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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome
Autoren: Royce Buckingham
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Officer Myrmidon etwas herausholen wollen, als sie plötzlich aus dem Wald gekommen waren und ihn unterbrochen hatten.
    Einen Moment lang begriff Sam nicht, was er sah. Er griff in den Kofferraum und zog ein langes Schwert heraus. Es war uralt und abgewetzt und zerkratzt, aber blitzblank poliert, als würde jemand dafür sorgen, dass es jederzeit einsatzbereit war. Und das Schwert war nicht der einzige Gegenstand im Kofferraum. Sam griff erneut hinein.
    PJ und sein Vater standen sich gegenüber. »Dad, ich muss gestehen … ich habe keine gute Erklärung für das alles.«
    »Ich glaube nicht, dass du ihm etwas zu erklären brauchst«, sagte Sam und trat zwischen die beiden. »Aber vielleicht möchte dein Vater ja dir etwas erklären.« Mit einer Hand hob er das Schwert, mit der anderen die Weste einer Lederrüstung.
    Officer Myrmidon erstarrte, dann holte er tief Luft. Er beugte sich vor und nahm Sam das Schwert behutsam aus der Hand.
    PJ beobachtete ungläubig, wie die Waffe die Hände wechselte. Sein Vater hantierte damit ganz selbstverständlich herum, wie ein Experte, als wäre er mit dem Schwert in der Hand geboren worden.
    »Ich glaube, ich weiß, warum Sie niemals aus Sumas fortgegangen sind, Officer Myrmidon.«
    »Ja«, sagte der Polizist und starrte auf die Waffe, als würde allein ihre Gegenwart ihn dazu bringen, sich seinem Sohn zu offenbaren. »Ich bin vor meinen Pflichten davongerannt, als ich etwa in deinem Alter war, Percival, und hier heraufgekommen. Ich hatte einen Schwur geleistet und hätte wieder hinuntergehen müssen. Aber ich habe deine Mutter kennen gelernt, und wir haben dich bekommen, und ich konnte nicht mehr zurückkehren. Ich habe euch beide zu sehr geliebt.«
    Überrascht sah Sam, wie die Augen des großen Mannes feucht wurden.
    »Was soll das heißen?«, fragte PJ, dessen Blick zwischen dem Schwert und dem Gesicht seines Vaters hin und her sprang. Er wirkte verwirrt und besorgt, aber auch neugierig.
    »Ich musste einen Weg finden, wie ich oben bleiben und gleichzeitig meine Pflicht erfüllen konnte. Ich konnte nicht einfach fortgehen und mit euch nach Kalifornien ziehen. Ich hatte geschworen, diesen Ort zu bewachen. Pflichterfüllung, Sicherheit, Verantwortungsbewusstsein. Es ist schwer zu erklären.«
    »Ist es nicht«, sagte Sam. »PJ begreift mehr, als Sie glauben. Zeigen Sie es ihm …«
    Officer Myrmidon musterte Sam, der sich irgendwie älter fühlte, als wäre er zehn Jahre reifer geworden, seit er vor kaum einem halben Tag mal wieder im Gefängnis gelandet war. PJs Vater nickte Sam zu und hob das Schwert.
    Der Mondschein fiel auf die Klinge, so dass PJ die Inschrift unter dem Knauf lesen konnte, und Sam beobachtete, wie in diesem Moment PJ seinen Vater plötzlich verstand. Denn der Name, der in das Schwert seines Dads eingraviert war, lautete … Hunter .
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