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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot
Autoren: Karen Chance
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Bett und atmete tief durch.
    Und dann ließ ich ihn frei.
    Die Gestalt eines Mannes erschien plötzlich neben mir auf dem Bett. Zuerst schien er zu schlafen, bis ich genauer hinsah und auf das halb im Kissen vergrabene, von Schmerz gezeichnete Gesicht hinabblickte. Mirceas Hand tastete blindlings nach meiner Schulter und verkrampfte sich für einige Sekunden, bevor sie sich ganz langsam entspannte, als hätte sie vergessen, wie man so etwas machte.
    Dieser Mann war keine Gefahr, begriff ich und blinzelte Tränen fort, als ich ihn beobachtete. Er schien kaum zu wissen, wo er sich befand. Ich wollte ihm mit den Fingern durchs Haar streichen, aber sie steckten in dem Lockengewirr fest. »Mircea?«, flüsterte ich.
    Seine Wimpern waren verklebt, und die Augen blieben geschlossen. Er antwortete nicht, aber eine unsichere Hand wanderte zu meinem Hals. Die Finger tasteten dort umher, bis sie den Puls der Halsader fanden, und die beiden kleinen Narben, die von ihm stammten.
    Mit feuchten Augen sah ich auf ihn hinab, und mein Herz schlug so schnell, dass ich glaubte, gleich in Ohnmacht zu fallen. Seine Hand setzte den Weg über mich fort, nicht mehr ganz so zögernd und unsicher, und halb erstickt klingende Laute kamen aus seinem Mund. Ich erkannte sie schließlich als Worte – er fragte mich, ob ich es ernst meinte, ob ich sicher war.
    »Niemals zuvor in meinem Leben bin ich mir bei etwas so sicher gewesen«, erwiderte ich mit Nachdruck, und die Entscheidung fiel mir plötzlich leicht. Ich konnte ihn nicht sterben lassen. Alle logischen Argumente auf der Welt änderten nichts an dieser einfachen Tatsache. Die ganze Zeit hatte ich nicht nur um mein Leben gekämpft, sondern auch um seins, und ich wollte ihn jetzt nicht verlieren.
    Ich legte ihm die Hand auf die Brust und drehte ihn, was mir nicht weiter schwerfiel. Es war weniger leicht, die Hitze seiner Haut zu ignorieren, die harten Brustwarzen, die sich über feste Muskeln erhoben, und den starken Herzschlag. Es gefiel mir, wie ihm der Atem stockte und wie sein Bauch unter dem Brustkorb eine Mulde bildete, als meine Oberschenkel seine Seiten berührten.
    Ich machte mir nichts vor – ich wusste, wie sich eine Beziehungen zwischen uns entwickeln würde. Früher oder später würde Mircea etwas Unverzeihliches tun, wahrscheinlich auf Geheiß der Konsulin. Oder ich verlangte etwas von ihm, und er gab nicht nach. Selbst ohne den über uns hängenden Argwohn des Kreises gab es eine Uhr, die immer dann tickte, wenn wir zusammen waren, und in der Ferne ertönte das Geräusch eines heranrasenden Zuges. Ich wusste und hatte die ganze Zeit gewusst, dass es nicht für immer war. Aber für diese eine Nacht konnte ich ihn haben, und ich wollte jede Sekunde davon.
    Ich drückte meine Hand an ihn, und er belohnte mich, indem er abrupt Luft holte. Er war dick und unbeschnitten, zart an der Spitze, unwiderstehlich. Er war dort dunkler, rosarot und golden, und fasziniert beobachtete ich, wie sich die Färbung unter dem Druck meiner sich langsam bewegenden Finger veränderte. Meine Lippen strichen über die Seite, und ich nahm den vertrauten Duft in mich auf. Er machte es mir leicht, nicht daran zu denken, wie sonderbar mein Verhalten war.
    Langsam leckte ich über seine ganze Länge, ließ die Zunge dabei hin und her wandern, und ja, ein Keuchen spornte mich an. Erneut schickte ich meine Zunge auf die Wanderschaft und fühlte, wie er über mir erzitterte. Danach zögerte ich nicht mehr. Ich brauchte es, ließ ihn an meinen Lippen vorbeigleiten und schmeckte ihn, salzig bitter und süß.
    Mircea zog mich nach oben, bevor ich so weit war, drückte sich mir mit Zunge, Zähnen und Lippen entgegen, die schorfig geworden waren, weil er in den vergangenen qualvollen Wochen immer wieder auf sie gebissen hatte. Er ächzte, als wir uns küssten, aber ich glaube, nicht aus Schmerz. Ich schlang Arme und Beine um seinen Körper, der nur aus harten Muskeln, schweißfeuchter Haut und verfilztem Haar zu bestehen schien, und fühlte, wie er sich in mich schob. Dicke, fordernde Kraft nahm mich und sank tief. Ich wollte noch mehr von ihm und öffnete mich weiter, und einen Moment später steckte er so tief in mir, dass nichts mehr draußen blieb.
    Er zögerte kurz, und wir sahen uns an. Seine Augen waren jetzt weit offen, und ein wildes, schmerzvolles Feuer flackerte in ihnen, mit einem goldenen Schein, der keinen Platz für das Braun der Pupillen ließ. Als er sich schließlich zu bewegen begann, kamen keine
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