Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Titel: Gayheimnisse reloaded (German Edition)
Autoren: Stefanie Herbst , Simon Rhys Beck , Justin C. Skylark , Verena Rank , Hanna Julian , Nicole Henser , Inka Loreen Minden , Kerstin Dirks , Sandra Gernt , Sandra Henke
Vom Netzwerk:
die vollständigen Messungen durchgeführt werden. Eine rasche Prüfung der Wassertemperatur, eine Probeentnahme und ein paar Fotos mit der Digitalkamera – mehr war den Männern nicht möglich und sie zogen sich in das Raupenfahrzeug zurück.
    Es gab eine Packung Biskuits und heißen Tee aus der Thermoskanne. Dazu erzählten sie sich Witze – erst noch anständige, später derbere.
    Kyle hatte ein faszinierendes Lachen. Seine Zähne waren so makellos wie arktischer Schnee bei Sonnenschein und seine Augen hatten die Farbe von Gletschereis. Trotz Kälte geriet Alan ins Schwitzen. Die Scheiben der Snowcat beschlugen und trennten die Insassen von der Außenwelt.
    Plötzlich knackte das Funkgerät. Sie zuckten zusammen.
    »Station an Snowcat. Alles okay da draußen?« Es war Mario, einer der Wissenschaftler.
    »Alles cool, man« , antworte Alan, zog die Mütze vom Kopf und strich sich über die feuchten Haare.
    »Ganz schönes Windchen da draußen, was? Verstärkt sich auch noch. Kommt besser wieder rein.«
    »Roger.«
    Alan legte das Funkgerät beiseite und atmete tief durch. Eigentlich wollte er noch nicht zurück. Hier gefiel es ihm; hier mit Kyle. Auf die anderen konnte er gut und gerne einmal verzichten. Die Station bot nicht viel Raum, und Konflikte waren an der Tagesordnung. Alans Zimmergenosse hatte der psychischen Belastung nicht standgehalten und wurde ausgeflogen.
    Schweigend saßen die beiden nebeneinander. Alan lauschte dem Pfeifen des Windes und fragte sich, wann Kyle wohl den Motor starten würde. Er sah zu ihm hinüber , doch sein Kollege schien in Gedanken versunken zu sein. Ein verträumter Gesichtsausdruck stand ihm ebenso gut wie ein strahlendes Lächeln, stellte Alan fest. Zu gerne hätte er gewusst, was in diesem Moment in Kyles Kopf vorging. Wahrscheinlich dachte er an sein zu Hause … seine Freundin … oder seine Frau?
    »Bist du eigentlich verheiratet?« Die Worte waren gesprochen, noch ehe Alan sie zu Ende gedacht hatte.
    Einen Moment später starrte er auf Kyles Hand, direkt vor seiner Nase. Die Finger bewegten sich. Kein Ring. Und keine Freundin, wie Kyle ergänzte. Interessant.
    Die Hand verschwand und Alan blickte Kyle geradewegs in die Augen. Schmelzendes Eis.
    »Wir haben deinen Einstand noch gar nicht gefeiert«. Ihre Blicke trennten sich nicht. »Holen wir nach. Heute. Gleich. Hm?«
    Das Geräusch des anspringenden Motors war die Antwort, die Alan bekam. Die Heizungsluft befreite die beschlagenen Scheiben; dann setzte sich die Raupe in Bewegung. Ein wenig zu schnell für die Wetterverhältnisse, bemerkte Alan.

Einträge ins Logbuch, Datenversand, Anstandsplausch mit den Kollegen, Schichtablösung am Abend – dann konnten sie endlich in Alans Schlafcontainer verschwinden.
    Die Flasche Whisky bewahrte Alan hinter seinen Pullovern im Spind auf. Er füllte zwei Becher, setzte sich neben Kyle auf die untere Matratze des Hochbettes und reichte ihm einen.
    »Auf gute Zusammenarbeit … und alles, was noch folgen möge.« Darauf stießen sie an und Alan bemerkte Kyles funkelnde Augen, als dieser den Becher in einem Zug leerte.
    Ein Drink folgte dem nächsten, bis die Whiskyflasche schließlich zur Hälfte geleert war.
    Aus dem Nebencontainer ertönte plötzlich Musik. Alan nahm einen Schluck direkt aus der Flasche und hämmerte fest gegen die Containerwand. Eine dunkle Stimme auf der anderen Seite grölte, dann wurde die Lautstärke höher gedreht.
    »Nie kann man hier seine Ruhe haben und gemütlich einen …« Alan sprach nicht weiter.
    Er stand auf und stützte sich am oberen Bett ab, weil ihm schwindelig wurde. Noch bevor er zur Tür schwanken und sich persönlich über die Unverschämtheit beschweren konnte, spürte er einen Zug an seinem Pullover und fiel zurück – geradewegs auf Kyle, der sich halb totlachte. Sie wälzten sich auf der Matratze und obwohl Alan nicht verstand, was auf einmal so lustig war, musste auch er breit grinsen. Er fühlte sich angenehm beduselt, und mit Kyle im Bett war es schön kuschelig.
    »Ice, Ice, Baby« schallte durch den Container, und als Kyle begann mitzusingen, hielt Alan ihm seine Faust, als sei sie ein Mikrofon, vor den Mund. Er war überrascht, wie gut Kyle den Text beherrschte und wie verführerisch seine Stimme klang. Kyles hellrote Zunge blitzte zwischen seinen Zähnen hervor und Alan konnte seine Augen nicht von dessen schimmernden Lippen abwenden. Seine Hand lehnte mittlerweile gegen Kyles Kinn und er spürte jeden Atemhauch.
    Der Länge
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher