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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition)
Autoren: Thea Harrison
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wohlgeformte, nackte Beine und in einem frechen Rosa lackierte Zehennägel machten das Bild komplett, und sein Schwanz, der das sehr begrüßte, richtete sich auf, um vor jedem knackigen Zentimeter, der von ihr zu sehen war, zu salutieren.
    Er zog eine düstere Miene, seine intensive, unwillkommene Reaktion hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Halte dich im Zaum, du Hengst! Unter dem Qualmgestank roch er ihr feminines Parfum und – war das der Geruch von Blut?
    »Oh, das hättsu nich tun solln«, sagte Niniane. Große, auf dem Kopf stehende Fae-Augen versuchten sich auf ihn zu fokussieren. »Aufbrechen und eindringen. Das ist gegen das Gesetz.« Sie kicherte.
    Tiago flüchtete vor seinen fremdartigen Gefühlen in die weitaus vertrauteren Gefilde der Aggression. »Was machst du da?«, fragte er. »Was meinst du mit ›Geh zurück nach New York‹? Ist das Blut, was ich hier rieche?«
    »Ich kann immer nur eine Frage beantworten, weißt du«, sagte sie mit bemerkenswerter Würde, wenn man die Umstände bedachte. »Ich lasse meinen Kopf runterhängen, um den Wind wehen zu hören. Den Teil des Texts habe ich nie kapiert. Wer hört den Wind wehen, wenn er den Kopf runterhängen lässt? Wo soll man den Kopf runterhängen lassen? Was soll das heißen? Weißt du das?«
    Er hatte keine Ahnung, wovon sie da brabbelte. Es hatte etwas mit dem blöden Lied zu tun, das sie zu singen versucht hatte. Mit dem Fuß schob er die Tür zu und ging zum Nachttisch, um die glimmende Zigarette auszudrücken. »Das ist ekelhaft«, fuhr er sie an. »Warum hast du nicht angerufen? Wir waren ganz krank vor Sorge um dich.«
    »Halt mal«, sagte sie. Sie hob den Blick – oder senkte ihn, je nach Perspektive – auf Tiagos Schritt, der direkt vor ihr angehalten hatte. Er war ein Furcht einflößender, böse aussehender, überdimensionierter Barbar in schwarzen Jeans, schwarzen Stiefeln und einer schwarzen Lederweste. Er strotzte vor Waffen und Wut, und überall wölbten sich Muskeln. Auch in seinem Schritt erhob sich eine ansehnliche Wölbung. Sie war vielleicht betrunken, aber sie war nicht tot, und diesen Anblick würde sie so schnell nicht vergessen.
    Obsidianaugen glitzerten. »Tricks, was zum Teufel soll das? Im Ernst.«
    »Ich werde Königin, weißt du?«, sagte sie. »Du musst aufhören, mich Tricks zu nennen. Das klingt nach einem Zirkusclown. Und da ich nicht glaube, dass ich lange eine Hoheit sein werde, solltest du schon mal üben, mich Majestät zu nennen.« Sie hickste und wedelte mit der Hand durch die Luft. »Du darfst beginnen.«
    »Offenbar hast du den wichtigen Teil von dem, was ich gesagt habe, ignoriert.« Er ging in die Hocke, und plötzlich befand sich sein auf dem Kopf stehendes Gesicht direkt vor ihrem. »Also, ich wiederhole: Was zum Teufel soll das?«
    Sie versuchte herauszufinden, wohin diese verführerische Beule in seiner Hose verschwunden war, schaffte es nicht und konzentrierte sich stattdessen auf sein Gesicht. Braune Haut, harte, falkenartige Gesichtszüge und ein sinnlich geformter Mund, der meistens aussah, als könnte er Beton schneiden. Sie hatte ihn immer für einen stolzen, unnahbaren Mann gehalten – mit den längsten Beinen und den erotischsten Bewegungen, die sie je gesehen hatte. Immer hatte er diesen schnellen, bodenverschlingenden, schmalhüftigen Gang.
    Sie fragte: »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du aussiehst wie Dwayne Johnson?«
    Er sah sie finster an. »Wer zum Teufel ist Dwayne Johnson?«
    Er versuchte, ihr die Wodkaflasche abzunehmen, doch sie klammerte sich daran fest.
    »Du weißt schon, The Rock? Der scharfe, sexy Footballspieler und Wrestler, der Schauspieler wurde? Nur … dass du um einiges böser bist.« Sie konzentrierte sich mühsam, die Zunge zwischen die Zähne gesteckt, und tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die gerunzelte Stirn. Die Wodkaflasche stieß gegen seine Nase. Er zog den Kopf weg.
    Mit zusammengekniffenen Augen sah er sie an. Lag da männliches Interesse in seinem finsteren, glänzenden Blick? Sie traute ihrer Beobachtungsgabe in diesem Augenblick nicht ganz.
    »Scharfer, s…« Er verstummte. Als er weitersprach, war an die Stelle seines normalen Knurrens ein heiseres Murmeln getreten. »Du vergleichst mich mit einem Schauspieler? Leck mich, natürlich bin ich um einiges böser!«
    Huch! War er nicht ein toller Hecht?
    »Wie auch immer. Lass es dir nicht zu Kopf steigen«, sagte sie verächtlich. »Du bist nicht so sexy, wie ich glaube.« Sie kniff die Augen
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