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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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auch da.«
    »Zu jung.« Hazard erinnerte sich an ein weißgekleidetes Mädchen – sehr heiratsfähig, nicht sein Typ.
    »Nein, du meinst Beth. Amy ist mit Witherspoon verheiratet, und sie hat sich ausdrücklich nach dir erkundigt. Sicher liegt's an deinen unergründlichen dunklen Augen«, witzelte Parker.
    Jetzt erinnerte sich Hazard an die schwarzhaarige junge Frau mit dem hellen Teint, an ihren bemerkenswerten Busen und die sinnlichen ›Schlafzimmeraugen‹. Sie hatte ihm eines Abends an der Dinnertafel gegenübergesessen, aber er war nicht lange genug geblieben, um herauszufinden, ob sie mehr zu bieten hatte als amouröse Blicke. »Also, ich weiß nicht recht …«
    »Sag ihm doch, daß er mitkommen muß, Felton!« forderte Parker den jungen Mann auf, der gerade die Schwelle überschritt, ebenfalls im eleganten Abendanzug.
    »Natürlich, Hazard. Die Einladung bei Parkers Mama ist nur der Anfang. Für den weiteren Abend habe ich ein Zimmer im Shawdlings reserviert. Heute feiert Munroe seinen Geburtstag, und wir haben ihm Sarah und ihre Freundinnen als Geburtstagsgeschenk versprochen.«
    »Dafür braucht ihr mich nicht.«
    »Wer außer dir kann Munroe daran hindern, das Etablissement kurz und klein zu schlagen? Wo er doch nur auf dich hört!«
    »Außerdem sagte Amy, ihr Mann sei für eine Woche nach Erie gefahren«, ergänzte Parker. »Keine Ahnung, warum sie das erwähnt hat.« Spöttisch hob er die Brauen.
    »Erie …«, wiederholte Hazard langsam und erwog die interessanten Möglichkeiten.
    »Zweihundert Meilen weit weg, kein Nachtzug«, erinnerte ihn Parker.
    »Also gut.« Hazard gab sich grinsend geschlagen. »Laßt mir zehn Minuten Zeit, ich ziehe mich rasch um.«
    Im Frühling seines letzten Studienjahres teilte Hazard seine Energien zwischen Lehrbüchern, den Schwägerinnen in der Beacon Street und der reizvollen Amy Witherspoon auf. Aber im April wurde seine Aufmerksamkeit von diesen Aktivitäten abgelenkt, als die Spannungen zwischen dem Norden und dem Süden in Fort Sumter explodierten. Schon zu Weihnachten waren die Fronten gezogen worden, und nach den Ferien kehrten nur wenige Studenten an die Harvard-Universität zurück. Die Regierung von South Carolina sanktionierte die Konfiszierung aller Arsenale und Forts innerhalb ihrer Staatsgrenzen. Am 3. Januar ordnete Gouverneur Brown von Georgia die Besetzung der Forts Pulaski und Jackson in Savannah an; am 4. Januar besetzte Alabama das Fort Morgan, am 10. bemächtigte sich Mississippi der Forts und anderer US-Liegenschaften in seinem Staat; am 12. wurde die Marinewerft in Pensacola beschlagnahmt; die Rebellen von Louisiana kaperten am 28. einen US-Zollkutter und eigneten sich das Geld in der Münzanstalt von New Orleans an; und in Texas übergab General Twiggs die US-Streitkräfte und seine gesamte Ausrüstung den Rebellen.
    Es war nur mehr eine Frage der Zeit, bis der Krieg ausbrechen würde.
    Am 16. Januar wies Gouverneur Andrew, nur elf Tage nach seinem Amtsantritt, den Generaladjutanten an, die General Order Nr. 4 herauszugeben, mit der die Massachusetts-Miliz in Kampfbereitschaft versetzt wurde.
    Knapp vier Wochen später, am 11. Februar, hielt man in Cambridge eine große Versammlung ab. Im überfüllten Rathaus hörte Hazard die Rede John Palfreys. »South Carolina hat sich der Revolution verschrieben«, sagte der Politiker. »Sechs Staaten folgen diesem Beispiel und wenden sich von unserer Regierung ab.« Danach erklärte Richard H. Dana, Jr., nun befinde sich der Süden im Zustand der Meuterei. Er verurteilte John Browns Attacken und sprach sich kompromißlos für die Union aus.
    Als Fort Sumter beschossen wurde, war Massachusetts besser vorbereitet als die meisten Staaten. Die Miliz hatte die Winter- und Frühlingsnächte genutzt, um sich zu organisieren, zu exerzieren und neue Mitglieder zu rekrutieren.
    Am 15. April 1881 erhielt Gouverneur Andrews ein Telegramm aus Washington mit der Aufforderung, sofort eintausendfünfhundert Mann an die Front zu schicken.
    Drei Tage nach der Sumter-Schlacht stürmte Parker in Hazards Zimmer, gefolgt von Felton und Munroe. »Wir schließen uns Jennings' Kompanie an, und das mußt du auch tun!«
    »Jennings' Kompanie?« Cornelias Ehemann? Unwahrscheinlich, dachte Hazard. »Nein, danke. Das ist nicht mein Krieg.«
    »Interessierst du dich nicht für das Elend der Sklaven?« riefen die drei wie aus einem Mund. Doch, und das wußten sie.
    Schon seit einiger Zeit besuchte er die Versammlungen der
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