft ich das schon gefragt worden bin. Aber es gibt eben Kunden, die auf ein Lolita-Äußeres stehen. Ist ihr Bier, nicht meines. Ich profitiere nur davon. Wann haben Sie denn Zeit? Ich meine, wann können wir anfangen?«
    »Heute schon.«
    Lulus Augen glänzten. »Das ist gut, Sinclair. Das ist sogar sehr gut. So ähnlich habe ich mir den Job auch vorgestellt. Chrysantheme hat nicht gelogen. Sie sind konsequent.«
    »Manchmal.«
    »Ihre Kleidung müssen Sie anpassen. Nicht so herumlaufen wie ein Dandy und auch nicht wie ein frustrierter Ehemann, der sich ein Mädchen zum Bumsen sucht.«
    »Wie läuft der denn herum?«
    »Shit, vergessen Sie es.«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr, den Lulu verstanden hatte. »Ich habe auch noch etwas zu tun«, erklärte sie. »Wann sollen wir uns treffen, Mr. Sinclair?«
    »Fragen Sie lieber, wo?«
    »Mir egal.«
    Ich schlug das Eastend vor, auf der südlichen Themseseite den Ort Bermondsey.
    »Ja, der Grauen Gans.«
    »Ist das ein Lokal?«
    Sie nickte. »Ein… ein… Schuppen. Nichts für Bullen, aber der Wirt ist in Ordnung. Sie können draußen bleiben. Um achtzehn Uhr bin ich dort.«
    »Einverstanden, ich auch.«
    Die Rechnung übernahm ich. Das Mädchen ging vor mir her. Sie bemühte sich um einen normalen Gang. So ganz konnte sie das Schlendern nicht ablegen.
    Darüber machte ich mir keine Gedanken. Mir ging es um die Schwarzen Priester. Wenn der eine oder andere tatsächlich erschienen war, konnten wir uns auf einiges gefasst machen…
    ***
    Suko schaute mich nur an. »Was ist denn?« fragte ich.
    Er faltete die Hände und sah dabei aus wie ein Beichtvater. »Glaubst du das alles?«
    »Im Prinzip schon, warum nicht?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Damit komme ich nicht zurecht, wirklich nicht. Wenn Zelian tatsächlich ein Schwarzer Priester ist, dann müsste doch Kara etwas davon wissen.«
    »Ach ja?«
    Suko wurde sauer. »Stell dich nicht so an, John. Du hast sicherlich ähnlich gedacht.«
    »Schon«, gab ich zu. »Nur - was ist, wenn Kara nichts davon gewusst hat? Kann doch sein.«
    Er winkte ab. »Dann sollten wir sie warnen.«
    Ich deutete auf die Tür. »Zieh los und sag ihr Bescheid.«
    Suko war nicht meiner Ansicht. »Du reagierst viel zu emotionsgeladen, Alter, siehst es nicht nüchtern genug. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Lulu dich in eine Falle locken will und von jemandem geschickt worden ist.«
    »Von wem?«
    »Wie hieß dieser Anführer noch? Kosmos?«
    »Ja.«
    »Der kann sein Netz ausgeworfen haben. Dass im Eastend einiges nicht mit rechten Dinge zugeht, ist uns bekannt, John. Das wissen wir. Dass aber Atlantis hinzugezogen wird, um die sozialen Probleme zu lösen, daran kann ich nicht glauben.«
    Ich hob die Schultern. »Wobei das eine mit dem anderen nichts zu tun haben muss. Ich will dir mal was sagen, Suko, ich reagiere sogar sehr gelassen, denn ich habe, im Gegensatz zu dir, schon eine Begegnung mit dem Schwarzen Priester gehabt. Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, dass sie nicht gerade freundschaftlich abgelaufen ist. Es war in Frankreich, an der Steilküste im Süden, das Meer, der Schwarze Priester und auch Kara. [1] Sie hat mich über ihn aufgeklärt, denn der Schwarze Priester bringt es tatsächlich fertig, sich in einen gewaltigen Kraken zu verwandeln. Er und dieses Monster sind identisch. Im Meer kann ich einen Kraken noch zur Not akzeptieren, aber stell dir mal vor, solch ein Monstrum taucht bei uns im Eastend auf. Das wäre nicht schön.«
    »Stimmt.«
    »Deshalb
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