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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers
Autoren: Uschi Zietsch
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sein Volk war gerettet. Das Sphärenfeuer hatte sie befreit!
    Sein ehemaliger Schüler aber war nun ohne jeglichen Schutz. Die brennende Gestalt des Drachen riss auf, und sterbend sank Efrynn zu Boden, als der Gott aus ihm hervortrat, eine gewaltige menschenähnliche Gestalt, mindestens drei Mannslängen groß, mit riesigen schwarzen Federschwingen.
    Du bist nah dran, hatte Gondwin in Nekramantia zu Aldavinur gesagt, als der ihn gefragt hatte, ob er der Schattenweber sei. Wie wahr. Der Gott der Krahim war er, ihr Ursprung, und Gondwin war sein Abbild gewesen.
    Vielleicht hatte alles damit begonnen, als Gondwins Vater die Menschenfrau genommen und die Wiedergeburt des Gottes damit eingeleitet hatte. Gondwin hatte nie erzählt, wo es geschehen war, doch Aldavinur hielt es nicht für ausgeschlossen, dass der Einfluss des Gottes daran beteiligt gewesen war. Halrid hatte erzählt, dass man damals allgemein davon ausgegangen war, der Finstere hätte sich während seines Falls über die Welt verstreut. Vielleicht war tatsächlich ein Stück von ihm während des Sturzes in den Flammen verloren gegangen, bevor der Rest seines Leibes im Vulkan sein Grab fand.
    Efrynn, das stolze Kind, der kaum erwachsene Junge, der nur benutzt worden war, war tot und dahin, ohne sich dessen bewusst geworden zu sein. Die Überreste seines Drachenkörpers verkohlten bereits.
    Aldavinur hatte gehofft, auch den Schattenweber vernichten zu können, doch vergeblich. Der Gott war fast zu Hause angekommen, er brannte nicht in diesem Sphärenfeuer. Doch er war noch nicht ganz wiedergeboren, und er hatte in dem harten Kampf und durch das Abstreifen der Hülle des Drachenkörpers viel an Kraft verloren.
    Somit war es jetzt an der Zeit, es zu Ende zu bringen. Aldavinur nahm seine menschliche Gestalt wieder an. Es war ganz einfach, er brauchte nur daran zu denken. Sein Baiku war nun beides.
    »Hast du einen Namen?«, fragte er den Gott.
    »Du kannst mich Lýtir nennen, denn auch ich war einst ein Schmied, der beste von allen, und ich war es, der den Flammenthron schuf«, dröhnte die Stimme des Finsteren. »Oder nenne mich Schattenweber - wie es dir beliebt. Den Namen, den ich zuvorderst trug, habe ich längst abgelegt.«
    »Nein, das hast du nicht.« Aldavinur bückte sich, griff nach dem Gürtel, der nach seiner Wandlung von ihm abgefallen war, und zog langsam sein Schwert, Luvian Sonne-und-Mond. »Hat Gondwin dir nicht gesagt, dass ich es besitze?«
    »Dieses Schwert kann mir nichts mehr anhaben«, erwiderte der Gott.
    »Ich glaube, du täuschst dich. Siehst du die Scharte darin?«, sagte Aldavinur. »Sie hielt sich lange verborgen und trat erst zutage, als du erwachtest. Denn das Schwert ist unauflöslich mit dir verbunden. Die Scharte entstand damals auf dem Titanenfeld, als Lichtsänger das Schwert in dich stieß.« Aldavinur holte Luft.
    »Damit entriss er dir deinen Namen!«, schleuderte er dem Gott entgegen. »Nach deinem Sturz glaubte der Velerii dich tot, doch das Schwert wusste es besser, denn dein Name war in ihm eingeschlossen, in den Rand dieser Scharte, und er war nicht erloschen. Lange Zeit hat Luvian geduldig gewartet, um sein Werk zu vollenden. Nun wird es geheilt, und auch du wirst geheilt werden. Das Schwert wird dir deinen Namen zurückgeben ... und damit endlich den damals begonnenen tödlichen Streich vollenden und dich vernichten.«
    Und mit diesen Worten stieß er dem geflügelten Gott das Schwert in den finsteren Leib, genau wie Lichtsänger damals.
    Die Flügel des Schattenwebers spreizten sich weit, als sein Innerstes daraufhin aufglühte und hell erstrahlte.
    Aldavinur konnte das Schwert nicht mehr halten, und er ließ es los und taumelte zurück.
    Inmitten des brausenden blauen Feuers griff der Finstere Gott sich an die Brust, in der Luvian unverrückbar steckte und immer heller erstrahlte. Was dem Sphärenfeuer nicht gelang, das gelang nun diesem Schwert. Auf ewig gebunden an den Gott, vernichtete es ihn, indem es sich selbst vernichtete. Sonne und Mond und ein Name.
    Der Schattenweber schlug mit den Schwingen und stieg höher in die Sphären empor, eine lange Spur nebliger Essenz hinter sich herziehend; seine Göttlichkeit, die verrann, das Blut seiner Existenz. Noch immer hielten seine Hände das Schwert umklammert, und sterbend drehte er sich auf den Rücken, seine Schwingen sanken herab, doch er stieg noch immer auf.
    Aldavinur sah die Sphären flackern, vielfarbige Lichter strömten herab, und dann erkannte er die
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