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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot
Autoren: Karen Chance
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kurzen Stöße von den Hüften, sondern ein unablässiges Wogen – die Muskeln seiner Arme und die Kraft der Schenkel gab dem ganzen Körper eine Wellenbewegung. Plötzlich schrien alle Zellen in meinem Leib und wollten ihm noch näher sein, ihn festhalten, wenn er nach unten kam. Ich wollte in seinem Geschmack und seinem Geruch leben, jeden Stoß in den Zähnen spüren.
    Für einige Sekunden fühlte es sich fast so an, als hätte etwas von mir Besitz ergriffen, doch für Mircea schien es ebenso zu sein. Ein Teil von mir flüsterte jedes Mal durch ihn, wenn er tief in mich eindrang, und ein Echo dieses Flüsterns trieb meine Wonne immer mehr in die Höhe, bis ich glaubte, es nicht mehr aushalten zu können.
    »Perfekt«, keuchte Mircea, bevor ein weiterer Kuss ihn zu mir brachte. Mit offenem Mund und der Zunge tief in mir stießen seine Hüften zu, perfekt synchron.
    Und plötzlich war es zu hart, zu schnell und zu viel. Aus meinem Atmen wurde ein unregelmäßiges Keuchen – wenn ich überhaupt Luft bekam –, und mein Körper verkrampfte sich, während das Gehirn noch versuchte, alles auseinanderzuklamüsern. Aber es war eine totale Reizüberflutung. Ich lag da, gefangen unter Mircea, von seinen Bewegungen festgehalten, und Schmerz vermischte sich mit Wonne. Seine Hüften stießen in mich, und gleichzeitig knurrte er in meinen Mund, biss mir auf die Lippen und sagte mit Atem, Händen und Körper immer wieder: Du gehörst mir! Es flüsterte mit jedem tiefen Stoß durch meinen Körper: Du gehörst mir. Es echote in jeder Bewegung von ihm, in jedem feuchten Kuss. Du gehörst mir, mir.
    Und dann kam noch mehr, ob es mein Körper ertragen konnte oder nicht.
    Zwischen einem Atemzug und dem nächsten wurden wir zu einer Erweiterung der Leidenschaft des jeweils anderen. Irgendwie schienen wir plötzlich in der Haut des anderen zu leben und wie ein Körper zu sein. Seine Lust fühlte sich an wie meine, und meine wurde zu seiner. Er schluckte, und ich fühlte es in meinem Hals. Er verlor sich darin, mich zu haben, und ich spürte alle seine Bewegungen in mir.
    Mit einer Erregung ganz besonderer Art strichen seine Fingerspitzen über meine Narben (Du gehörst mir, mir!), wanderten dann zur Hüfte und tasteten über ihre Wölbungen. Seine Hand war an meiner Brust, und mit seinen Fingerkuppen spürte ich meine eigene Haut und nahm mein Zittern mit fremden Sinnen wahr. Ich fühlte Mirceas Freude, als meine Muskeln erbebten und dann erschlafften, sich ihm völlig hingaben.
    Als schließlich der Orgasmus kam, war er sowohl himmlisch als auch schmerzhaft. Wir schienen eine Barriere zu durchbrechen, die uns bisher voneinander getrennt hatte – wir fielen ineinander und gaben dabei den letzten Anschein von Kontrolle auf. Er stieß immer wieder, ohne Raffinesse, ohne Gedanken, nur Entzücken. Jede Berührung brannte durch mich, und die in mir explodierende Wonne loderte auch in ihm. Ich weiß nicht, wer von uns beiden mit heiserer, rauer Stimme rief: Du gehörst mir, mir, mir!
    Ganz plötzlich löste sich alles voneinander. Gefühle, Farben, Hitze und Lust waren so intensiv, dass ich befürchtete, nicht wieder zu mir selbst zu finden, so intensiv, dass es wehtat und ich Mircea anflehte, aufzuhören und immer weiterzumachen. Es ging weiter, immer weiter, Wellen der Wonne im Takt seiner unregelmäßigen Stöße, die umso stärker wurden, je mehr ich erzitterte und erbebte, bis ich gar nicht mehr wusste, wie man atmete.
    Von einem Augenblick zum anderen hielt er inne, und ein seltsamer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht – er wirkte überrascht und auch ein wenig enttäuscht. Doch die Überraschung war stärker. Ich selbst fühlte mich ebenfalls von Erstaunen erfasst, denn eine solche Reaktion hatte ich noch bei niemandem hervorgerufen. Für einen langen Moment verharrte er auf diese Weise über mir und sah mich an, rollte dann zur Seite und zog mich zu sich. Seine Brust hob und senkte sich – er atmete schnell.
    Ich zog die Bettdecke über uns beide und schuf ein kleines warmes Nest. Es war leicht, einfach nur dazuliegen und zu beobachten, wie die nächste Kerze tropfte und ihr Wachs über den Kerzenhalter lief. Schließlich ging sie aus, und die Schatten im Zimmer dehnten sich – der Raum wurde dunkler und seltsamerweise auch kuscheliger. Und während wir dort lagen, so eng aneinander-geschmiegt, dass sich kaum feststellen ließ, wo ein Körper aufhörte und der andere begann, fühlte ich es plötzlich. Es war nichts
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