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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit
Autoren: Tate Hallaway
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im Schnee ohnehin besser aus als Silber.
    Als Krönung meines Outfits bestellte ich in aller Eile noch einen knöchellangen weißen Mantel mit Federbesatz, der mich wie die Schneekönigin aussehen ließ.
    Ich konnte noch einen Friseur auftreiben, der bereit war, sich mit meiner katastrophalen Frisur auseinanderzusetzen, dazu wählte ich einen flauschigen weißen Hut und Perlenketten. Dann verbrachte ich den Tag damit, mich so verwöhnen zu lassen, wie ich noch nie verwöhnt worden war: Maniküre, Pediküre, Gesichtsmaske, Make-up. Izzy, Marlena. Jane und Mom begleiteten mich auf meinem Weg, den wir die meiste Zeit über kichernd wie eine Horde Schulmädchen zurücklegten.
    Am Abend zuvor hatte der Zirkel einen Zauber gewirkt, damit das Wetter mitspielte. Anfangs dachte ich zwar noch, dass trotzdem ein Fluch auf mir lag, doch je weiter die Zeit voranschritt, desto mehr klarte der Himmel auf. Gegen Abend war es sogar noch relativ warm geworden - zumindest in dem Maß, das man sich von einem Tag Ende Dezember erhoffen konnte.
    Als wir zur Farm zurückkehrten, sah es so aus, als wäre ein Zirkus in die Stadt gekommen. Das Zelt war riesengroß und weiß. Sebastian hatte sämtliche Lichterketten gekauft, die so kurz vor Weihnachten noch aufzutreiben gewesen waren, um den Weg zum Zelt zu beleuchten. Meine Brautjungfern folgten mir ins Schlafzimmer, um mir beim Umziehen zu helfen. Im Haus duftete es nach Dads Kochkünsten.
    Ich betrachtete mich im Spiegel und fand zwar, dass das mit Perlen besetzte Kleid etwas eigenartig aussah, wenn ich es mit Mantel, Hut, weißen Handschuhen und Stiefeln kombinierte,
aber eigentlich war es doch gar nicht so schlecht.
    „Du siehst fantastisch aus“, sagte Izzy.
    „Ihr auch“, erwiderte ich.
    Wir trugen alle passende Hüte und Fäustlinge, doch davon abgesehen hatte ich sie gebeten anzuziehen, was sie vernünftig warm hielt und was bequem war. Lady Candice hatte die Fäustlinge gestrickt, obwohl ich den Auftrag für das Hochzeitskleid bei ihr storniert hatte. Izzy trug einen leuchtend roten Mantel im Retro-Look und weiße Go-go-Stiefel, was sie wie eine hippe, schwarze Ausgabe von Mary Tyler Moore aussehen ließ. Marlena hatte einen dick gefütterten weißen Parka über ihren eisblauen Seidenkimono angezogen, der ihre Kurven betonte. Jane, die sich nach unserer gemeinsamen Zeit an der Highschool als lesbisch geoutet hatte, trug einen Smoking mit Fliege und hätte inmitten von Sebastians Trauzeugen fast noch besser ausgesehen. Wahrscheinlich würde Mom beim Anblick meiner zusammengewürfelten Truppe einen Herzinfarkt bekommen, doch ich fand, wir gaben ein ganz fantastisches Team ab.
    Ich konnte noch immer nicht fassen, dass ich tatsächlich heiraten würde.
    Jemand klopfte an die Tür, und ich zuckte vor Schreck zusammen. Dann schaute William herein. „Die Sonne geht gleich unter. Bist du bereit, das Feuer anzuzünden?“
    Dad wartete am Fuß der Treppe auf mich. In seinem Smoking sah er richtig schick aus. Zu diesem besonderen Anlass hatte er sogar seinen Pferdeschwanz ausgebürstet. „Wow, ist das ein Anblick!“, sagte er, als er meine Kombination aus Federn und Perlen sah.
    „Ich weiß. Aber soll ich dir was sagen? Was ich trage, ist nicht wichtig. Es zählt nur, mit wem ich zusammen bin“, gab ich zurück.
    „Nein, Liebes“, widersprach er mir. „Das ist nicht wahr. Ich finde, du siehst toll aus.“
    „Danke, Dad.“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    „Argh!“, scherzte Izzy. „Verwisch nicht das Make-up!“
    Dad führte mich nach draußen. Am Eingang zum Zelt warteten die Trauzeugen, um mit den Brautjungfern Paare zu bilden. Walter protestierte zwar, dass er nicht Seite an Seite mit William zum Altar gehen konnte, gab sich dann aber mit Jane zufrieden, die einen passablen Ersatz darstellte.
    Die Polkaband begann, den Hochzeitsmarsch zu spielen. Ich hatte alle gebeten, ihre Instrumente mitzubringen, falls sie welche beherrschten, und so stimmten meine Freunde mit
Gitarren, Schlagzeug, Becken und sogar mit einer Blockflöte in die Melodie mit ein. Sebastian wartete am anderen Ende des Zeltes, wo wir die zweite Zeltklappe offen gelassen hatten, damit frische Luft hereinkommen konnte. Als er mich sah, lächelte er, und mein Herz machte einen Satz.
    William stand in einer Kombination aus Smoking und Kilt vor der behelfsmäßigen Feuergrube und hielt zwei Fackeln in der Hand. Hinter ihm hatten die Trauzeugen das Feuer mit Lagen Papier und dünnen Zweigen im Pfadfinderstil
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