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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels
Autoren: Gemma Halliday
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auch eine Adresse zu dem Namen?“, fragte ich Darwin.
    Er nickte. „Sekunde“, antwortete er und drückte ein paar Touch-Buttons auf dem Monitor. Schließlich nahm er sich einen Stift und schrieb die Angaben auf ein Stück Papier, das er Dana über die Bar reichte.
    Ich blickte über ihre Schulter. „Gardenia Way? Wo ist das denn?“
    „Lass es uns herausfinden“, erwiderte Dana.
    Wir bedankten uns bei dem Barkeeper, und fünf Minuten später saßen wir wieder im Mustang und warfen Danas Navi an. Gardenia Way, stellte sich heraus, lag in den Hollywood Hills, gleich bei Laurel Canyon. Und zwanzig Minuten und eine Pinkelpause in einem Coffee Bean später, fuhren wir im Schneckentempo zu den Hügeln hoch. Auf einer Serpentinenstraße. Mit sehr engen Kurven.
    Ich konnte nicht verhindern, dass mir ein leises Stöhnen entwich.
    „Alles in Ordnung mir dir?“, fragte Marco und schaute mich im Rückspiegel prüfend an.
    „Ich glaube, mir wird gleich schlecht“, erklärte ich.
    „Dann halt den Kopf aus dem Fenster.“
    „Richtig. Frische Luft ist gut.“
    Dana sah mich unter zusammengezogenen Brauen im Rückspiegel an. „Das stimmt. Und wenn die frische Luft nicht reicht, könntest du dich vielleicht weiter rausbeugen?“
    „Euer Mitgefühl für meinen Zustand ist überwältigend.“
    „Sorry. Aber ich habe die Kiste hier gerade erst bekommen.“
    So elend mir auch zumute war, ich tat, worum sie gebeten hatte, und kam mir vor wie ein Hund, der sich den Fahrtwind um seine Schnauze wehen ließ.
    Es freut mich, berichten zu können, dass es mir, als wir Gardenia Way erreichten, gelungen war, mein Frühstück bei mir zu behalten. Allerdings war mein Haar hoffnungslos windzerzaust. Ich seufzte erleichtert und versuchte mit den Händen, meine Frisur so gut es ging wieder in Ordnung zu bringen, während wir an der Adresse auf dem Zettel ankamen.
    „Wow!“, hauchte Dana anerkennend. „Das ist ja riesig.“
    Sie hatte recht. Als die Bäume zurückwichen, kam ein weitläufiges Backsteingebäude in Sicht. Holzbalken durchzogen die Fassade, und zwei Türmchen erhoben sich an den beiden Ecken des Haupthauses, an das sich je ein West- beziehungsweise Ostflügel anschloss. Eine massive Mahagonitür, reichverziert mit kunstvollen Schnitzereien befand sich in der Mitte, und ein steinerner Rabe hockte unter dem Vordach darüber. Es war eine Mischung aus der Architektur nach spanisch-kalifornischem Stil und einem Spukschloss aus einem Schauerroman.
    Dana hatte rechts von dem Bauwerk angehalten. „Eindeutig hat unser Daddy Schrägstrich Sugardaddy Geld wie Heu“, bemerkte sie, als wir ausstiegen und auf dem gepflasterten Weg zum Eingang gingen.
    Ich musste ihr beipflichten, fragte mich aber, welche der beiden Strichfiguren wohl hierher gehört hatte – die Tote oder ihre Freundin?
    Ich klopfte an die Holztür, was durch das Haus hallte. Wir warteten einen Moment, ehe das Geräusch von Schritten von der anderen Seite verriet, dass man uns gehört hatte.
    Die Tür schwang auf, und vor uns stand ein großer Mann, bestimmt deutlich über einsachtzig, der schwarze Hosen mit exakter Bügelfalte sowie ein weißes Oberhemd trug. Das Hemd steckte nicht in der Hose, die beiden oberen Knöpfe standen offen, und er war barfuß, als hätten wir ihn beim Anziehen gestört – oder dabei, sich nach einer langen durchfeierten Nacht zu Bett zu begeben.
    Aber meine Aufmerksamkeit wandte sich jäh von seiner Kleiderwahl ab. Denn als er den Mund öffnete, um zu fragen, „Womit kann ich Ihnen helfen?“, sah man ganz deutlich zwei lange spitze Eckzähne über seiner Unterlippe.

Kapitel 5

    Ich blinzelte, konnte kaum hören, was er sagte, denn mein Blick hing wie gebannt an seinen Reißzähnen. Ich wiederhole … Reißzähne. Zwei winzige Stichwunden in Alexas Hals, zwei spitze Zähne direkt vor meinen Augen. Wie standen die Chancen, dass es da keinen Zusammenhang gab?
    Dana musste dasselbe gedacht haben, denn sie stieß mich in die Rippen. „Hey“, flüsterte sie.
    Genau meine Gedanken.
    „Äh, tut mir leid, wie bitte?“, fragte ich und zwang mich, nicht länger auf die Zähne des Typs zu starren, während ich am Rand hörte, dass er etwas zu uns sagte.
    Er lächelte, enthüllte wieder die potenziellen Mordwerkzeuge. „Ich habe gefragt, wie ich Ihnen helfen kann.“
    „Oh, richtig. Äh … ja.“ Ich räusperte mich und versuchte, mich auf irgendetwas zu konzentrieren, das nichts mit Zähnen zu tun hatte. „Wir sind auf der Suche nach
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