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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
Autoren: Achim Hiltrop
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in die Stille des Weltraums hinaus. Über dem ganzen Schlachtfeld lag eine todbringende harte Strahlung, welche die Szenerie in ein unheilvolles Glühen tauchte.
    In dieser Wolke aus Tod und Schrott bewegte sich langsam ein viele Hundert Meter langes Raumschiff durch das All. Die Effegon war eine schlanke Rakete mit vier riesigen Geschütztürmen und einer zweihundertköpfigen Besatzung. Seit Stunden kreuzte das Schiff in diesem Sektor des Raumes, auf der Suche nach einem kleinen Kompaktraumschiff namens Trigger und dessen Piloten, Clou Gallagher.
    Tonya Delanne summte eine traurige Melodie vor sich hin, während sie aus dem Brückenfenster auf die vorbeidriftenden Wrackteile schaute. Die Kastellaner hatten ganze Arbeit geleistet; von der Söldnerflotte, welche die Teräer in den Kampf geschickt hatten, war nicht ein einziges Schiff heil davongekommen. Es hatte den Anschein, als wäre ihre Suche auf diesem Schlachtfeld an ihrem Ende angelangt.
    Schade … Tonya seufzte.
    Vor rund einem Jahr hatte das Oberkommando der kerianischen Raumstreitkräfte ihr den Auftrag gegeben, Gallagher zu finden. Clou Gallagher, der meistgesuchte Mann im Königreich Kerian. Clou Gallagher, der Verräter der Krone. Clou Gallagher, der Staatsfeind Nummer eins.
    Tonya konnte sich gar nicht leisten, mit leeren Händen zurückzukommen – zu viel stand auch für sie persönlich auf dem Spiel. Mit neunundzwanzig Jahren war sie der jüngste Admiral, den die Flotte je gehabt hatte – und der erste weibliche. Sie machte sich keine Illusionen darüber, warum man sie im Eiltempo die Karriereleiter hinaufbefördert hatte: Immerhin entstammte sie einer traditionsreichen Familie von Offizieren der kerianischen Flotte, und ihr Vater – welcher es eigentlich verdient gehabt hätte, zum Admiral befördert zu werden – hatte auf diese Ehrung verzichten müssen, um im Kader der Admiralität Platz für einen Günstling des Königs zu machen. Dass nun wieder ein Admiralsposten frei geworden war, hatte ihr Vater leider nicht mehr miterleben können, doch der König hatte offenbar beschlossen, Olivier Delannes Opfer posthum zu würdigen. Tonya war sozusagen anstelle ihres Vaters zum Admiral befördert worden, und sie war sich dieser Tatsache durchaus bewusst.
    Das Oberkommando der Flotte betrachtete diese Mission vermutlich als eine Art Bewährungsprobe für Tonya. Falls sie erfolgreich war, hätte sie den Vertrauensvorschuss verdient, den man ihr entgegengebracht hatte. Falls sie nicht erfolgreich war, hätte sie das Erbe ihres Vaters entehrt – und sie zweifelte keinen Moment daran, dass sie in diesem Fall mit sofortiger Wirkung zu einem niedrigen Mannschaftsdienstrang degradiert werden würde.
    Amadeo Vanderbylt, der Captain der Effegon, räusperte sich, als er näher trat. Tonya drehte sich zu ihm um. Vanderbylt hatte in den letzten Monaten keinen Hehl daraus gemacht, dass es ihm nicht gefiel, den Chauffeur für eine junge Offizierin abzugeben, die mit einem gefährlichen Kriegsverbrecher Räuber und Gendarm spielte.
    »Ja bitte, Captain?«, fragte sie liebenswürdig.
    »Wir haben den Sektor jetzt zweimal komplett gescannt«, meldete Vanderbylt, »aber keine Spur von Gallagher oder seinem Schiff gefunden. Keines der Wracks passt zu der Beschreibung.«
    »Er war hier«, sagte Tonya leise und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem strengen Haarknoten gelöst hatte. »Unser Nachrichtendienst war sich hundertprozentig sicher, dass Gallagher bei den Teräern angeheuert hat. Es gibt Zeugen, die gesehen haben, dass er Teräis mit dem Rest der Flotte verlassen hat. Außerdem haben wir das Transpondersignal seines Schiffes aus diesem Sektor empfangen, als die Schlacht hier tobte.«
    Vanderbylt zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Wenn er wirklich hier war, Admiral, dann ist er jetzt tot. Vermutlich hat ihn eine Mine in seine Atome zerlegt. Das war eine aussichtslose Schlacht für die Teräer. Ich fürchte, wir müssen die Suche hier und jetzt abbrechen. Es tut mir leid, Admiral …«
    Für einen kurzen Moment war Tonya geneigt, der Floskel sogar Glauben zu schenken. Dann schüttelte sie langsam den Kopf, als sich ein Gedanke in ihrem Kopf zu formen begann. »Es mag vielleicht eine aussichtslose Schlacht für die Teräer gewesen sein, aber … Gallagher ist kein Teräer.«
    Der Captain runzelte die Stirn. »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Admiral.«
    Tonya lächelte wissend. »Kommen Sie doch mal bitte mit, Captain.« Sie
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