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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit
Autoren: Tate Hallaway
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in ihrem Hotel getroffen hatte, war sie wegen meiner Elfenfrisur außer sich gewesen, bis sie schließlich den Kopf geschüttelt und erklärt hatte: „Dieses Schwarz lässt dich so streng aussehen. Liebes.“
    Dad hatte dazu angemerkt, dass er mich kaum wiedererkannt und gedacht habe: „Da kommt irgend so ein Hooligan, der Ärger machen will.“
    Natürlich hätte ich ihnen erklären können, dass das sozusagen meine Tarnung war, weil möglicherweise die Hexenjäger des Vatikans immer noch versuchten, mich umzubringen. Stattdessen verwandelte ich mich wieder in einen rebellischen Teenager und behauptete, dieser Aufzug sei cool.
    Man kann sich vorstellen, wie die Unterhaltung von da an weiterging.
    Dabei hatte ich wirklich gehofft, es würde heute besser laufen.
    „Was machen denn die Packers?“, wagte ich einen Vorstoß, der witzig sein sollte. Immerhin war die Frage nach dem Zustand des örtlichen Footballteams - in diesem Fall nach den Green Bay Packers - eine bewährte Eröffnung für eine Unterhaltung. Ich wusste, meine Eltern stehen nicht auf Sport, doch sie hätten die Pointe erkennen und meine Bemühungen zur Kenntnis nehmen sollen, das Gespräch wieder in Gang zu bekommen.
    Mein Dad brummte aber nur vor sich hin, und meine Mutter verdrehte die Augen. Wenigstens kam von Sebastian ein flüchtiges Lächeln. Na bitte, wir hätten zum Beispiel darüber reden können, was für ein atemberaubender Typ er war, aber nein, meine Eltern mussten sich ja unbedingt in diese Vampirsache verbeißen.
    Mal ehrlich: Soll es tatsächlich Eltern geben, die bei Sinnen sind und die nicht wollen, dass ihre Tochter einen solchen Mann heiratet? Sebastian trug sein schulterlanges schwarzes Haar im Nacken zusammengebunden, und er war frisch rasiert, was für ihn ziemlich ungewöhnlich war. Doch er hatte sich für diesen Abend tatsächlich richtig aufgebrezelt. In seinem grauen Hemd und der schwarzen Hose hätte er eigentlich der Traum aller Eltern sein müssen.
    Das mit dem Vampirismus hätte ich eben nicht erwähnen dürfen.
    Ich merkte Sebastian an, dass er ein bisschen vor sich hin brütete. Weil er bei Tageslicht unterwegs sein konnte, ging er absolut für einen Menschen durch. Er hasste es, wenn ich das Verlangen verspürte, ihn wegen seiner übernatürlichen Herkunft zu outen. Genau genommen hatten wir uns noch gar nicht richtig darauf geeinigt, ob wir es meinen Eltern überhaupt erzählen sollten. Er fand ja, dass das nur die Leute erfahren sollten, die es unbedingt wissen mussten, und dass es außer uns beiden niemanden etwas anging.
    Inzwischen war mir auch klar, warum er das für besser hielt.
    „Die Linguini schmecken gut“, warf ich in die schweigsame Runde.
    Ohne von der Speisekarte aufzusehen, fügte Sebastian an: „Ja, und die Pasta-Gerichte kann ich empfehlen. Das wird alles hier in der Küche frisch hergestellt und zubereitet.“
    Das war ein ziemlich zurückhaltender Versuch von ihm, mir zu Hilfe zu kommen. Er war noch immer sauer auf mich, aber zumindest wollte er mir zuliebe gegenüber meinen Eltern eine geschlossene Front präsentieren.
    „Ich nehme die Ravioli mit Ziegenkäsefüllung“, erklärte ich betont gut gelaunt. Wenn ich einfach weiter über ganz normale Sachen redete, würden vielleicht alle vergessen, was mir vorhin rausgerutscht war, und wir könnten einfach noch mal auf Anfang zurückspulen.
    Mein Vater schlug die Speisekarte zu und ließ sie auf den Holztisch klatschen. „Also ... Sebastian, richtig?“ Sein Tonfall war vorwurfsvoll und voreingenommen. Er drückte die Schultern gegen die harte Rückenlehne der Bank und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und womit bestreiten Sie dann Ihren Lebensunterhalt?“
    Das „dann“ bedeutete eindeutig so viel wie „wenn Sie schon so ein Freak sind“, das konnte ich deutlich heraushören. Ich kaute auf einem Fingernagel und blickte nervös zu Sebastian.
    Der klappte ebenfalls seine Speisekarte zusammen und legte sie ordentlich und bedächtig unter den Brotkorb, dann verschränkte er die Hände vor sich auf dem Tisch und beugte sich leicht vor wie ein Manager, der sich anschickt, mit dem großen Deal herauszurücken. „Ich bin Automechaniker.“
    Mein Dad nickte nachdenklich. „Damit verdient man ganz ordentlich.“
    Mom war nicht so beeindruckt. „Haben Sie denn ein College besucht, Junge? Bildung spielt in unserer Familie eine wichtige Rolle.“
    Was natürlich eine nette kleine Spitze gegen mich war. Ich hatte einen Abschluss in Englisch
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