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Ganz oder gar nicht

Ganz oder gar nicht

Titel: Ganz oder gar nicht
Autoren: Alexandra Sellers
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mit Antennen und Radargeräten ausgerüstet, und an Bord befanden sich mehrere bewaffnete Männer. Drei von ihnen hielten ihre Waffen auf die Besatzung des weißen Bootes gerichtet. Im weißen Boot standen mit erhobenen Händen die beiden Männer, die Rosalind zuerst gesehen hatte.
    Jetzt stiegen zwei Männer aus dem dunkelgrünen Boot an Bord des weißen Bootes und zwangen die beiden Männer, mit ihnen auf ihr Boot zu kommen.
    Einer der Männer am Strand sprach in sein Funkgerät. Der andere stand nun in der Nähe von Najib, Rosalind und Sam, das Gewehr im Anschlag, und beobachtete misstrauisch die Umgebung.
    Sam begann zu strampeln, und Rosalind zog ihn zu sich hoch und nahm ihn in die Arme.
    Das grüne Boot setzte sich in Bewegung, und einer der Männer, die an Bord des weißen Bootes gegangen waren, startete den Motor und fuhr hinterher. Wenige Augenblicke später waren beide Boote in Richtung Daryashar verschwunden.
    Es wurde still.
    Die beiden Männer, die am Strand geblieben waren, kamen auf sie zu und bezogen wie Wächter links und rechts von ihnen Stellung.
    „Lasst uns ins Haus gehen", sagte Najib und bückte sich, um Sam auf die Arme zu nehmen.
    „Waren das böse Männer, Daddy?" fragte Sam.
    Najib war äußerlich völlig ruhig. Er legte den freien Arm um Rosalinds Schultern, während sie zum Haus gingen. „Wir wissen es nicht, Sam, wir werden sie fragen."
    „Waren die anderen Männer auch böse?"
    „Nein, die anderen Männer waren Soldaten. Sie sind gekommen, um dich zu beschützen."
    Sam begann draufloszuplappern, als der Schock langsam nachließ. Jetzt schien er das Ganze eher aufregend zu finden. Najib hielt ihn fest auf dem Arm und beantwortete ruhig all seine Fragen. Auch Rosalind, die noch nie in ihrem Leben solche Angst gehabt, fühlte sich von seiner Nähe und dem Klang seiner Stimme sehr beruhigt.
    Vor dem Tor salutierten ihre Begleiter und verschwanden wieder zwischen den Felsen.
    Nun, da der größte Schreck vorbei war, spürte Rosalind plötzlich einen stechenden Schmerz in den Fußsohlen. Sie überquerten gerade den mittleren Innenhof, als die Haushälterin Rima hinter ihnen entsetzt aufschrie und auf den Boden deutete.
    „Wer ist verwundet worden?" rief sie.
    Rosalind blickte nach unten. Sie hatte eine blutige Spur auf den Bodenfliesen hinterlassen, weil sie sich an den scharfen Felskanten die Fußsohlen aufgekratzt hatte.
    „Mommys Füße bluten!" rief Sam, und es klang richtig stolz.
    Najib und Rosalind mussten lachen.
    Rima eilte aufgeregt zu ihnen. Nichts, was Rosalind sagte, konnte die Haushälterin überzeugen, dass es doch nicht so schlimm sei und dass sie sich das Blut unter der Dusche abwaschen würde.
    Nein, Rima bestand darauf, dass Rosalinds Füße ordentlich gereinigt und verbunden werden müssten, um sie gegen Infektionen zu schützen.
    Endlich war alles erledigt, und Rosalinds Wunden waren versorgt.
    Rosalind hörte den Helikopter kommen und wieder abfliegen. Doch erst nachdem Sam seine Abendmahlzeit bekommen hatte und endlich eingeschlafen war, fand Rosalind Zeit, Najib ihre eigenen Fragen zu stellen, aber dann war er nicht da. Sie ging ihn suchen und fand ihn schließlich im Arbeitszimmer, wo er abwechselnd in verschiedene Telefonhörer und Funkgeräte sprach.
    Sie setzte sich und wartete, bis er Zeit für sie haben würde.
    „Sind sie verhört worden?" fragte sie, als er sich nach einer Weile zu ihr wandte.
    „Ja. Sie behaupten, sie seien Reporter. Ihre Papiere und die Kameras scheinen das zu bestätigen. Sie wollten nichts weiter, als ein paar Schnappschüsse machen, um schon vor der Hochzeit etwas zuhaben."
    Rosalind schüttelte den Kopf. „Sie haben auf uns geschossen."
    Najibs Hand lag bereits wieder auf dem Telefon. „Wie viele Schüsse waren es?"
    „Einer."
    Er zog die Hand wieder zurück. „Das war das Militärboot."
    „Ach so." Rosalind stieß einen schweren Seufzer aus. „Dem Himmel sei Dank! Glaubst du, dass die festgenommenen Männer wirklich Paparazzi sind?"
    „Meine Männer sagen, sie wären total verängstigt gewesen und hätten keinerlei Widerstand geleistet.
    Der Film ist natürlich entwickelt worden. Er enthält nur ein Dutzend Bilder von dir und Sam am Strand. Das Boot ist auseinander genommen worden. Man hat nichts gefunden, keinerlei Waffen oder Abhörgeräte. Sie haben es für einen Tag von einem Mann aus Daryashar gemietet, dem man keinerlei Verbindung zu einer politischen Gruppierung nachsagen kann."
    „Deine Männer?" wiederholte sie
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