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geben ein Fest

geben ein Fest

Titel: geben ein Fest
Autoren: Enid Blyton
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Lindenhof näher. Der Bus stand schon am Bahnhof. Den ganzen Abend und auch noch an den folgenden Tagen schwärmten sie von diesem Nachmittag in Bad Griessee.

Mamsell kann stolz auf uns sein
     
    Als sie zurückkamen, hing am Schwarzen Brett ein Anschlag:

    Am Montag trifft Schulrat Heinz als Leiter der Prüfungskommission ein. Ihr sollt deshalb nicht auf Zehenspitzen durch die Flure laufen. Trotzdem bitte ich euch, ein wenig Disziplin zu halten, damit der Herr einen guten Eindruck von Lindenhof hat. Zieht euch nett an (bitte keine Eleganz!), das wirkt immer gut.
    Theobald, Direktorin

    Na, dann konnte der Tanz ja losgehen. Die Armen aus der Sechsten! „Dass ihr den Großen ja alles herrichtet!“, ermahnten sie die zweite Klasse, die zu kleinen Dienstleistungen für die oberen Klassen verpflichtet war. „Stellt ihnen kühle Getränke hin, die kriegt ihr in der Küche bestimmt. Und räumt ihnen auch ihre Zimmer auf. Sie selber haben wahrscheinlich keine Zeit dafür.“
    Die Mädchen aus der Zweiten grinsten. „Eure Ermahnungen könnt ihr euch ruhig sparen. Wir wissen schon von selber, was wir tun müssen.“
    „Im Übrigen ist jedes Jahr eine Klasse zur Prüfung gekommen“, sagt eine andere naseweis. „Und bisher ist keine daran gestorben.“
    „Aber doch nicht mit einem Schulrat!“ Hilda versuchte, das den Jüngeren eindringlich klarzumachen. „Solange ich in Lindenhof bin, ist das noch nicht geschehen.“
    Auch Mamsell wurde wieder leicht nervös. Aber das ließ die Vierte nicht zu. „Wir machen Ihnen das V-Zeichen“, sagte Hanni. „Viktoria - wir siegen.“ Und wo eine mit der französischen Lehrerin zusammentraf, streckte sie ihr Mittelfinger und Zeigefinger gespreizt entgegen. Dann musste Mamsell lachen und vergaß ihre Nervosität für ein paar Augenblicke.
    Der Schulrat entpuppte sich als gemütlicher, freundlicher Herr. Aus den Prüfungsräumen sickerte durch, dass er einer Schülerin sogar vorgesagt hatte, als sie ihn verzweifelt und hilfeflehend ansah. „Die Sechste atmet auf“, berichtete die Hausmutter, die der Klasse das Essen in einem Sonderraum auftrug. „Zweimal habe ich drin sogar Lachen gehört.“
    Am Dienstagabend erschienen die Prüflinge strahlend im großen Speisesaal. Alle hatten bestanden!
    „Hoffentlich erscheint der Schulrat nun auch bei uns“, sagte Doris, die wie wild gepaukt und gebüffelt hatte und sich für alles gewappnet fühlte.
    Er kam! Wirklich, er sah nett aus, winkte den Mädchen zu und unterhielt sich vergnügt mit Mamsell. Auf Französisch! Du liebe Zeit - hoffentlich blamierten sie sich da nicht! Die Zwillinge saßen ziemlich weit vorn, sie waren nicht zu übersehen. Der Schulrat stutzte und lachte laut. „Des jumelles - Zwillinge“, rief er, „und von einer Ähnlichkeit, wie man sie selten findet. Könnt ihr sie denn unterscheiden?“, fragte er die andern.
    „Leicht - facilement“, riefen sie ihm zu Mamsells hellem Entzücken entgegen.
    „Nun erzählt mir einmal ein wenig, was ihr hier so treibt oder was ihr für kleine Erlebnisse hattet.“
    Nanu - woher wusste er, dass sie gerade darauf besonders vorbereitet waren?
    Er wusste es nicht, aber er war begeistert, als eine nach der anderen sich meldete und frisch draufloserzählte: über ihre Freundin Grit von den Philippinen, die fast eine verwunschene Prinzessin gewesen war - die tolle Geschichte, wie Hanni gekidnappt und von Nanni befreit wurde - von ihrem Sportfest - ja, sogar Streiche aus der Gespensterburg tischten sie ihm auf, von den Wochen in Burg Funkelstein. Mamsell erfuhr zum ersten Mal, was es mit dem grünen Fräulein in der Burg auf sich hatte. Das hatte ihr damals einen tüchtigen Schrecken eingejagt.
    Der Schulrat saß schmunzelnd auf seinem Stuhl und hörte sich alles an. Ein paarmal warf er Fragen dazwischen. Dann antworteten Petra oder Hilda oder eine andere gute Schülerin, ohne sich erst lange zu melden. So konnte es keinen Reinfall geben. Es war eine höchst gemütliche Unterrichtsstunde - und ganz in Französisch. Als sie vorbei war, hielt der Schulrat eine kleine Rede, wie viel Spaß er gehabt hätte und dass ihre Lehrerin stolz auf sie sein könnte. Er schüttelte Mamsell herzlich die Hand, bevor er mit ihr das Klassenzimmer verließ.
    „Nun sagt bloß, wie habt ihr das fertiggebracht?“, erkundigte sich Frau Jenks später bei ihrer Klasse. „Der Schulrat hat euch über den grünen Klee gelobt, als wir ihn bei der Konferenz noch einmal sprachen. Mamsell bekam ebenfalls ein
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