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Fußballfieber

Fußballfieber

Titel: Fußballfieber
Autoren: Marco Sonnleitner
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ihnen gestern noch in groben Zügen davon berichtet, was sich in letzter Zeit bei ihm zu Hause zugetragen hatte und was seine Großeltern so in Aufregung versetzt hatte. Doch das Ganze hatte so merkwürdig und gleichzeitig so undurchsichtig geklungen, dass die drei Detektive nicht viel damit hatten anfangen können. Sie hatten Emiliano daher gefragt, ob sie sich das alles einmal an Ort und Stelle ansehen könnten, und der Junge hatte sie sofort begeistert eingeladen.
    Im Nachhinein vermuteten die drei ???, dass es genau das gewesen war, worum er sie hatte bitten wollen, wäre er nicht viel zu schüchtern und verwirrt gewesen. Emiliano beschrieb ihnen anschließend noch, wie sie zu ihm fanden, und verabschiedete sich dann sichtlich erleichtert von Justus, Peter und Bob.
    Am nächsten Morgen hatte der Zweite Detektiv seine Freunde mit seinem MG abgeholt und zusammen waren sie nach San Fernando gefahren. Eigentlich hatten sie erst einen Tag später fahren wollen. Heute war Sonntag und sie dachten, dass die Familie de la Cruz an diesem Tag gerne ihre Ruhe hätte. Aber Emiliano hatte gemeint, sie sollten ruhig heute schon vorbeikommen.
    Der Ort lag nordwestlich von Los Angeles etwa eine Dreiviertelstunde von Rocky Beach entfernt im Landesinneren und entpuppte sich als eine Ansammlung von eher ärmlichen Häusern und ein paar kleinen Farmen. Eine einzige breite Hauptstraße führte durch San Fernando hindurch, von der rechts und links etwa ein Dutzend Nebensträßchen abzweigten. Rings um das Dorf breitete sich eine karge, völlig flache Steppe aus, aus der zahllose Kakteen wie überdimensionale Finger in den dunstigen Himmel ragten. Nur gegen Westen erhob sich bald hinter dem Ortsausgang eine kahle, felsige Hügelkette mit einigen schroffen Anstiegen, die schnell höher wurden und dann in die Ausläufer der Santa Monica Mountains übergingen.
    »Wir werden ja gleich sehen, was es damit auf sich hat«, griff Justus Peters Überlegungen auf. »Womöglich ist ja wirklich alles nur ein dummer Zufall oder irgendjemand erlaubt sich einen geschmacklosen Scherz. Aber dessen ungeachtet, ist es sicher auch wichtig, dass wir uns ein Bild von den Großeltern machen. Wir müssen wissen, warum sie die Ereignisse so quälen.«
    »Du meinst«, Peter grinste, »dass die beiden auf ihre alten Tage vielleicht ein bisschen … sonderbar geworden sind?«
    Justus zuckte mit den Schultern. »Oder schon immer waren. Aberglaube ist beileibe nicht nur bei alten Menschen anzutreffen. Aber wer weiß, vielleicht steckt auch etwas anderes oder mehr als Aberglaube dahinter.«
    »Wie mehr ?«, fragte Bob. »Welchen Grund könnte es deiner Meinung nach noch geben, weswegen die beiden sich so beunruhigen lassen von den Vorfällen?«
    Justus deutete durch die Windschutzscheibe. »Finden wir es heraus. Wir sind da. Das da müsste das Haus der de la Cruz sein.«
    Die Oakwood Street endete nach wenigen Metern. Auf der linken Seite tauchte hinter der dichten Hecke des Nachbargrundstücks ein kleines, nicht gerade luxuriöses Häuschen auf. Es war einstöckig, hatte nach vorne eine überdachte Terrasse und schwankte farblich irgendwo zwischen gelb und braun. Ein altersschwacher Bretterzaun verlief parallel zur Straße. Dahinter pickten zwei, drei Hühner im Staub. Rechts von dem Gebäude wuchsen ein paar dürre Bäumchen und links stand ein staubgrauer, uralter Pickup unter einem notdürftig zusammengezimmerten Bretterverschlag. Im Hintergrund waren einige Beete und ansatzweise auch noch ein Geräteschuppen zu erkennen. Dahinter begann die Steppe.
    Peter parkte seinen MG kurz vor dem Gartentor. Sie hatten gerade erst ein paar Schritte auf das Haus zugemacht, als sich die Tür öffnete und Emiliano herauskam.
    »Hallo! Da seid ihr ja!«, rief er gut gelaunt und lief ihnen entgegen. Hinter ihm schlüpfte ein kleiner, pausbäckiger Junge mit wild verstrubbeltem, pechschwarzem Haar durch die Tür und kam ebenfalls auf die drei ??? zugerannt. Er war barfuß und hatte noch ziemlich viel von seinem Frühstück um den Mund kleben.
    »Wie war die Fahrt? Habt ihr’s gleich gefunden?«, fragte Emiliano und gab jedem die Hand zur Begrüßung.
    »Kein Problem«, sagte Peter. »Du hast es ja prima beschrieben.«
    »Sind das die Detektive?«, flüsterte der kleine Junge Emiliano zu und sah die drei ??? fast ehrfurchtsvoll an.
    »Justus, Peter, Bob! Das ist Pedro, mein Bruder. Pedro, das sind die berühmten drei Fragezeichen«, stellte sie Emiliano einander vor.
    Die drei
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