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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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hatte es nahezu geschafft. Nun musste sie nur noch an einer weiteren Lücke in der Hecke vorbei – und dann war sie am Ziel.
    Sie rannte, so schnell sie konnte, den Weg entlang.
    Keuchend lief sie mit bloßen Füßen über das Gras. Gleich hatte sie die Lücke erreicht, und danach kam schon der kleine Springbrunnen. Der Wind peitschte ihr den Regen ins Gesicht, während sich Wolken vor den Halbmond schoben.
    „Bleib sofort stehen, du kleines Luder!“ brüllte eine tiefe Stimme.
    Sie schrie auf und warf einen Blick über die Schulter, wo sie Philippe sah, der gerade hinter ihr um die Ecke bog.
    Als sie mit höchster Eile an der Lücke vorbeihetzte, stürzte Henri aus dem Nebengang hervor. Er packte sie an den Armen, und wieder schrie sie laut auf.
    Philippe kam drohend näher, doch da tauchte schon Darius aus dem Schatten auf und sprang die beiden Männer an.
    Henri stieß einen Schrei aus und lockerte den Griff um ihre Arme, weil er Darius abwehren wollte. Sie befreite sich, wobei sie hörte, wie der Seidenstoff ihres Kleids riss. Dann rannte sie schluchzend, so schnell sie konnte, in Richtung des Springbrunnens.
    Sie lief an der begehrlich blickenden Steinfigur des Got- tes Pan vorbei, aus dessen moosbewachsenem Mund Wasser tropfte, und verbarg sich in einem dunklen Winkel in der Nähe.
    Sie kauerte sich nieder und hoffte inbrünstig, dass Philippe seinem Freund im Kampf gegen Darius zu Hilfe eilen würde, anstatt sie zu suchen. Doch kaum hatte sie ihr stummes Gebet ausgestoßen, als der Franzose bereits am Eingang zwischen den säuberlich geschnittenen Hecken auftauchte.
    Er atmete schwer, entdeckte sie jedoch sogleich. Sein ei- gentlich gut aussehendes Gesicht wurde zu einer Fratze, als er zu grinsen begann. Mit wenigen Schritten war er bei ihr und zog sie unsanft hoch. Sie schrie auf. Er riss sie an sich und setzte ein Messer an ihre Kehle. In diesem Augenblick erreichte Darius den Eingang.
    Schluchzend rief sie seinen Namen.
    Philippe schüttelte sie heftig. „Sei still!“
    Keuchend hielt Darius inne und schätzte die Szene ab, die sich ihm bot. Seine Augen funkelten wie das Höllenfeuer. Als

ein Blitz den Himmel erleuchtete, wurde für einen Moment sein exotisch schönes Gesicht erhellt – dann war wieder alles in ein Halbdunkel getaucht.
    Serafina blickte ihn flehend an, während sie sich mit bei- den Händen an den Arm klammerte, den Philippe ihr mit stählerner Kraft um den Hals gelegt hatte.
    „Tritt beiseite, Santiago“, warnte der Franzose ihn. „Wenn du näher kommst, ist sie tot.“
    „Sei kein Narr, Saint-Laurent. Wir wissen doch beide ganz genau, dass es ihm nicht gefiele, wenn ihr etwas zustieße.“ Sein Tonfall klang spöttisch und kühl, und seine Miene wirkte entspannt. Dennoch strahlte er eine Bedrohung aus, während er den kleinen Platz betrat. Sein schlanker, geschmeidiger Körper und seine breiten Schultern schimmerten im Mond- licht. Makellos in Schwarz gekleidet, bewegte er sich mit der Anmut eines Raubtiers.
    In seine hohe Stirn war eine Strähne seines rabenschwar- zen Haars gefallen, und seine dunklen Augen schienen den Aufruhr und das Feuer seines leidenschaftlichen, geheim- nisvollen Wesens widerzuspiegeln. Seine markanten Wan- genknochen und seine hochmütig wirkende gebogene Nase wiesen genauso wie sein schön geschwungener Mund auf seine Sinnlichkeit hin. Eine kleine Narbe in der Form einer Mondsichel verlieh der Süße seiner vollen Lippen jedoch eine gewisse Bitterkeit.
    Wie verzaubert sah Serafina ihn an, aber Darius beach- tete sie nicht, als wäre sie völlig bedeutungslos. Stattdessen richtete er den Blick auf Philippe und lächelte ihn spöttisch an.
    „Ich dachte, du wärst ein Meister auf deinem Gebiet, Saint- Laurent“, sagte er mit einer sanften Stimme, in der sein spa- nischer Akzent mitschwang. „So verrichtest du also deine Aufträge? Indem du jungen Frauen ein Messer an die Kehle hältst?“ Er zeigte mit lässiger Eleganz auf den Franzosen. „Ich habe mich schon oft gefragt, wie du das schaffst“, fügte er hinzu. „Einem ehrlosen Mann zu dienen.“
    „Ich bin nicht hierher gekommen, um mit dir ein philoso- phisches Gespräch zu führen, Santiago“, knurrte Philippe mit angespannt klingender Stimme, die im deutlichen Gegensatz zu Darius’ kühler Art stand. „Ich gehe jetzt, und sie kommt mit mir.“
    „Wenn du glaubst, dass ich dich hier vorbeilasse“, erklärte sein Gegner leise, „dann hast du dich getäuscht.“

„Ich werde ihr
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