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Galaxy of Fear 4 - Die Alptraummaschine

Titel: Galaxy of Fear 4 - Die Alptraummaschine
Autoren: John Whitman
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um ein Dutzend Türrahmen. Als Zak eine Braue hochzog, taten sie es ihm gleich. Als er sich verwirrt am Kopf kratzte, machten sie auch das nach.
    „Spiegelkabinett“, sagte er. „Alles klar.“
    Zak marschierte mutig in den großen Raum zurück und musterte die Trolle – und erkannte zwölf Abbildungen seiner selbst. Zwölf Spiegel umgaben ihn, fingen seine Gestalt ein und verzerrten sie beinahe bis zur Unkenntlichkeit. Er lachte laut, und seine Spiegelungen nahmen ein noch absurderes Aussehen an. Eines seiner Augen wölbte sich zur Größe eines Bullauges, während das andere zu einem winzigen Fleck in seinem Gesicht schrumpfte.
    „Eine echte Verbesserung“, bemerkte Tash ironisch. Sie und Deevee waren ihm in das Spiegelkabinett gefolgt und standen nun am Ende der kleinen Vorhalle. „Besonders gut gefallen mir deine Haare.“
    „Sehr lustig“, gab Zak zurück. „Bin mal gespannt, was hier aus dir wird.“
    Tash betrat den Raum, und augenblicklich gesellten sich zwölf knorrige alte Jungfern zu der Versammlung scheußlicher Trolle. Tashs geflochtener langer blonder Haarschopf sah aus wie ein dicker Tentakel, der sich aus ihrem Hinterkopf schlängelte; die Augen sanken in ihre Höhlen ein, während das Kinn sich himmelwärts nach außen stülpte.
    „Das ist der sensationellste Spiegelsaal, den ich kenne“, kommentierte sie. Während sie sprach, klappten die gewaltigen Kinnladen ihrer Spiegelbilder heftig auf und zu.
    „Ich bin programmiert, menschliches Verhalten zu imitieren, aber ich bin nicht sicher, ob ich diese Art von Humor nachvollziehen kann“, gestand Deevee. „Diese Trickspiegel entstellen mit Bedacht das Aussehen des Betrachters. Und das soll komisch sein?“
    Zak verdrehte die Augen. „Sehn wir mal, was es sonst noch gibt.“
    Sie sahen sich in dem Spiegelkabinett um, bis sie auf eine Tür stießen, die hinter einem der zwölf Spiegelbilder verborgen war. Tash und Zak gingen hindurch und betraten ein Labyrinth aus Spiegeln. Überall sahen sie Fragmente ihrer Reflexionen – manchmal waren nur ihre Füße zu erkennen, an anderer Stelle nur ihre Köpfe. Manche der Abbilder gaben die Wirklichkeit wieder, andere Spiegelungen entstellten ihr Bild zu gedehnten, zusammengepreßten, zersplitterten Gestalten von teilweise galaktischen Ausmaßen. Zak entdeckte eine Reihe von Spiegeln, die ihn in einen Alien verwandelten. In einem erschien sein Gesicht zu einer Schnauze gestreckt, während seine Ohren lang herunterhingen. Sogar seine Haut nahm eine andere Farbe an, so daß er wie ein pummeliger Ortolaner aussah.
    „Das ist ja toll“, rief er Tash zu, die die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen hatte.
    Im nächsten Spiegel klappte sein Gesicht nach innen, und seine Haut verdickte sich zu der zähen, ledernen Schwarte eines ihm irgendwie ähnlichen Kitonak.
    Zak näherte sich dem benachbarten Spiegel. Das Bild, das er sah, war das eines gutaussehenden Menschen, größer als er selbst, mit glatter dunkler Haut, einem säuberlich gestutzten Schnurrbart und einem forschen Lächeln.
    Schon viel besser, dachte Zak und warf sich in eine verwegene Pose.
    Aber anstatt seine Körperhaltung zu kopieren, streckte die Spiegelung eine Hand aus und packte ihn bei der Schulter.
     

* 4 *
    „Hilfe!“ schrie Zak, als die Hand nach seinem Hemd griff.
    „Beruhige dich“, sagte eine samtweiche, selbstsichere Stimme. „Ich wollte dich nicht erschrecken.“
    Die Gestalt machte einen Schritt nach vorne, und Zak erkannte erleichtert, daß er sich keineswegs einem weiteren Spiegelbild gegenübersah. Er stand vor einem lebenden, atmenden menschlichen Wesen.
    „Ich hätte fast einen Satz bis in den Hyperraum gemacht“, sagte Zak und versuchte sein rasendes Herz zu beruhigen.
    Der Mann ließ ein blitzendes Gaunergrinsen sehen. Es war schwer, sein Alter zu schätzen. Er konnte ebensogut zwanzig wie vierzig sein. Er legte die lässige Selbstsicherheit eines Mannes an den Tag, der viel herumkam und der bereits alles gesehen und alles ausprobiert hatte, doch sein offensichtlicher Scharfblick für jede sich bietende Gelegenheit, sich zu bereichern, verriet gleichermaßen den jungenhaften Schurken.
    „Das tut mir leid“, erwiderte der Mann in einem langsamen Singsang. „Aber du bist fast mit mir zusammengestoßen.“
    „Zak! Bist du in Ordnung?“ rief Tash. Ein Dutzend Spiegelbilder seiner Schwester erschienen, bevor die wirkliche Tash um die Ecke bog. Deevee folgte ihr auf dem Fuße. Tash erstarrte, als sie sah, daß
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