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Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls

Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls
Autoren: Ulli Schubert
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tausendmal lieber, als sich vor den anderen auszuziehen!
    «Nun mach schon», sagte Filip. «Oder traust du dich nicht?»
    Nein, und ich will mich auch nicht trauen, dachte Finn und beobachtete entsetzt, wie Josh seine Hose, das T-Shirt und sogar seine Unterhose auszog und alles zusammen mit den Schuhen in einem der Plastikbeutel verstaute.
    «Die Unterhose auch?!»
    «Du kannst sie jetzt ausziehen oder erst, wenn du drüben bist», sagte Brit. «Aber willst du deine Hose wirklich über die nasse Unterhose ziehen?»
    Hilfe, dachte Finn, ich will hier weg! Aber wohin? Sollte er etwa allein den ganzen Weg über die Felder zurücklaufen und die Straße suchen? Ganz allein?!
    «Das musst du ganz locker sehen», meinte Filip. Er zog das T-Shirt über den Kopf, öffnete den Gürtel und wackelte mit den Hüften, bis die Hose wie von selbst auf die Füße rutschte. Filip ließ auch noch die Unterhose folgen, bevor er sich aufbaute und seine Muskeln zeigte, als wäre er Mr   Universum höchstpersönlich. Er sah ziemlich albern aus!
    «Red doch keinen Quatsch, Filip», sagte Dani. «Wirfünf sind ein Team, und Finn gehört dazu. Wenn er sich nicht ausziehen will, dann müssen wir eben einen anderen Weg finden. Wir schwimmen entweder alle hinüber oder keiner.»
    «Genau», bekräftigte Brit. «Einer für alle, alle für einen!»
    Der Spruch passte zwar nicht ganz, weil das Motto der Musketiere im Grunde etwas anderes bedeutete, aber Finn verstand trotzdem, was Brit und Dani ihm sagen wollten.
    Zögernd gab er nach. Er schälte sich aus dem T-Shirt , zog umständlich seine Hose aus und sah verstohlen zu den anderen, ob die ihn vielleicht beobachteten. Aber Filip, Josh und vor allem die beiden Mädchen sahen überallhin, nur nicht zu ihm. Also befreite Finn sich schließlich auch noch von seiner Unterhose, stopfte alles zusammen in einen Plastikbeutel und schleuderte ihn auf die andere Seite des Kanals. Mit einem Kopfsprung hechtete er ins Wasser, tauchte hinüber, kletterte auf der anderen Seite aus dem Graben und öffnete schnell seine Plastiktüte, um sich wieder anzuziehen.
    Filip bremste ihn.
    «Das lohnt sich nicht», meinte er. «Josh hat bereits den nächsten Graben entdeckt, keine zwanzig Meter entfernt.»
    Finn wurde blass.
    «Ist das wahr?», stammelte er.
    Brit lachte. «Na komm», sagte sie und nahm ihn an die Hand. Gemeinsam liefen sie über das Feld zum nächsten Graben. Splitterfasernackt!
    Was mache ich hier bloß, dachte Finn. Hoffentlich hat dieser Horror bald ein Ende!
    Doch es waren noch einige Gräben zu überqueren, bevor endlich die ersten Häuser von Norderdünersiel zu sehen waren. Die «Pappnasen» rieben sich trocken und zogen sich wieder an.
    «Na?», fragte Filip. «War das nun so schlimm?»
    «Ja», sagte Finn, und das meinte er auch so. Aber trotzdem war er auch ein wenig stolz auf sich, weil er sich überwunden hatte!

Der Sturm hatte einen Teil des Ferienfußballlagers zerstört. Fünf Zelte hatte der Wind mit sich gerissen, unter anderem auch das der «Pappnasen». Zum Glück hatten die Betreuer schnell reagiert und wenigstens die persönlichen Gegenstände der Fußballschüler gerettet. Und es war ebenfalls Glück, dass Herr Petersen sich ein paar Tage zuvor mit den Urlaubern gestritten hatte.Die waren inzwischen abgereist, und der Präsident des FC   Norderdünen somit stolzer Mieter von sieben Ferienbungalows. Kurzerhand wurden die obdachlos gewordenen Gruppen dort einquartiert.
    Finn war begeistert. Er bekam sein eigenes Zimmer, konnte nachts die Tür und das Fenster schließen und hatte endlich seine Ruhe. Die letzten vier Nächte bis zur Abreise schlief er richtig gut.
    Ansonsten änderte sich nicht viel. Die Schnitzeljagd, vor allem das aufregende Ende, hatte die «Pappnasen» zwar eng zusammengeschweißt, und die fünf verstanden sich richtig gut. Doch je näher das Ende der Fußballferien kam, desto unwohler fühlte sich Finn. Er wollte nicht nach Hause fahren, er wollte mit seinen neuen Freunden in Norderdünersiel bleiben!
    Natürlich wusste Finn, dass das unmöglich war. Selbst wenn er im Fußballinternat aufgenommen wurde, musste er die restliche Zeit der Sommerferien zu Hause verbringen. Das Fußballinternat sollte erst im September eröffnet werden.
    Außerdem war es überhaupt nicht sicher, ob Finn tatsächlich aufgenommen wurde. Ganz im Gegenteil! Wie schon am Morgen der Schnitzeljagd fiel er auch in den nächsten Tagen beim Training vor allem durch leichte Anfängerfehler
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