Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
Vom Netzwerk:
schmückten.
    Kleine Zigeunerin, dachte er, insgeheim erfreut.
    Einige ihrer schwarzen Locken fielen nach vorn und um- rahmten ihr blasses, herzförmiges Gesicht, als sie ihren Kopf senkte. Dann sah sie Darius bekümmert an.

Ihr offenbares Bedürfnis nach seiner Hilfe ließ ihn zusam- menzucken. „Gestattet mir“, murmelte er, obwohl er sie am liebsten nicht berührt hätte.
    Serafinas bleiche Wangen liefen rosa an, als er sich leicht nach unten beugte, seinen unverletzten rechten Arm um ihre Hüften legte und sie hochhob. Innerlich stöhnte er auf, als er ihren flachen Bauch und ihre üppigen Brüste an seinem Körper spürte.
    Sie war die einzige Tochter des Königs, und er wollte wirk- lich nicht wissen, dass ihre vollen Lippen mit der Farbe von Beeren genau zu ihren Brustspitzen passten.
    Serafina legte ihm die Arme um den Nacken und sah er- schrocken und fasziniert zugleich auf den Toten, als Darius vorsichtig über ihn stieg. Sie fühlt sich sehr leicht an, dachte er, während er sie hielt. Auf der anderen Seite setzte er sie so rasch wie möglich im Gras ab.
    Sie zog seine Jacke enger um sich und betrachtete Darius prüfend. „Sind Sie noch woanders verletzt, oder hat es nur die Schulter getroffen?“
    Beim Anblick ihrer ausdrucksvollen Augen vergaß er zu antworten. Ach, diese wundervollen Augen! Klar, wie sie wa- ren, erinnerten sie ihn an das Zwielicht an einem Juniabend, an Hyazinthenfelder oder an Lavendel bei Sonnenuntergang. Diese Augen verfolgten ihn bis in seine Träume. Mit einem Mal bemerkte er, dass er sie anstarrte. Er schüttelte den Zau- ber ab und ärgerte sich dabei über seine Empfänglichkeit für Serafinas Reize.
    „Es ist nichts Ernstes“, erwiderte er schließlich und hoffte, dass er Recht hatte. Das Blut rann warm unter seinem Hemd den Rücken entlang, aber er hatte keine Zeit, sich um seine Verletzungen zu kümmern. Er war mit einer Aufgabe betraut worden. Gott sei Dank!
    Serafina zog die Augenbrauen hoch und sah ihn misstrau- isch an.
    „Es ist wirklich unwichtig“, bekräftigte er noch einmal mit kühler Stimme.
    „Das möchte ich mir erst anschauen“, sagte sie energisch und nahm ihn erneut an die Hand.
    Nachdenklich betrachtete er sie, während sie ihn einen schmalen Gang des Irrgartens entlangführte. Sie wirkte wie eine ungeduldige Gouvernante, die ein Kind zu bändigen hatte. Auf einmal schien sie entschlossen ein Ziel zu verfolgen, was ihn etwas beunruhigte.

Als sie zu der kleinen Kreuzung gelangten, wo ein weiterer toter Franzose lag, starrte Serafina den Leichnam mit weit aufgerissenen Augen an. Sie schien nicht zu verstehen, wie sein Kopf in einem solchen Winkel hatte abgeschlagen werden können.
    Darius gefiel ihr Interesse an seiner Arbeit überhaupt nicht. Noch weniger behagten ihm die Blicke, die sie auf seine Arme warf, als wollte sie sagen: Das hast du mit deinen bloßen Händen getan?
    Finster sah er sah sie an, machte sich von ihr los und ging allein den Heckengang weiter. Serafina holte ihn sogleich wieder ein, wobei sie von Zeit zu Zeit kleine Sprünge machte, um ihm folgen zu können.
    „Was wollten sie eigentlich? Ich dachte, sie wären meine Freunde.“
    „Leider waren sie das nicht“, erwiderte er und streifte die Asche seiner Zigarre ab. Verzweifelt versuchte er, seine kühle, klare Selbstbeherrschung wiederzugewinnen.
    „Hat Napoleon sie geschickt?“
    „Fouchet, um genau zu sein – Napoleons Polizeiminister. Offiziell weiß der Kaiser nichts davon.“
    „Sie wollten mich doch nicht umbringen, oder?“
    „Nein.“
    „Hatten sie vor, meine Hochzeit zu verhindern?“
    Ihre Schönheit ließ ihn manchmal vergessen, wie klug sie war. Das macht so manchen Mann zu einem Toren, dachte Darius. Mit einem Lächeln konnte sie jeden Mann um den Finger wickeln – anscheinend selbst den mächtigen Fürs- ten Anatol Tjurinow. Serafina hatte es nämlich geschafft, den Russen zu einigen Zugeständnissen zu veranlassen und die Hälfte seiner Leibeigenen über einen Zeitraum von zwei Jahren freizugeben.
    „Ja“, antwortete Darius. „Um Eure Hochzeit zu verhindern. Wenn die Franzosen Euch in ihrer Gewalt hätten, b liebe Eu- rem Vater nichts anderes übrig, als die Marine von Amantea Frankreich zu überlassen. Bisher handelte es sich um höfli - che Verhandlungen, aber seit dem Auftritt Eures Verlobten auf der politischen Bühne sind die Dinge aus dem Gleichge - wicht geraten. Nun sind hinterhältige Taktiken von Seiten der französischen Regierung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher