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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit
Autoren: Tate Hallaway
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fester an sich, während er sich im Saal umsah. Unsere Gäste hatten Grüppchen gebildet, Larry und Walter rückten die Stühle zurecht. William war irgendwo auf einen Besen gestoßen und fegte die Scherben zusammen. Smitty schien Izzy und Marlena mit übertriebenen Berichten von früheren Ruhmestaten zu unterhalten. Mom und die Pfarrerin standen in der Nähe des demolierten Garderobenständers und schienen in irgendeine Verhandlung vertieft.
    „Weißt du, Schatz“, sagte Sebastian. „Eigentlich ist doch gerade das für uns das Normale.“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich meine ...“ Mit seiner verletzten Hand beschrieb er eine Geste, die die Trümmer ebenso einschloss wie unsere Freunde, dann lachte er sanft. „Ich hoffe nicht, dass du erwartest, mit mir ein Leben in Ruhe und Frieden zu führen.“
    Jetzt musste ich ebenfalls lachen, auch wenn ich gleich wieder zu schluchzen begann. „Oh, Sebastian“, murmelte ich und ließ den Kopf auf seine Schulter sinken. „Ich habe den Fluch nie unschädlich machen können. Teréza hat gewonnen.“
    Er küsste mich auf den Kopf. „Noch lange nicht“, flüsterte er. „Wir sind immer noch zusammen.“
    Ich sah ihm in die Augen. „Ja, das stimmt.“
    „Für mich“, sagte er lächelnd, „ist das das Einzige, was zählt.“
    Ich gab ihm einen Kuss auf den Mund. „Du hast recht“, entgegnete ich und löste mich von ihm. „Das ist das Einzige, was zählt.“
    Während wir Seite an Seite dasaßen, kam Mom zu uns. Unerwartet setzte sie sich zu mir und nahm mich in die Arme. Sie zitterte leicht, also schlang ich meinerseits die Arme um sie und drückte sie so fest an mich, wie ich es zuletzt gemacht hatte, als ich vier gewesen war. „Du solltest das tragen, was dir wirklich gefällt“, flüsterte sie mir ins Ohr. „Ich bin nur froh, dass dir nichts passiert ist.“
    „Ich hab dich auch lieb, Mom“, erwiderte ich.
    Ein paar Minuten später traf die Polizei ein. Während die Pfarrerin mit den beiden Uniformierten sprach, organisierten Izzy und ich ein paar Leute, die mithelfen konnten, die eingeschlagenen Scheiben mit Holzplatten zu vernageln.
    Der Officer, der schließlich meine Aussage aufnahm, schien von meinen Schilderungen nicht sonderlich überzeugt zu sein, obwohl er die Geschichte mittlerweile schon sechs Mal zu hören bekommen hatte. Sein lockiges schwarzes Haar war fast schon militärisch kurz geschnitten, und sein Gesicht wies einige Unregelmäßigkeiten auf, als wäre er in jungen Jahren Profiboxer gewesen. „Dann haben Sie also nicht beobachtet, wie diese Priester die Fenster eingeschlagen haben?“
    Ich hatte nur den Priester gesehen, der durch die Tür gekommen war, doch zu der ersten Angriffswelle konnte ich nichts sagen. „Ich war zusammen mit meinem Vater unten im Keller.“
    „Mhm“, machte er und zog die Augenbrauen hoch, als hätte ich ihm gesagt, dass ich gern Marshmallows schnupfte.
    Nachdem sie pflichtbewusst alles notiert hatten, machten sie sich wieder auf den Weg.
    Die Pfarrerin dankte uns dafür, dass wir beim Aufräumen geholfen hatten, aber sie müsse so oder so die Versicherung informieren. Als wir aufbrachen, entschuldigte ich mich vielmals, und Sebastian leitete in aller Stille eine „Spende“ in die Wege, um sich an den Instandsetzungskosten zu beteiligen.
    Schließlich stand unsere Gruppe draußen in der kalten Nacht, und wir überlegten, was wir tun sollten.
    Also lud ich alle auf die Farm ein, und unterwegs nahmen wir noch etwas zu essen mit. Irgendwer – möglicherweise Smitty - räumte einen Schnapsladen aus und kaufte genug Wein und Bier für alle.
    Dann veranstalteten wir ein völlig lässiges und ganz spontanes Nach-der-Probe-Essen.
    Chinesische Nudeln und Bier konnten viele Wehwehchen heilen, und das galt auch für alberne Geschichten, die von einem Mann mit australischem Akzent erzählt wurden. Es dauerte nicht lange, und das Haus war von ausgelassenem Gelächter erfüllt. Sogar Benjamin hatte zur Abwechslung einmal nichts über so viele Gäste im Haus zu meckern. Barney kam aus ihrem Versteck und legte sich mal auf diesen, mal auf jenen Schoß. Nachdem sie von so ziemlich jedem einen Happen zu essen bekommen hatte, entschied sie sich natürlich dafür, bei meinem Vater ein Nickerchen zu machen. Der war nach einem Bier im Sessel vor dem Kamin fest eingeschlafen.
    Sebastian ging nach oben, um sein blutverschmiertes Hemd zu wechseln. Ich folgte ihm, um nach ihm zu sehen. Jemand johlte, als wollten wir uns für einen
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