Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
Entschluß schon vorher festgestanden hatte. »Wie auch immer, ich bin sehr froh über Ihren Eintritt in unsere Truppe.«
    »Was glauben Sie, Major? Werden wir die Sklaven befreien? Oder geht's in diesem Krieg wieder einmal ums Geld?«
    Also das steckte dahinter – echter Idealismus. »Natürlich werden wir sie alle befreien. In zwei Wochen sehen wir uns wieder, Jon. Schicken Sie Walton, meinem Schneider, Ihre Maße.«
    »Die hat er schon.«
    »Ah … Ich hab's mir fast gedacht, denn Ihr Jackett verrät seine Hand. Morgen soll er anfangen, Ihre Uniform zu nähen. Irgendwelche Sonderwünsche?«
    »Nur ein Abzeichen an der linken Schulter. Ein schwarzer Puma.«
    »Ihr Kriegsname?«
    »Ja.«
    »Abgemacht.«
    Hazard bat Ramsay Kent, seine Eltern zu verständigen, und zog in den Kampf, den die Politiker und Zeitungen im Norden als ›kurzen Sommerkrieg‹ bezeichneten. Am Morgen des 3. Mai traf das 6. Kavalleriekorps in Annapolis ein, und eine Woche später kampierte es in Virginia. Die Juli-Schlappe bei Bull Run, wo fast achtzehntausend blau uniformierte Soldaten um ihr Leben rannten, beendete den Traum von einem dreimonatigen Krieg.
    Zusammen mit sieben anderen nahm Jennings' Kompanie an der Schlacht bei Bull Run teil, deckte den Rückzug der Kameraden und rettete sie vor Stuarts Kavallerie. Seine Truppe zerstörte Bahnlinien, Brücken, Depots und Telegrafenleitungen; bei diesen Aktionen kam ihr Hazards Erfahrung zu Hilfe. Bald wurde die Leichten Kavalleristen des Majors ›die Pumas‹ genannt, und ihr Ruhm eilte ihnen voraus.
    Custer ritt nach Abbottstown, um sein erstes Kommando als Brigadegeneral zu übernehmen. Bei dieser Gelegenheit lernte Hazard ihn kennen. Der jüngste US-Army-General trug eine schwarze Samtuniform mit goldenen Litzen. Sofort erregten seine blonden Locken und der blonde Schnurrbart allgemeine Aufmerksamkeit. Hazard zählte zu den zahlreichen Offizieren, die dem neuen General vorgestellt wurden, und seine Uniform – besonders eine gefranste Lederhose – weckte Custers Interesse. »Soviel ich weiß, dienen Sie bei Jennings' Pumas?«
    »Ja, Sir.«
    »Aber Sie stammen wohl nicht aus Boston.«
    »Nein, Sir.«
    Lächelnd erinnerte sich Custer an die Geschichten, die er von Jennings' Indianer-Scout gehört hatte. Der Mann konnte angeblich sehr gut mit Sprengstoff umgehen. Wenn Eisenbahnbrücken in die Luft flogen, war er stets der erste und der letzte Soldat am Schauplatz. Und gab es scheinbar kein Entrinnen mehr, fand er immer noch einen Fluchtweg. Nachdem die Pumas den Rebellen achtzig voll beladene Frachtwaggons abgenommen hatten, wurden sie von Präsident Lincoln persönlich belobigt. Man ernannte Jennings zum Oberstleutnant, und Hazard erhielt die Eichenblätter eines Majors. Gerüchten zufolge war er ein wichtiger Verbindungsmann in einer Untergrundorganisation, die per Bahn Sklaven aus den Südstaaten holte. Gemeinsam mit Parker stand er auf einer Konföderiertenliste von Personen, die getötet werden sollten, nachdem die beiden so dreist und arrogant gewesen waren, während einer Spionage-Aktion mit J. E. B. Stuart zu dinieren.
    »Ein Glück, daß Sie auf unserer Seite stehen, Major Black«, meinte Custer grinsend.
    »Danke, Sir.«
    »Dürften wir in Ihrer Heimat noch mehr Männer rekrutieren? Ihre Dienste sind unschätzbar.«
    »Leider kann mein Clan nur mich entbehren.«
    »Wie schade …«
    In den nächsten Monaten kreuzten sich ihre Wege sehr oft. Jeder erkannte im anderen die gleiche tollkühne Mißachtung aller Gefahren, grenzenloses Selbstvertrauen und die Neigung, an schicksalhafte Zusammenhänge zu glauben. Nach der Schlacht von Bull Run kämpften Jennings' Pumas in Chancellorsville, Gettysburg, Gaines' Mill und Brandy Station. Mit Sheridan hielten sie feindliche Infanteristen beim Gerichtsgebäude von Dinwiddie in Schach. Sie unterstützten Gambles Brigade in Upperville, dann Picketts Attacke auf Gettysburg. Und nach Petersburg bildeten sie die Angriffsspitzen bei den letzten Offensiven.
    Schließlich war es fast vorbei. Lees Eisenbahnen, von starken Kräften eskortiert, wurden entdeckt, während sie nach Burkeville fuhren, um nach Süden zu entkommen. Bei Sailor's Creek ergab sich eine günstige Gelegenheit, den langen Konföderiertentroß anzugreifen. Mit der 3. Kavalleriedivision, inklusive der Jennings' Pumas, erbeutete Custer dreihundert Waggons. Dieser Erfolg wurde von Crooks Kavalleriedivision gekrönt, die Lee den Rückzug abschnitt und drei Infanteriedivisionen der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher