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Fuer Wunder ist es nie zu spaet

Fuer Wunder ist es nie zu spaet

Titel: Fuer Wunder ist es nie zu spaet
Autoren: Emma Hamberg
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größtenteils kaputt, und die Weinreben konnten
kaum noch Ertrag bringen, weil sie völlig wild geschossen waren. Ganz zu
schweigen vom Arboretum. Es hat allein sechs Monate gedauert, dort etwas
Ordnung zu schaffen.«
    Ein Stück vom Schloss entfernt bewundere ich die Orangerie mit den
sauber polierten Originalfenstern aus dem 18. Jahrhundert. Da drinnen kann ich
Orangen, Trauben, Tomaten und Chili erahnen – Früchte und Beeren, die täglich
im Café zur Anwendung kommen, das Josefin Dahlström mit sicherer Hand in einem
der wunderschönen Seitenflügel des Schlosses betreibt. Im Schlosspark wimmelt
es von Besuchern, die neugierig die Ausstellung bewundern. Sieben junge Steinmetze
haben ein halbes Jahr lang im Geiste von Pelle Hannix hier arbeiten dürfen. Der
Granit stammt aus dem Steinbruch der Insel, und die Kunstwerke wurden über die
ganze Insel verteilt aufgestellt.
    Diese Mischung wirkt explosiv und interessant, und darüber hinaus
ist für alle Generationen etwas dabei. Die Kinder lieben es, in dem großen
Schaukelstuhl aus Granit zu schaukeln, der mitten im Apfelhain steht, während
sich die Erwachsenen in Hannix’ ehemaligem Atelier drängen und sich von der
riesenhaften Skulptur in Bewunderung und Erstaunen versetzen lassen, die sein
letztes Werk als Bildhauer darstellt.
    Pelle Hannix hat sich vom künstlerischen Schaffen mehr und mehr
zurückgezogen und den Stab an seine Frau Maja Hannix übergeben, die nach ihrer
ersten viel beachteten Installation »Die Familie« für einen großen Platz in der
Münchner Innenstadt eine leuchtende Karriere als Bildhauerin begonnen hat.
    Karin Björg kümmert sich nicht nur um die sommerlichen Ausstellungen
auf Hjortholmen, sondern hat darüber hinaus in einem Seitenflügel am See eine
Kunsthalle eröffnet, die ausschließlich auf junge Künstler ausgerichtet ist.
Ihr gutes Gespür für die Kunst der Zukunft zieht Investoren aus ganz Europa
nach Hjortholmen. Kunst ist Karin Björgs Leidenschaft. Bei unserem Besuch führt
sie gerade eine Gruppe deutscher Touristen und Kunstinteressenten über die
Insel, durch die Ateliers und die Innenräume des Schlosses. Diese
leidenschaftliche Frau steht hinter der ganzen Idee von Hjortholmen.
    Jens Fredman legt den Arm um seine geliebte Karin und erzählt nicht
ohne Stolz: »Karin war es, die die ganze Vision entworfen hat, was man mit der
Insel machen sollte. Alles fing mit einem Schwimmkurs an, den Maja Hannix
angeboten hat, als sie immer noch mit ihrer Kunst rang und sich auf andere
Weise versorgen musste. Da haben wir uns kennengelernt.«
    Karin lächelt Jens herzlich an und nimmt den Faden auf: »Man könnte
sagen, dass wir eine Ansammlung verletzter Seelen waren, die in diesem
Schwimmkurs gemeinsam stark wurden.«
    »Haben Sie denn alle schwimmen gelernt?«, frage ich neugierig.
    Karin antwortet ernst: »Nein, das nicht. Aber wir haben gelernt,
mutig zu sein und unser Leben anzupacken, und das ist mehr, als jemand von uns
zu hoffen gewagt hat.«
    Karin küsst Jens auf die Wange und winkt eine weitere Gruppe zu
sich.
    Uns knurren die Mägen, und Jens Fredman empfiehlt uns die
Tomatensuppe von der Tageskarte. Sie ist aus frischen Tomaten aus dem
Gewächshaus hergestellt, die im Ofen geröstet und mit frischem Ingwer und
Sauerrahm verfeinert wurden.
    Hjortholmen ist ein ausgesprochen lebendiges Paradies, ein
sinnlicher Ort für Körper, Seele und Auge. Man erreicht Duvköping problemlos
mit dem Zug oder dem Auto, und vom Hafen geht einmal stündlich ein Dampfschiff
nach Hjortholmen. Und denken Sie daran, vor Ihrer Reise nichts zu essen, denn
»Josefins Seitenflügel« ist ein Café, das Sie gar auf keinen Fall verpassen
sollten.

     
    Danksagung
    A ch, ich möchte all den großzügigen und
offenen Men schen, die mir geholfen haben, danken, danken, danken! Ohne sie wäre
dieses Buch niemals entstanden – so ist das einfach.
    – Jonas Bengtsson in Djupedal, der mich zu sich nach Hause eingeladen, mir seine
phantastische Perennenzucht gezeigt und außerdem (mit großer Leidenschaft!) die
gesamte Fauna von Hjortholmen aufgemalt hat.
    – Hasse und Helen, die offen und ohne Umschweife erzählt haben, wie es ist, als
Paar mit einem großen Altersunterschied zusammenzuleben (und die Tatsache, dass
Hasse Künstler ist, war auch nicht gerade von Nachteil!).
    – Tomas Wikland, der eine Weile seine Arbeit im Schwimmbad geschwänzt hat, um mit
erstaunlichem Einfühlungsvermögen über die Schwierigkeiten beim
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