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Für immer und eh nicht (German Edition)

Für immer und eh nicht (German Edition)

Titel: Für immer und eh nicht (German Edition)
Autoren: Heike Wanner
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ihn zurecht.
    »Das stimmt leider«, bestätigte Gabriel. »Diese Engel sitzen herum, langweilen sich und kommen auf dumme Ideen.«
    »O ja!«, bestätigte Eva. »Gestern Abend bei der Kleiderprobe haben sich mehrere Engel ziemlich danebenbenommen.«
    »Und wie? Haben sie nicht auf Anhieb die farblich passenden Schuhe zu ihren neuen Gewändern gewählt?«, fragte Adam und grinste spöttisch.
    »So etwas erwarte ich bei Männern gar nicht, mein Lieber!« Eva sah ihn verächtlich an.
    »Was haben sie dann gemacht?«, wollte Maria wissen.
    »Sie haben herumgealbert, nicht richtig zugehört und sind schließlich noch während der Anprobe eingeschlafen!«
    »Was für ein Skandal!«, sagte Adam lachend. »Wenn ich stundenlang irgendwelche Klamotten anprobieren müsste, würde ich auch einschlafen.«
    »Natürlich. Du schläfst ja auch ein, wenn neben dir ein krankes Kind schreit und –«
    »Ich werde mich um das Problem kümmern«, unterbrach Gabriel den Wortwechsel der beiden. »Mir fällt schon etwas für sie ein. Können wir jetzt bitte zur Tagesordnung zurückkehren? Ich habe nicht ewig Zeit.«
    Petrus nickte erleichtert und begann, mit monotoner Stimme sein umfangreiches Zahlenmaterial vorzutragen. Gerade, als er bei der aktuellen Zahl der Ehescheidungen in den einzelnen Ländern angelangt war, meldete sich Maria zu Wort. »Das werden ja immer mehr!«
    »Wen wundert es?«, fragte Adam mit einem Seitenblick auf seine Frau.
    »Ja, genau«, bestätigte Eva höhnisch. »Bei der Einstellung der Männer heutzutage kann keine Beziehung gut gehen!«
    »Du meinst also, es liegt an den Männern?«
    »Natürlich!«
    »Das glaube ich nicht«, warf Maria schüchtern ein.
    »Kann ich mir denken«, entgegnete Eva. »Aber du vermagst das auch nicht richtig zu beurteilen.«
    »Warum nicht?«
    Eva seufzte. »Du bist so eine Art Sonderfall.«
    »Ich bin sehr glücklich.«
    »Mit dem richtigen Mann wäre ich das auch.«
    Adam schüttelte den Kopf. »Du wärst mit keinem Mann zufrieden.«
    »Sollen wir wetten?«
    Maria sprang auf. »Ihr wollt doch hoffentlich keinen Ehebruch begehen!«
    »Natürlich nicht«, beruhigte Adam sie. »Das hätte wenig Aussicht auf Erfolg. Den perfekten Mann für eine Frau gibt es nämlich nicht.«
    »Und wenn doch?« Eva erhob sich ebenfalls und stemmte angriffslustig ihre Hände in die Seiten. »Ich werde dir beweisen, dass eine Frau mit einem Mann glücklich sein kann, wenn er nur die richtigen Eigenschaften hat.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Tja …« Eva wirkte plötzlich ratlos und blickte hilfesuchend in die Runde. Als ihr Blick auf Gabriel fiel, hellte sich ihr Gesicht schlagartig auf. »Wir nehmen einfach einen arbeitslosen Schutzengel, formen ihn zum Traummann um und schicken ihn auf die Erde zu einer alleinstehenden Frau.«
    »Auf keinen Fall!«, widersprach Gabriel entsetzt. »Für so etwas lasse ich meine Engel nicht missbrauchen.«
    »Es trifft doch nur einen«, beschwichtigte Eva ihn. »Und er wird bestimmt nicht leiden.«
    »Kommt auf die Frau an«, murmelte Adam.
    »Ich weiß nicht recht.« Gabriel blieb skeptisch. »Dazu müssten wir erst einmal einen Engel zu einem Menschen umwandeln und ihm eine Identität verschaffen.«
    Eva schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das ist kein großes Problem, oder? Schließlich haben wir das in der Vergangenheit schon öfter gemacht. Ich erinnere euch nur an Hildegard von Bingen oder Mutter Teresa.«
    »Das war ja wohl etwas ganz anderes«, brummte Gabriel.
    »Aber es beweist, dass es technisch möglich ist.«
    »Hm.« Jesus beugte sich interessiert vor. »Diese Idee könnte mir gefallen. Wir veranstalten eine Art Wette. Das wäre eine nette Abwechslung zu den trockenen Themen, um die wir uns hier sonst kümmern müssen.«
    »Richtig!« Ermuntert durch den Zuspruch ergriff Eva wieder das Wort. »Außerdem kann man den Plan leicht umsetzen. Wir brauchen für die Wette nur einen Engel und einen weiblichen Single, vorzugsweise eine junge Frau, die relativ klare Vorstellungen von ihrem Traummann hat.«
    »Und dann?«, wollte Gabriel wissen.
    »Dann statten wir den Engel mit allen Eigenschaften aus, die sich die Versuchsperson bei einem Mann erträumt.«
    »Und damit erschaffen wir sozusagen einen himmlischen Supermann.« Adam hatte augenscheinlich Mühe, sein Grinsen zu verbergen.
    Gabriel hingegen wirkte alles andere als belustigt. »Mir gefällt das nicht.«
    »Das wundert mich nicht.« Eva seufzte. »Vielleicht sollten wir uns ein praktisches
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