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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit
Autoren: Tate Hallaway
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werde.“
    Ich griff nach Parrishs Hand. „Ich habe dich gerufen, weil ich dir vertraue.“
    „Und ich bin hergekommen, weil ich dich liebe“, antwortete er, dann sah er Sebastian an. „Trotz allem.“ Nachdem er sich wieder mir zugewandt hatte, ergänzte er: „Ich sollte besser gehen. Wenn ich sie irgendwo unterbringen soll, wo sie vor der Sonne geschützt ist, dann muss ich mich jetzt auf den Weg machen.“
    „Danke“, sagte ich.
    „Du bist mir was schuldig“, meinte er und hob Teréza behutsam von der Couch hoch.
    „Ich weiß. Sogar eine ganze Menge.“
    Als die Tür ins Schloss fiel, meinte Sebastian: „Mir gefällt es nicht, ihm irgendwie verpflichtet zu sein.“
    „Ich weiß, aber ich kenne sonst keinen Vampir, den wir fragen könnten. Ihr etwa?“
    Wir sahen einander an, dann schüttelten Mátyás und Sebastian den Kopf, und er musste zugeben: „Nicht hier in der Gegend.“
    „Komm“, bat ich Sebastian. „Lass uns schlafen gehen.“
    Im Verlauf der Woche kam Parrish jeden Abend vorbei, um uns Bericht über Terézas Zustand zu erstatten. Eine Stunde nach Sonnenuntergang traf er ein, und ich hörte jedes Mal den dröhnenden Motor der Rostlaube, die Sebastian für ihn besorgt hatte. Laut Parrish verbrachte Teréza die meiste Zeit im Torpor, doch sobald sie sich regte, versorgte er sie mit Nahrung. Ich fragte nicht nach Einzelheiten. Mir genügte es zu hören, dass sie noch eine ganze Weile benötigen würde, um sich zu erholen. Und das bedeutete, sie würde uns bis zur Hochzeit in Ruhe lassen.
    Mátyás und Parrish dagegen saßen jeden Abend mindestens eine Stunde lang in der Küche und unterhielten sich. Manchmal hörte ich sie lachen. Offenbar freundeten sich die beiden so langsam an.
    Sobald Parrish herkam, hatte Sebastian fast immer irgendetwas in einer entlegenen Ecke des Hauses zu erledigen. Verlegene Augenblicke gab es nur dann, wenn Sebastian zufällig die Tür öffnete und Parrish draußen stand.
    Tagsüber ging ich meiner Arbeit nach, nachts wurde ich von Angstträumen rund um meine Hochzeit geplagt. Weder am Tag der Wintersonnenwende noch an einem der anderen Abende war so kurz vor Weihnachten noch eine freie Kirche zu ergattern. Wegen der bevorstehenden Feiertage hatte die Bäckerei bislang auch keinen neuen Konditor eingestellt. Wenigstens schafften wir es, die Eheerlaubnis zu beantragen, und von Jane erfuhr ich, dass sie doch noch zeitig zur Hochzeit eintreffen würde.
    Sofern die überhaupt stattfand.
    Zwei Tage vor der Wintersonnenwende fand Sebastian mich schluchzend im Badezimmer vor.
    „Wir haben keine Kirche“, sagte ich zu ihm, als er die Arme um mich legte und fragte, was mit mir los sei.
    „Brauchen wir auch nicht“, gab er zurück. „Wir haben hier Platz genug.“
    Ein Hoffnungsfunke ließ meinen Tränenfluss auf der Stelle versiegen. „Aber wir haben niemanden, der uns trauen kann“, wandte ich ein.
    „Irgendjemand im Zirkel kann bestimmt eine Hochzeitszeremonie abhalten“, meinte er. „Wir haben noch genug Zeit, um das zu planen.“
    Plötzlich wusste ich genau, was ich zu tun hatte.

 

SESQUIQUINTIL
    S CHLÜSSELWÖRTER : S CHWIERIGKEITEN , D ILEMMA
    Zur Wintersonnenwende zünden die Wicca-Anhänger traditionell bei Sonnenuntergang ein Freudenfeuer an, das bis zum nächsten Morgen brennt. Es ist gegenständliche Magie: In der
längsten, dunkelsten Nacht halten wir das Licht am Leben.
    Für eine Hochzeit schien mir das eine ganz gute Metapher zu sein.
    Und als ich mich endlich von meinen Vorstellungen verabschiedet hatte, wie meine Hochzeit ablaufen sollte, ergab sich mit einem Mal alles wie von selbst.
    Wie sich herausstellte, besaß William einen Priesterabschluss von der Sorte, für die auf Streichholzpackungen geworben wurde. Es entpuppte sich auch als eine Leichtigkeit, ein Zelt für den Hof hinter dem Haus zu mieten. Nach denen bestand im Winter keine große Nachfrage, zumal wir uns einverstanden erklärten, es selbst aufzubauen. Es kostete etwas Mühe, um mit der Schaufel zu Werke zu gehen, aber alle halfen dabei mit. Die unitarische Pfarrerin lieh uns sogar ein paar Klappstühle. Sebastian und ich bauten aus Ziegelsteinen aus der Scheune eine Feuergrube und legten einen großen Stapel Brennholz daneben. Anstelle einer Hochzeitstorte gab es Napfkuchen mit Glasur, und Mom änderte das Hochzeitskleid meiner Großmutter, das mir danach einfach fantastisch stand. Außerdem war es deutlich wärmer als das Abendkleid, das ich mir gekauft hatte. Und Weiß sah
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