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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
Autoren: Achim Hiltrop
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Kapitän bekamen jeweils einen weiteren Piloten zugeordnet. »Denken Sie daran, Sie sind gemeinsam für den Erfolg Ihrer Mission verantwortlich. Wenn einer von Ihnen glaubt, sich aus dem Staub machen zu können, wird ihn der andere aufhalten – sonst sind Sie beide tot«, schärfte Korator den Piloten ein.
    Clou hatte in Gedanken mitgezählt. Noch vier Piloten waren übrig, er selbst eingeschlossen. Die Chancen standen nicht schlecht, dass er mit Miss Branigunn in einem Team landete. Vielleicht ließ sich mit der Kleinen ja reden …
    »Miss Branigunn«, rief Korator, »Ihnen, meine Teuerste, wird meine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Zu Ihrer Sicherheit möchte ich ausnahmsweise von der Regel abweichen und Ihnen gleich zwei Begleiter an die Seite stellen. Captain Kachurodi, Captain Saltsman – wenn Sie die junge Dame bitte auf Ihrer Tour nach Palaxxaa begleiten würden?«
    Scheiße, dachte Clou.
    »Vielleicht ein anderes Mal, Fremder.« Sie zwinkerte ihm kokett zu, als sie die Enttäuschung in seinem Gesicht las.
    »Sicher.« Dann stutzte er plötzlich. Er war von den acht Frachterpiloten allein übrig geblieben. Verunsichert hob er die Hand.
    Korator fing seinen Blick auf. »Ich weiß, Captain Gallagher. Keine Bange, ich habe Sie nicht vergessen. Aber es gibt da jemanden, der so versessen darauf war, mit Ihnen zusammenfliegen zu dürfen, dass ich ihm diese Bitte nicht abschlagen konnte. Er kann sehr überzeugend sein, Ihr Kamerad.«
    Der Söldner runzelte die Stirn. Mein Kamerad? Wovon redete Korator da nur? »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Sie werden schon sehen, Captain Gallagher«, grinste Korator, »Sie werden schon sehen.«

*
    Als Clou, flankiert von zwei uniformierten Sicherheitsbeamten, sein Schiff erreichte, verstand er, was Korator gemeint hatte.
    Gegenüber von Trigger parkte ein Kampfraumschiff, das offenbar auch schon bessere Tage gesehen hatte. Die einstmals mattschwarze Lackierung war zu einem stumpfen Grau verblichen und blätterte an vielen Stellen ab. Hier und da waren Metallplatten an den Rumpf geschweißt worden, um Lecks zu flicken. Von den goldenen Hoheitsabzeichen des Königreichs Kerian, welche auf den Tragflächen und der Heckflosse des Schiffes geprangt hatten, war kaum mehr als ein Schemen zu sehen. Techniker des Bodenpersonals waren gerade damit beschäftigt, die Torpedomagazine des Raumschiffs zu bestücken, als Clou und seine Eskorte eintrafen.
    »Er will Sie sprechen.« Einer der Uniformierten deutete auf die Robot-Gangway, die herbeigerollt war und neben dem Kampfraumschiff wartete.
    Clou schluckte. Eine ungute Vorahnung machte sich in ihm breit. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Wenn der Pilot des Schiffes derjenige war, für den er ihn hielt …
    »Captain Gallagher«, raspelte eine tiefe Stimme über die Außenlautsprecher des Schiffes, »welche Freude, Sie wiederzusehen. Treten Sie doch näher!«
    Clou stieg die fahrbare Treppe hoch, als wären es die Stufen zum Schafott. Oben angekommen genügte ein Blick auf den Piloten, um seine Vermutung zu bestätigen.
    Die Glaskanzel des engen Cockpits stand offen.
    Im Pilotensitz saß eine Gestalt, die einmal ein Mensch gewesen war. Vom Körper des Kampfpiloten war allerdings nur noch wenig übrig, und das, was Clou sah, ließ ihn würgen. Überall im Cockpit verliefen Schläuche und Kabelbäume, die das Schiff und den Piloten untrennbar miteinander verbanden. Dünne Infusionsleitungen versorgten ihn mit Nährflüssigkeiten. Andere Kunststoffschläuche, deren Funktion Clou nicht wissen wollte, endeten in der Bauchdecke des Piloten. In der vernarbten rechten Augenhöhle des Wesens steckte eine chromglänzende Apparatur, die ein neuronales Interface zwischen dem Bordcomputer und seinem Piloten sein mochte.
    Wie es aussah, waren Mensch und Maschine unwiderruflich eine Symbiose eingegangen.
    »Captain Gallagher«, brummte der Symbiont in einer unnatürlich tiefen Stimme.
    »Captain Starafar«, erwiderte Clou. Er fröstelte, obwohl die Morgensonne den Raumhafen in ein warmes Licht tauchte.
    »Oh, er erinnert sich noch an mich«, höhnte Starafar. »Welche Ehre. Der große Clou Gallagher hat seinen alten Kameraden Starafar noch nicht vergessen.« Sein gesundes linkes Auge warf Clou einen strafenden Blick zu. »Ich bin zutiefst gerührt.«
    Clou verschränkte die Arme vor der Brust. »Was wollen Sie, Starafar?«
    Starafar verzog keine Miene. »Können Sie sich das nicht denken, Gallagher?«
    »Mich als Anstandsdame auf meiner
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