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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
Autoren: Achim Hiltrop
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Limousine rutschte immer noch über den zerfurchten Straßenbelag, als Clou und Debi bereits mit gezogenen Waffen aus dem Wagen sprangen und zu Sseggis Fahrzeug liefen.
    »Bleiben Sie bei der Kleinen«, rief Debi ihrem Chauffeur über die Schulter hinweg zu. Tlliss nickte blass, am ganzen Körper zitternd.
    Clou war als Erster bei der Limousine des Kaisers, welche durch die Explosion eine bewaldete Böschung hinabgeschleudert worden war. Etliche Bäume und Farne waren unter der Last des Hovercars geknickt und zerschreddert worden.
    Clou rüttelte an der Tür zur Passagierkabine, doch das Metall der Karosserie hatte sich durch die Hitze und den Aufprall verformt. Die Tür hielt allen Versuchen, sie zu öffnen, stand. Clou richtete seinen Blaster auf das Türschloss und drückte ab. Das Türschloss zerfloss zu Schlacke, doch die Tür klemmte noch immer.
    »Auf dieser Seite geht es besser«, sagte Nnallne, der inzwischen auf der anderen Seite der Limousine ausgestiegen war und Clou über das Wagendach hinweg kraftlos zuwinkte.
    »Hätten Sie auch gleich sagen können«, brummte Clou und steckte seine Waffe weg. »Ist der Kaiser okay?«
    »Mir geht es gut«, meldete sich Sseggi zu Wort, der gleich nach seinem Berater das verbeulte Fahrzeug verlassen hatte.
    »Die Nachhut hat es erwischt«, meldete Debi, die schliddernd die kleine Böschung herabkam. »Von dem Wagen ist nichts übrig.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Nnallne, während er dem Fahrer der Limousine beim Aussteigen behilflich war.
    »Evakuieren«, sagte Clou grimmig und aktivierte das kleine Sprechfunkgerät am Kragen seiner Uniformjacke. In Sekundenschnelle hatte er eine Verbindung zu seinem Raumschiff hergestellt, welches in dreihundert Kilometern Höhe über ihnen in einem Parkorbit wartete. »Trigger?«

*
    »Wir hätten den Besuch im MediCentre trotzdem durchführen sollen«, brummte Sseggi nachdenklich und kraulte sich den Bart.
    »Und Euch noch mehr in Gefahr bringen?« Clou lief ruhelos vor dem Thron des Kaisers auf und ab.
    »Ich kann mich nicht bis an mein Lebensende in diesem Audienzzimmer verbarrikadieren«, protestierte der Kaiser.
    Clou zuckte mit den Achseln. »Wenn Ihr Euch in Gefahr begebt, könnte Euer Lebensende schneller kommen, als wir alle es uns wünschen.«
    Die Tür öffnete sich, und ein nachdenklich wirkender Nnallne schlurfte herein. »Majestät, die Presseleute warten draußen.«
    Clous Augen funkelten. »Ist Faulckner dabei? Der Schmierfink?«
    Nnallne schüttelte den Kopf. »Nein. Aber es gibt etwas, was Sie wissen sollten: In unserer Abwesenheit haben führende Oppositionspolitiker öffentlich den Verdacht geäußert, dass der Attentäter von neulich Helfer im Palast gehabt haben soll.«
    »Tatsächlich«, sagte Clou spöttisch.
    »Im Zentrum der Kritik steht dabei die mangelhafte Leistung unserer Palastwache«, sagte Nnallne und holte tief Luft, ehe er fortfuhr. »Genau genommen das angebliche Versagen Ihrer Frau Gemahlin, Mister Gallagher.«

*
    Debi Gallagher starrte ihren Mann ungläubig an. »Du hast ihn einfach alleine gelassen?«
    Clou antwortete nicht.
    Mit finsterem Gesicht fuhr er fort, seine Habseligkeiten aus dem Kleiderschrank zu räumen und in einem großen, verwaschenen Seesack zu verstauen.
    »Einfach so gekündigt?«
    Debi ließ sich schwer auf ihr Ehebett fallen. Der Seesack, welcher auf Clous Seite des Bettes stand, wackelte und kippte um. Clous Sachen landeten in einem unordentlichen Haufen auf dem Fußboden.
    »Was hätte ich tun sollen?«, fragte Clou. »Die Anschuldigungen richten sich jetzt gegen uns beide. Sseggi hat beschlossen, dass eine Fortführung unseres Arbeitsverhältnisses nicht mehr mit seinem Image vereinbar ist.«
    »Und jetzt lassen wir ihn im Stich«, sagte Debi.
    »Entweder Sseggi kündigt uns, oder wir kündigen von uns aus«, sagte Clou gereizt. »Es gibt nur diese beiden Alternativen, erhobenen Hauptes aus der Sache herauszukommen. Sseggi und Nnallne haben sich mit den kaiserlichen PR-Managern beraten, und die haben beschlossen, dass es ehrenhafter ist, wenn wir freiwillig gehen. Ehrenhafter für Sseggi, weil er demonstrieren kann, dass er uns bis zuletzt vertraut hat, und ehrenhafter für uns, weil wir seine kaiserliche Hoheit mit diesem Schritt nicht länger in Verlegenheit bringen. Symirusenlogik.«
    »Aber es kommt einem Schuldeingeständnis gleich«, gab Debi zu bedenken. »Von wegen Versagen und so.«
    Clou zuckte mit den Achseln. »Wäre es dir lieber, sie machen uns noch
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