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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern
Autoren: A. A. Fair
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Sie!«
    »Aber warum haben Sie denn überhaupt nach mir gesucht?«
    »Ich werde Ihnen etwas Geld verschaffen. Sind Sie bereit, mir fünfzig Prozent von dem zu geben, was ich für Sie herausholen werde?«
    »Geld, wofür?«
    »Geld von der Versicherung. Dafür, daß Sie von einem betrunkenen Fahrer angefahren worden sind.«
    »Aber ich habe das Geld doch schon bekommen, Mrs. Cool. Ich habe bereits eine Abtretungserklärung unterschrieben.«
    »Nein, das haben Sie nicht. Nicht in bezug auf den Mann, der sie tatsächlich angefahren hat. Wieviel wollten sie alles in allem ausspucken?«
    »Meinen Sie die Versicherung?«
    »Ja, die, mit der Sie eine Übereinkunft getroffen haben, diese Autoklubversicherung. «
    »Hm, sie wollten mir mein Gehalt für zwei Monate weiterzahlen. Das wären tausend Dollar. Dann wollten sie die Kosten hier übernehmen. Ich weiß nicht, was es genau kostet, aber ich glaube, etwa vierzig Dollar am Tag. Das wären 2400 Dollar für zwei Monate. Und sie gaben mir zweitausend, als ich hierher abreiste. Um Himmels willen, Mrs. Cool, das sind ja fast fünfeinhalbtausend Dollar. Das ist doch eine ganze Menge.«
    »All right«, sagte Bertha. »Sie haben eine Verzichterklärung unterschrieben, die den Klienten dieser Versicherung und die Versicherung selbst von jeder weiteren Forderung befreit. Aber Sie haben keine Verzichterklärung gegenüber der Intermutual Indemnity unterzeichnet. Jetzt werde ich Ihnen sagen, was ich vorhabe. Sie werden Ihre Ansprüche mir übertragen, und ich werde der Intermutual Indemnity einen Haufen Geld abknöpfen. Sie werden mir die Hälfte von dem überlassen, was ich für Sie herausschlage. Und ich werde dafür garantieren, daß Ihr Anteil mindestens zehntausend Dollar beträgt.«
    »Sie meinen, zehntausend in bar?«
    »Ja«, bestätigte Bertha. »Das wird Ihr Teil sein. Und um erst gar keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, mein liebes Kind: Ich werde ebenfalls zehntausend kassieren. Und das ist das Minimum. Ich bin sicher, daß ich mehr herausholen kann, vielleicht beträgt Ihr Anteil zwölf- oder fünfzehntausend.«
    »Aber Mrs. Cool, das wäre doch unehrlich.«
    »Warum wäre es unehrlich?«
    »Weil ich der Versicherung schon eine Abtretungserklärung gegeben habe.«
    »Es war aber die falsche Versicherung. Und der falsche Fahrer.«
    »Ich weiß; aber trotzdem, ich habe das Geld angenommen.«
    »Sie haben es Ihnen gegeben«, stellte Bertha richtig. »Deren Pech.«
    »Nein, das könnte ich nicht. Es wäre unmoralisch.«
    »Nun hören Sie mal zu«, versuchte es Bertha noch einmal. »Versicherungen sind reich. Die schwimmen im Geld. Dieser Mann hat einen Wagen gefahren. Er war so betrunken, daß er nicht wußte, was er tat. Als Mrs. Cranning anrief und ihm sagte, er hätte Sie angefahren und Sie obendrein auf dem Weg nach Hause belästigt, da hat er die Geschichte für glaubhaft gehalten. Er sagte, er würde seine Versicherung sofort veranlassen, die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Er rief die Gesellschaft an und sagte: >Ich sitze in der Tinte. Gestern abend habe ich ein Auto gefahren. Dabei war ich so betrunken, daß ich mich an nichts mehr erinnern kann. Und ich habe dieses Mädchen angefahren. Sie hat eine Gehirnerschütterung erlitten und liegt jetzt im Hause des Mannes, bei dem sie beschäftigt ist, auf einer Couch. In Gottes Namen, beeilt Euch und schafft die Sache aus der Welt.<«
    »Und«, fragte Josephine Dell. »Wenn es so wäre?«
    »Verstehen Sie nicht, was passiert ist? Er hat Sie gar nicht angefahren. Und daß Sie eine Abtretungserklärung unterschrieben haben, ändert nicht das geringste an der Sache. Mit anderen Worten, nur weil jemand so hirnverbrannt war, Ihnen fünftausend Dollar zu geben gegen eine Verzichterklärung auf alle Forderungen, die Sie an ihn wegen eines eventuellen Unfalles stellen könnten, hindert Sie das nicht daran, das Geld von dem zu kassieren, der Sie tatsächlich angefahren hat.«
    Josephine Dell runzelte ihre ansonsten makellos glatte Stirn. Ihre blonden Haare glänzten im Sonnenschein, der durch das Fenster fiel. Dann, schließlich, ließ sie Bertha Cool die Antwort wissen: energisches Kopfschütteln.
    »Nein, Mrs. Cool, das könnte ich nicht tun. Das wäre nicht fair.«
    »Dann gibt es immer noch die Möglichkeit, dieser Autoklubversicherung die Wahrheit zu sagen und einzugestehen, daß alles ein Fehler war, da Sie die falsche Zulassungsnummer hatten.«
    Josephine Dells Blick verriet jetzt Mißtrauen. »Ich glaube auch
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