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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens
Autoren: D Macomber
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Hand und berührte seine Wange, lächelte schüchtern und nickte. “Ich mache dir hiermit einen Heiratsantrag, und wenn du einen Funken Verstand im Leib hast, dann sagst du Ja.”
    “Aber …”
    “Ich habe mein ganzes Leben auf dich gewartet.”
    “Aber …”
    “Sag einfach Ja!”
    “Carolyn, du bist …”
    “Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?”, rief sie. “Ich liebe dich, und ich werde kein Nein akzeptieren.”
    Er runzelte die Stirn und ein Schatten huschte über sein Gesicht. “Ich habe nichts. Alles, was ich besitze, sind ein ramponierter Truck und ein altes Wohnmobil.”
    Er machte es ihr schwerer, als sie angenommen hatte. Womit konnte sie ihn noch überzeugen? Carolyn schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn – sie benutzte ihren Mund, ihre Zunge, ihre Finger und ihren ganzen Körper, um diesem Mann zu zeigen, wie sehr sie ihn liebte. Als sie sich von ihm löste, war er atemlos, genau wie sie.
    Dave stützte sich auf der Waschmaschine ab, als bräuchte er Halt, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    “Hast du sonst noch irgendwelche Einwände?”, fragte sie und staunte darüber, dass sie die wohl wichtigste Unterhaltung ihres Lebens in der Waschküche führte.
    Dave blickte finster, und es sah aus, als würde er noch immer mit sich ringen.
    “Könntest du mich wirklich verlassen?”
    Ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel. “Wahrscheinlich nicht”, erwiderte er.
    “Nächste Frage: Wie lange werden wir es noch schaffen, dem Schlafzimmer fernzubleiben? Antworte nicht, weil ich schon jetzt sagen kann, dass es nicht mehr lange gut gehen wird. Du weißt es, und ich weiß es auch.”
    Dave warf den Kopf in den Nacken und lachte befreit auf. Er zog sie wieder an sich. “Carolyn, oh, Carolyn. Ich liebe dich so sehr. Es gibt nicht einen einzigen Grund auf Gottes grüner Erde, warum du einen Typen wie mich heiraten solltest, aber wenn du mich
willst
…”
    “Oh, ich will dich. Ich will dich so sehr, dass ich mich frage, ob ich die drei Tage, die man nach dem Beantragen der Eheerlaubnis warten muss, überhaupt aushalte.” Dann lachte auch sie. Tränen rannen ihr die Wangen hinunter, und sie lachte und weinte gleichzeitig. Der Mann, den sie für tot gehalten hatte, lebte. Nein – das war nicht richtig. Doug war tot, aber
Dave
lebte. Er lebte und liebte sie.
    Joe und Susannah hielten auf dem Parkplatz des Memorial Hospitals und gingen hinauf zu Vivians Zimmer. Sie nahm gerade ihr Mittagessen zu sich. Ihre Wangen wirkten wieder rosig, und sie sah viel besser aus als in den vergangenen Wochen.
    Susannah konnte diesen Besuch kaum erwarten. Nach einem ausführlichen Gespräch mit ihrem Mann hatten sie eine wichtige Entscheidung getroffen. Susannah fühlte sich schon lange in ihrem Job gefangen. Unwillkürlich war ihr klar geworden, dass diese Phase ihres Lebens langsam zu Ende ging. Ein neuer Lebensabschnitt erwartete sie.
    “Sollen wir es deiner Mutter erzählen?”, hatte Joe gefragt.
    Und Susannah hatte geantwortet: “Ja. Ich denke, sie wird sich freuen.”
    “Hi, Mom”, sagte sie nun, als sie mit Joe zusammen das Zimmer betrat. “Sieh mal, wer da ist. Und schau, was ich mitgebracht habe.” Sie hielt eine Vase mit weißen und rosa Rosen, die sie im Garten geschnitten hatte, in die Höhe und stellte sie auf die Fensterbank.
    Vivians Miene erhellte sich, und sie legte die Gabel zur Seite. “Joe!” Sie streckte die Arme nach ihm aus. Vivian hörte sich fast wieder wie früher an. “Chrissie sagte, dass du in der Stadt bist. Es tut so gut, dich zu sehen.”
    Joe umarmte Vivian und drückte sie liebevoll an sich. “Wie geht es dir?”, fragte er.
    “Besser, nun, da du hier bist.” Ihr Blick wanderte von Joe zu Susannah. “Die Blumen sind wundervoll, meine Liebe.” Sie hob die Augenbrauen. “Du siehst gerade so aus wie damals als kleines Mädchen, wenn du mir
unbedingt
etwas erzählen musstest.”
    “Tatsächlich?” Das war kein Wunder, Susannah fühlte sich schwindlig vor Aufregung, schwindlig vor Freude.
    “Du kannst es ihr auch jetzt direkt sagen”, sagte Joe und schlang seinen Arm um Susannahs Taille. Er lächelte ihr zu, und die Liebe zu Susannah strahlte aus seinen Augen.
    Sie holte tief Luft und sagte: “Mom, ich werde einen Blumenladen kaufen.”
    Vivian riss die Augen auf. “Einen was?”
    “Einen Blumenladen. Joe und ich haben fast die ganze Nacht darüber gesprochen. Ich brauche eine neue Aufgabe. Als Lehrerin bin ich ausgelaugt und nicht
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