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geben ein Fest

geben ein Fest

Titel: geben ein Fest
Autoren: Enid Blyton
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ausgerechnet als ich hilflos war.“
    Die Zwillinge waren schon fast an der Tür, da fiel es Hanni ein: „Hausmutter, Ihr Los haben wir auch bezahlt. Die Quittung bringen wir Ihnen.“
    „Was für ein Los?“, fragte sie erstaunt.
    „Da lag auf der Fensterbank ein Los und eine ausgefüllte Zahlkarte. Wir hatten Angst, das Los könnte verfallen, wenn es zu spät bezahlt würde.“
    „Ach, daran habe ich kein Interesse. Die schicken mir immer wieder ein Los zu. Neuerdings legen sie die fertig ausgefüllte Zahlkarte bei. Aber auch damit kriegen sie mich nicht. Ihr habt den Betrag bezahlt? Wie viel war es denn?“
    „Zehn Mark. Aber die dürfen Sie uns nicht wiedergeben. Wir waren voreilig.“
    Die Hausmutter lachte. „Schlimm ist nur, dass ich das Los weggeworfen habe. Sollte es wirklich gewinnen, müssten wir es ja einschicken.“ Sie überlegte. „Helft mir suchen. Vielleicht ist es noch im Papierkorb.“ Sie stülpte den großen Korb auf dem Tisch aus, und alle drei wühlten.
    „Hier ist es!“, rief Nanni plötzlich.
    „Na, dann nehmt es nur mit und hütet den Schatz!“, lachte die Hausmutter.
    Das komische Nachspiel dieser Geschichte ereignete sich drei Wochen später. Die Hausmutter ließ die Zwillinge rufen und überreichte ihnen einen Brief.
    „Sie haben gewonnen!“, schrieb da die Lotteriestelle. „Bitte senden Sie uns sofort das Originallos ein, dann erhalten Sie zweihundert Mark.“
    „So habt ihr es also doch gescheit gemacht“, sagte die Hausmutter.
    „Aber es ist Ihr Los“, protestierten die Zwillinge.
    „Und euer Gewinn“, war die Antwort. „Ohne Widerrede, Zwillinge. Schickt das Los auf meinen Namen ein.“
    Vier Tage später überreichte sie ihnen zweihundert Mark.
    Die Zwillinge hatten schon einen Plan. Sie kauften ein: ein paar Flaschen Likör und ein paar Flaschen Parfüm und Kölnisch Wasser. Damit wanderten sie zur Hausmutter.
    „Bitte“, sagten sie mit verschmitzten Gesichtern, „das sind Ihre Flaschen. Sie werden sie neu ordnen müssen.“
    Die Flaschen waren auf einem Tablett nach der Größe geordnet, Liköre und Duftwässer durcheinander. Und die Zwillinge hatten genau darauf geachtet, dass sie von jeder Sorte große und kleine Flaschen erwischten ...

Wir freuen uns auf die Ferien
     
    Mit Riesenschritten ging es nun auf das Ende des Schuljahres zu. Und auf die Ferien freuten sich die Schülerinnen alle, auch wenn sie noch so gern in Lindenhof waren. Die Einzigen, die wirklich die Köpfe hängen ließen, waren die Mädchen aus der Sechsten.
    „Na ja“, sagte Hanni, „für die gibt es einen Abschied ohne Wiederkehr. Wenn wir erst einmal so weit sind, werden wir gewiss auch solche Leichenbittermienen aufsetzen.“
    „Aber noch ist es nicht so weit“, rief Carlotta triumphierend. „Noch können wir uns auf die Ferien freuen!“
    „Unternimmst du etwas Bestimmtes, weil du so aus dem Häuschen bist?“, fragte Nanni.
    „Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe von meiner Großmutter und meinem Vater die Erlaubnis, vier Wochen lang mit dem Zirkus zu reisen.“
    „Wahrhaftig?“ Die meisten Mädchen beneideten Carlotta. Sie war nun schon eine Weile im Internat und hatte sich einigermaßen den Schulsitten angepasst. Mit der wilden, ungebärdigen Carlotta, die vor zwei Jahren fast unmittelbar vom Zirkus zu ihnen gekommen war, hatte sie noch ihr lebhaftes, bisweilen sogar leidenschaftliches Temperament gemeinsam und ihre unbedingte Kameradschaft. „Ihr glaubt gar nicht, wie im Zirkus alle zusammenhalten“, hatte sie oft erzählt. „Natürlich gibt es hier und da einen Krach, manchmal sogar schlimme Streitereien. Doch wenn es darauf ankommt, lässt keiner den anderen im Stich.“
    Genauso verhielt sich Carlotta in der Schule. Sie ärgerte sich oft furchtbar über Jennys Spötteleien oder über Mariannes Sturheit, wenn es um sportliche Dinge ging. Doch sobald einer aus der Klasse Unrecht geschah, war Carlotta auf dem Posten, ergriff ihre Partei und unterstützte sie.
    Da gab es erst kürzlich eine Geschichte, die einigen Wirbel verursachte. Mariannes Freundin Carla war in eine blöde Situation geraten. Sie war Mariannes Vertreterin als Klassen-Sportwart. Deshalb war es ihre Aufgabe, als Marianne einmal wegen einer Magensache in der Krankenstation lag, nach der Turnstunde die Turnhalle abzuschließen und den Schlüssel an seinen Platz vor dem Konferenzzimmer zu hängen. Der Schlüssel aber war weg, als nachmittags Andrea mit ihrer Ballettgruppe in der Turnhalle üben
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