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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition)
Autoren: Jessica Shirvington
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die gleiche Reaktion.
    » Ja. Jetzt. Und ihr anderen auch!«, rie f ich meiner Kunstklasse zu. Zum Glück waren wir eine relativ kleine Gruppe von fünfzehn Leuten. » Mit dem Rücken zur gegenüberliegenden Wand!«, befahl ich, während ich mein Handy schnappte, » BIU 3« tippte, au f » Senden« drückte und es fallen ließ.
    Bin im Unterricht, drei Verbannte unterwegs.
    Ja, wir hatten uns sogar Abkürzungen für meine … Unaufmerksamkeit … einfallen lassen. Manchmal konnte ich nicht verhindern, dass ich meine Verteidigung sinken ließ – vor allem wenn ich malte, vergaß ich einfach alles andere.
    Meine Mitschüler sahen mich an, als wäre ich ein Freak, und obwohl ich keine Zeit hatte, mich darum zu kümmern, ging es mir au f die Nerven.
    Vielleicht weil sie recht hatten.
    » Tut mir wirklich leid, aber bewegt euch! Alle!«, rie f ich und fing an, die Leute buchstäblich von der einen Seite des Raumes au f die andere zu zerren – meine Kommilitonen rissen wegen meiner übermenschlichen Kraft Augen und Mund auf. Das Geschrei würde später losgehen, wenn ihnen klar werden würde, dass das alles kein dummer Scherz war. Momentan schafften es alle, einigermaßen cool zu wirken, nur für den Fall, dass es irgendwo eine versteckte Kamera gab. Ich konnte bereits sehen, dass Tristan Newland sein Handy hoch hielt.
    Verbannte kamen hierher, sie waren schon fast da. Ich verfluchte mich selbst. Wenn ich meine Schutzschilde nur noch eine halbe Stunde aufrechterhalten hätte. Dann wäre ich außerhalb des Schulgeländes gewesen und diese ganze Angelegenheit wesentlich einfacher.
    Die Sache ist, dass sich verbannte Engel an nicht viele Regeln halten müssen – oder sich darum scheren würden, sie einzuhalten. Während es schwierig für sie ist, Grigori – Engel-Menschen-Mischlinge wie mich – zu Hause aufzuspüren, was an den Schutzbarrieren liegt, die jedes Zuhause natürlicherweise hat, ist man als Grigori an allen anderen Orten, einschließlich der Schule, vogelfrei.
    Ich zog meinen Pulli aus. » Die Fenster zerspringen gleich! Schließt die Augen!«, befahl ich meinen Mitschülern, die allmählich reagierten. Aber nur die Hälfte von ihnen nahm mich wirklich ernst und verbarg das Gesicht zwischen den Knien. Vielleicht glaubten sie, ich würde sie als Geiseln nehmen. Wahrscheinlich machte es auch keinen so guten Eindruck, dass ich meinen sehr tödlich aussehenden Dolch aus seiner » geblendeten« Scheide zog. Die Blendung diente der Tarnung, damit niemand auch nur ahnte, dass er dort war.
    » Oh, du lieber Gott«, wimmerte Miss Kinkaid.
    Doch es blieb keine Zeit, ihnen zu helfen, denn in diesem Moment krachten drei Verbannte mit der Wucht eines Güterzuges durch die Fenster. Fast das ganze Glas und das Holz darum herum regneten in das Zimmer und über alle, die sich dort befanden.
    Angeber!
    Ich sah, dass ein paar meiner Mitschüler von umherfliegenden Glasscherben getroffen wurden, aber das war nichts Ernstes. Noch nicht.
    Drei gegen einen war schlecht. Drei gegen einen, der auch noch fünfzehn schutzlose Menschen verteidigen musste, war noch schlimmer. Ein weißhaariger Verbannter erblickte mich sofort und kam au f mich zugestürzt. Ich hatte weniger als eine Sekunde, um zu reagieren, weil ich wusste, dass ich nicht zulassen durfte, dass die anderen beiden an meinen Mitschülern ihre eigene Vorstellung von Kunst auslebten – Verstümmelung und Folter.
    Als der Verbannte gerade neben mir landen wollte, ließ ich den Dolch fallen, rollte herum, wobei seine Faust mich nur knapp verfehlte, und hatte dadurch gerade genug Zeit, den nächsten rötlich-blonden Verbannten zu ergreifen und wie eine Bowlingkugel in den dritten zu schleudern, bevor sich der Weißhaarige wieder au f mich stürzte. Für diesen Schachzug musste ich bezahlen – mein Kop f schlug in das Pult neben mir und spaltete die Schreibfläche in zwei Hälften.
    Der Weißhaarige war f mich zu Boden und setzte sich rittlings au f mich, dann bearbeitete er mein Gesicht mit den Fäusten. Das alles geschah innerhalb von Sekunden. Es gelang mir, mich so weit aus seinem Grif f zu winden, dass ich ihm das Knie in den Bauch rammen konnte, dann kroch ich rückwärts und sprang au f die Füße.
    Zwei weitere Gestalten sprangen durch das inzwischen glaslose Fenster und landeten elegant hinter den drei Verbannten. Sie zögerten nicht, zückten einfach ihre Dolche und stürzten sich ins Getümmel. Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, dann schlug ich dem
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