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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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jugendlicher Inbrunst geliebt. Vor drei Jahren, am Abend ihres gesellschaftlichen Debüts, als sie endlich für ihn he-

rangewachsen war, hatte sie versucht, ihm ihre Gefühle zu offenbaren.
    Sie hatte ihm zeigen wollen, dass keine seiner Frauen ihn jemals so lieben konnte, wie sie das täte. Aber er war vor ihr geflohen und hatte die Insel eilig mit einem neuen Auftrag verlassen. Nun wurde er Zeuge ihrer Demütigung und war dazu gezwungen, ihren Körper zu betrachten – das Geschenk, das sie ihm hatte darbieten wollen. Doch nun bedeutete es ihm nichts.
    In diesem Augenblick regnete es erneut. Serafina zuckte leicht zusammen und zitterte von neuem, als die ersten Tropfen ihre nackte Haut trafen.
    Sie spürte auf einmal, wie eine gewaltige Welle des Zorns Darius ergriff. Doch sie versuchte verzweifelt, sich auf ihren Stolz zu konzentrieren – das Einzige, was ihr in dieser Situa- tion noch blieb. Mit erhobenem Kopf wehrte sie sich gegen das Gefühl entsetzlicher Scham, das sich in ihr ausbreitete. Mit Tränen in den Augen starrte sie vor sich hin ins Leere.
    Philippe lachte sie aus. „Du eingebildetes Ding! Du weißt wohl genau, dass du atemberaubend schön aussiehst, nicht wahr?“ murmelte er und strich ihr mit einem Finger über die Schulter. Serafina kämpfte gegen den Ekel an, der in ihr hochstieg. „Wie Seide! Komm her, und berühre sie, Santiago. Sie ist erste Wahl. Ich kann es dir nicht vorwerfen. Jeder Mann empfände für solch ein Wesen etwas. Wir können sie uns teilen, wenn du willst.“
    Bei diesen Worten sah sie Darius gequält an. Als sie jedoch bemerkte, wie er sich an ihren entblößten Brüsten weidete und sie mit dem Blick zu verschlingen schien, lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter.
    „Darius?“ fragte sie mit flehender Stimme.
    Philippe spielte unruhig mit dem Dolchgriff, aber aus sei- ner Stimme war deutlich ein Triumphgefühl herauszuhören. „Komm und koste sie. Niemand wird davon erfahren. Nach allem, was du für den König getan hast, verdienst du sie doch, nicht wahr?“
    Endlich wandte Darius den Blick von Serafinas Körper ab, den er aufmerksam betrachtet hatte. Er grinste Philippe ver- schlagen und kalt an, so dass Serafina seine weißen Zähne im Mondlicht aufblitzen sah. Dann ging er langsam auf sie zu und fragte den Franzosen: „Was schlägst du vor?“
    Sie glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Gleichzeitig fiel ihr ihre letzte Begegnung mit Darius ein. Wie gewöhnlich

hatte er sie vom ersten Augenblick an, als er den Palast be- trat, völlig missachtet. Doch sie hatte eines Nachmittags die Tür zum Musikzimmer geöffnet und ihn dort entdeckt.
    Gerade hatte er eine seiner Geliebten an die Wand gedrückt. Sein weites Hemd war ihm von den Schultern gerutscht, die gebräunte Brust entblößt, und seine schwarze Hose um- spannte eng die schlanken Hüften. Die Frau, deren Röcke nach oben geschoben waren, zerrte ungeduldig an ihm, um ihn noch weiter zu entkleiden.
    Als Serafina die Tür öffnete, sah er zu ihr herüber und schaute ihr einen kurzen Moment in die vor Entsetzen aufgerissenen Augen.
    Sie konnte sich gut an den brennenden Blick erinnern, mit dem er sie bedachte, als sie wie erstarrt an der Tür stand. Deutlich sah sie noch immer das spöttisch verführerische Lä- cheln vor sich, das er ihr zugeworfen hatte, bevor sie sich umdrehte und davonstürzte. Es war dem, das nun auf seinen Lippen lag, nicht unähnlich.
    „Ich werde sie für dich halten“, schlug Philippe vor.
    „Ach, sie würde sich sicher nicht gegen mich wehren“, meinte er. „Nicht wahr, Engel?“
    Serafinas Wangen brannten. Mit heftig klopfendem Her- zen senkte sie den Kopf. Ihr ganzer Körper zitterte, und sie vermochte es nicht, ihn anzuschauen, während er näher kam.
    Verzweifelt versuchte sie, sich einzureden, dass es nur eine List war, die er anwandte. Sie war doch die Prinzessin! Darius würde niemals ... niemals ...
    Aber dieser Spanier mit seiner beängstigenden Schönheit war anders als die Männer, die sie sonst kannte. Sie konnte weder vorhersagen, was er als Nächstes tun würde, noch war sie imstande, Einfluss auf ihn zu nehmen. Serafina war sich nur sicher, dass er sich vor nichts fürchtete und trotz seiner Treue ihrem Vater gegenüber ausschließlich seinen eigenen Gesetzen folgte.
    Mit einem grausam gemächlichen Schritt nach dem ande- ren ging er auf sie zu, bis er etwa drei Zoll von ihr entfernt stehen blieb. Er war ihr so nahe, dass er mit seinem Oberkör- per beinahe ihre
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