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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome
Autoren: Royce Buckingham
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Karte des Höhlenkletterers hervor und warf sie Bree zu, »jemand hat einen anderen Tunnel entdeckt, der von der Oberfläche hinabführt. Ihr solltet ihn euch mal ansehen und verbarrikadieren.«
    Kurz darauf kletterten PJ und Sam auf Cheep. Bree folgte ihnen, suchte die richtigen Worte. »Ich, ähm, habe mich in dir getäuscht«, sagte sie zu PJ. »Tracker hatte recht. Mit dir wurde uns ein heldenhafter Krieger zu Hilfe geschickt.«
    »Quatsch«, erwiderte PJ. »Tracker hatte ein paar wirre Ideen. Er glaubte ja, der Geist seines toten Bruders, Hunter, hätte mich hergeschickt. Nein, du hattest recht – ich bin kein Krieger. Ich bin nur ein Bursche aus LA, den es zufällig hierherverschlagen hat.« Sam gab Cheep die Sporen, und sie ritten den Hang hinauf.
    »Dass dir die Tapferkeit im Blut liegt, kannst du nicht abstreiten«, rief Bree ihm nach. »Dein Leben zu riskieren, um mich zu retten, war ja wohl kein Zufall, oder?«
    PJ wandte sich um und winkte zum Abschied. »Okay, du hast mich erwischt.« Er blinzelte. » Das habe ich wirklich mit Absicht getan.«
    »Tschüss!«, rief Sam, während Cheep den Hügel zum Geheimtunnel hinaufflitzte.

60
Offenbarung
    D er Grenzsensor reichte drei Meter in den Waldboden hinein und war so eingestellt, dass er auch Bewegungen unter der Erdoberfläche meldete. Als PJ und Sam die Falltür hochklappten, war schon Minuten zuvor der Alarm ausgelöst worden.
    Die beiden Jungen stiegen aus dem Tunnel. Das Mondlicht schien genauso hell zu sein wie das der Sonne – es war zu hell für Cheeps große Augen. Das Rieseninsekt blickte Sam einen Moment lang nach, bevor es widerwillig ins Halbdunkel des Tunnels zurückschlich; irgendwie schien es zu wissen, dass es nicht an die Oberfläche gehörte.
    Die Luft hier oben roch frisch und gesund, und die Jungen saugten sie begierig in ihre Lungen, während sie zerschunden und abgekämpft am Bewegungsmelder vorbeihumpelten.
    Auf dem Pfad gleich hinter den Bäumen kam ein Auto herangefahren und hielt knirschend an. Seine roten und blauen Lichter blitzten durch das Unterholz.
    »Mist«, sagte PJ. »Jetzt beginnt der richtige Ärger.«
    Sam sah, wie PJ sich anspannte. Es war traurig. PJ war ein guter Kerl, und sein Vater war auch ein guter Kerl, aber sie waren so verschieden wie Tag und Nacht. Sie brauchen irgendetwas, was sie wieder zueinanderführt , dachte Sam. »PJ«, sagte er, »dein Dad ist echt in Ordnung. Er war immer nett zu mir.«
    »Vielleicht solltest du sein Sohn sein.«
    »Vielleicht solltest du aufhören, dir ständig irgendwelche dummen Sprüche auszudenken, wenn er mit dir redet, und einfach zuhören, was er dir zu sagen hat.«
    Es folgte ein Moment des Schweigens, und Sam war überrascht, dass der ältere Junge ihm nicht widersprach oder einen blöden Witz machte.
    »Ich weiß jetzt schon, was er sagen wird.« PJ verzog das Gesicht. »Ich weiß nur nicht, was ich ihm antworten soll. Ich hab alles vermasselt … wie immer.«
    »Wie wär’s mit der Wahrheit?«, schlug Sam vor. »Sag ihm, dass wir schwer damit beschäftigt waren, die Welt zu retten.«
    »Klar. Und wie stehen die Chancen, dass mein Vater uns glaubt?«
    Die Jungen marschierten aus dem Schutz der Bäume heraus und traten ins Scheinwerferlicht des Streifenwagens.
    »Percy!«, rief eine Stimme hinter dem blendenden Lichtwall.
    Sam sah, wie PJ zusammenzuckte und sich für die bevorstehende Standpauke wappnete. Aber es folgte keine Standpauke. Stattdessen stürmte Officer Myrmidon in den Lichtkegel und warf PJ die Arme um den Hals. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht, Junge!«, rief er aus.
    PJ blickte verdutzt um sich; er bekam kaum Luft unter der heftigen Umarmung seines Vaters. »Hi, Dad.«
    Der groß gewachsene Polizist ließ ihn los. »Und dir geht’s auch gut, Sam! Gott sei Dank.«
    Sam winkte lässig ab. Er war froh, zurück zu sein, aber völlig geschafft. Ihm fehlte die Kraft für langwierige Erklärungen.
    »Hallo«, sagte er nur.
    PJs Vater legte seinem Sohn die Hände auf die Schultern. »Als ich zurückkam, wart ihr beide verschwunden. Ich wusste nicht, wohin ihr gegangen wart, aber dann sprang der Bewegungsmelder an, und ich befürchtete schon das Schlimmste … Ich habe schnell meine Ausrüstung in den Wagen geworfen und bin hergekommen.«
    Nach den Stunden in den düsteren Höhlen schmerzten Sams Augen im hellen Scheinwerferlicht, deshalb trat er aus dem Lichtkegel heraus und stellte sich neben das Auto. Die Kofferraumhaube war hochgeklappt. Anscheinend hatte
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