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Für immer und eh nicht (German Edition)

Für immer und eh nicht (German Edition)

Titel: Für immer und eh nicht (German Edition)
Autoren: Heike Wanner
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Verkehrsregeln wir gebrochen haben.«
    »Und warum das alles?«, regte sich Sebastian auf. »Um euch beim Knutschen zusehen zu können!«
    »Entschuldige.« Ich errötete und löste mich widerwillig aus Haralds Umarmung. »Ich glaube, ich habe etwas überreagiert. Der Streit mit Raphael war harmloser als befürchtet. Wir haben uns im beiderseitigen Einvernehmen getrennt.«
    »Und deshalb lässt du deine Erleichterung und deine Dankbarkeit an Harald aus.« Mein Bruder schüttelte fassungslos den Kopf. »Bist du jetzt völlig übergeschnappt?«
    »Sebastian!« Harald runzelte warnend die Stirn.
    »Ist doch wahr!«, regte sich Sebastian auf. »Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht.«
    »Ich sagte doch schon, dass es mir leid tut«, murmelte ich.
    »Seit wann geht das denn schon mit euch beiden? Und warum weiß ich nichts davon?«
    »Du stellst mir immer die gleichen Fragen, wenn es um einen Mann geht, ist dir das mal aufgefallen?«, entgegnete ich erbost.
    Beruhigend legte Harald den Arm um meine Schultern.
    »Hier handelt es sich aber nicht um irgendeinen Mann, sondern um meinen besten Kumpel«, schimpfte mein Bruder. »Du kannst nicht einfach den einen Mann abservieren und dir gleich den nächsten schnappen! Und schon gar nicht Harald!«
    »Ich habe ihn mir nicht geschnappt, sondern du hast ihn mir geschickt!«
    »Na toll, jetzt bin ich vermutlich auch noch schuld an der Sache.«
    »Das muss ich mir nicht anhören, schon gar nicht von dir!« Ich ballte meine Fäuste, und Harald zog mich noch ein wenig fester an sich.
    »Hört sofort auf zu streiten«, mischte sich Steffi ein. »Das hier ist weder die richtige Zeit noch der geeignete Ort, um sich auszusprechen.«
    »Sie hat recht«, kam Harald ihr zur Hilfe.
    »Ich schlage vor, wir gehen morgen Abend zusammen etwas trinken und klären alles in Ruhe.« Steffi stupste Sebastian in die Seite. »Einverstanden?«
    Mein Bruder nickte zögernd. »Okay.«
    »Gut.« Steffi atmete auf.
    »Trotzdem muss Theresa mir aber jetzt noch sagen, was mit dem armen Raphael passiert ist«, bemerkte Sebastian trotzig.
    »Wie meinst du das?«
    »Wir haben ihn gerade im Treppenhaus getroffen«, erzählte Steffi. »Irgendwie sah er aus, als hätte er etwas getrunken. Er wirkte seltsam entrückt und hat uns mehrmals erzählt, wie wichtig die Liebe im Leben ist.«
    »Und dann hat er sich von uns verabschiedet und mir seinen Rolls-Royce geschenkt«, ergänzte mein Bruder und hielt wie zur Bestätigung die Autoschlüssel hoch.
    »Er wird sich doch nichts antun, oder?«, wollte Harald von mir wissen.
    »Nein«, beruhigte ich ihn. »Aber da, wo er jetzt hingeht, kann er sein Auto nicht gebrauchen.«
    »Cool. Dann kann ich es ja behalten.« Sebastian steckte die Schlüssel in seine Hosentasche.
    »So viel also zu deiner Sorge um Raphael«, knurrte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Wenn du sagst, dass es ihm gut geht und er nichts Dummes machen wird …«
    »Er wird sicherlich nichts Dummes machen.« Davon war ich überzeugt, auch wenn ich selbst nicht genau wusste, warum.
    »Dann lasst uns doch eine Probefahrt machen!«, schlug Steffi vor. »Ein bisschen Spaß haben wir uns nach dieser Geschichte redlich verdient.«
    »Kommt ihr mit?«, fragte Sebastian, aber es war ihm deutlich anzusehen, dass er uns lieber nicht dabeihaben wollte.
    Harald und ich sahen uns an und schüttelten gleichzeitig den Kopf. Wir hatten beide nicht die geringste Lust, mitzufahren. »Nein, danke. Wir haben hier noch etwas zu erledigen«, murmelte ich.
    Steffi grinste amüsiert. »Komm schon!«, forderte sie meinen Bruder auf und schob ihn zur Tür hinaus. »Die beiden wollen allein sein.«
    »Ich fasse es nicht«, hörte ich Sebastian noch im Treppenhaus brummen. »Mein bester Freund und meine Schwester!«
    »Wo waren wir stehengeblieben?«, fragte ich und ließ mich wieder in Haralds Arme sinken.
    »Ungefähr hier, glaube ich«, flüsterte er und küsste mich auf den Hals.
    Und dann machten wir genau dort weiter, wo wir vorhin unterbrochen worden waren. Dieses Mal ließen wir uns nicht stören, nicht einmal durch »Glory, Glory, Halleluja!« und »Mission Impossible«, die abwechselnd aus der Küche ertönten.
    »Willst du nicht rangehen?«, fragte Harald irgendwann atemlos zwischen zwei Küssen. »Es könnte dringend sein.«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf und schmiegte mich noch enger an ihn. Das war nicht dringend.
    Der Himmel konnte warten!

Projektabschluss
     
    »Management by Helikopter:
Über allen schweben,
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