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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern
Autoren: A. A. Fair
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nicht, daß ich die falsche Zulassungsnummer hatte«, sagte sie.
    »Und ich versichere Ihnen, daß es die falsche Nummer war.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil ich die Versicherung kenne, deren Klient sie tatsächlich angefahren hat.«
    »Na schön. Wenn Sie so viel über die Sache wissen, dann sagen Sie mir, was an der Nummer nicht stimmte. Wie lautete die Zulassungsnummer von dem Mann, der mich tatsächlich angefahren hat?«
    Bertha Cool versuchte, der Frage auszuweichen. »Ich habe mit dem Vertreter der Versicherung gesprochen. Er sagte mir, wenn Sie...«
    »Wie lautet die Nummer des Autos, das mich tatsächlich angefahren hat?« beharrte Josephine Dell.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Bertha Cool.
    »Das dachte ich mir. Und ich weiß zwar nicht, warum Sie zu mir gekommen sind, aber ich werde den Verdacht nicht los/daß Sie etwas unternehmen wollen, was gegen meine Interessen ist. Was mich betrifft, so bin ich mit der gegenwärtigen Situation vollauf zufrieden.«
    »Aber Sie sagten, Sie könnten das Geld nicht von der Versicherung annehmen, deren Klient Sie überhaupt nicht...«
    »Und Sie haben eben noch beteuert, daß alle Versicherungen im Geld schwimmen. Daß es gar nicht schlimm ist, ihr Geld zu behalten!«
    »Nun, das ist, was ich unter den gegebenen Umständen tun würde. Aber Sie wollen doch moralisch handeln...«
    »Dann ist es auch genau das, was ich unter den gegebenen Umständen tun werde.«
    »Dann werden Sie auch zu der anderen Versicherung gehen?«
    Josephine Dell schüttelte den Kopf.
    »Bitte«, flehte Bertha. »Lassen Sie mich die Sache für Sie in die Hand nehmen. Ich sage Ihnen, ich kann für Sie Geld herausholen wie noch nie.«
    Josephine Dell lächelte. »Ich fürchte, Mrs. Cool, daß Sie versuchen — na ja, man hört ja viel von Versicherungen, die die Leute übers Ohr hauen. Es hat mich sehr überrascht, wie nett dann dieser Mr. Milbran war. Ich nehme an, das Hauptbüro war mit dem Abkommen, das er mit mir getroffen hat, nicht einverstanden, und man hat Sie beauftragt, die Sache wieder rückgängig zu machen.«
    »Nein«, sagte Bertha müde. »Es ist alles genauso, wie ich es Ihnen gesagt habe. Sie haben die falsche Zulassungsnummer notiert.«
    »Aber Sie können mir nicht sagen, wo ich mich geirrt habe?«
    »Nein.«
    »Sie kennen nicht mal eine einzige Zahl der Zulassungsnummer?«
    »Nein. Ich weiß auch nichts über den Mann. Aber ich kenne die Versicherung.«
    »Wissen Sie, wie der Mann heißt, der mich angefahren hat?«
    »Keine Ahnung«, sagte Bertha wütend.
    Josephine Dell nahm ihr Buch auf. »Es tut mir leid, Mrs. Cool, aber ich glaube nicht, daß ich mich mit Ihnen darüber weiter unterhalten möchte. Guten Morgen.«
    »Aber, hören Sie doch. Wußten Sie, daß Myrna Jackson vorgibt, Sie zu sein? Wußten Sie...«
    »Tut mir leid, Mrs. Cool. Ich möchte wirklich nicht weiter darüber diskutieren. Guten Morgen.«
    »Aber...«
    »Guten Morgen, Mrs. Cool.«

30

    Bertha Cool ließ sich erst Mittwoch morgen wieder im Büro sehen.
    »Wo, um Himmels willen, sind Sie gewesen?« erkundigte sich Elsie Brand.
    Berthas sonnengebräuntes Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Oh, ich habe das einzige getan, wofür ich wirklich Talent habe.«
    »Und was ist das?«
    »Angeln.«
    »Sie meinen, Sie haben gestern den ganzen Tag lang geangelt?«
    »Ja. Ich war so wütend, daß ich beinahe in die Luft gegangen wäre. Ich dachte, zum Teufel damit. Mein Blutdruck war auf 280. Da bin ich in meinen Wagen gestiegen, zum Meer gefahren, habe Angelgerät gemietet und meinen Spaß gehabt. Soll ich Ihnen sagen, was passiert ist? Ein geradezu unwahrscheinlicher Zufall, wie er nur einmal in einer Million Fällen vorkommt.«
    »Was denn?«
    »Der Mann, der Josephine Dell angefahren hat, war betrunken. Josephine Dell dachte, sie hätte sich seine Zulassungsnummer gemerkt. Aber das war ein Irrtum. Sie hatte die falsche Nummer. Sie muß zwei Zahlen verwechselt haben, aber der Zufall wollte es, daß der Mann, dessen Zulassungsnummer sie irrtümlicherweise hatte, seinen Wagen ebenfalls zur fraglichen Zeit gefahren hat. Und auch er war so betrunken, daß er sich nicht erinnern konnte, ob er sie angefahren hatte oder nicht. Also ist sie eigentlich jetzt fein heraus. Sie könnte von zwei Versicherungen Geld kassieren, aber leider hat sie nicht genug Grips...«
    »Vielleicht sollten Sie lieber erst den Brief von Donald Lam lesen, Mrs. Cool«, bemerkte Elsie Brand.
    »Ein Brief von Donald?«
    »Er hat ihn mir
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