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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier
Autoren: Nadíni Rainbows
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auf und ging duschen. Als sie zurück ins Zimmer kam, war Romeo bereits wach.
    „Mein Schatz, was war gestern nur los mit dir? Du hast mich so in Rage gebracht, dass ich dich wirklich töten wollte. Mach‘ das nie wieder“, drohte er ihr, während er mit einem Dolch spielte, den er aus seiner Tasche genommen hatte.
    Ihr wurde klar, dass dies der Dolch war, der ihm angeblich in Guarinhia gestohlen worden war. Die Geschichte, die sie unter anderem am Anfang ihrer Beziehung dazu bewegt hatte, mit Romeo von Guarinhia abzuhauen, war also auch eine Lüge gewesen. Weder Dr. Antonio noch seine Komplizen hatten ihm den Dolch geklaut, um sie umzubringen und es Romeo in die Schuhe zu schieben. Lügen, Lügen, nichts als Lügen. Er hatte ihr die ganze Zeit über so viele Lügen aufgetischt, dass es ihr eigentlich hätte schwindelig werden müssen. Sie sprach ihre Gedanken nicht aus. Sie war vorsichtig geworden, denn sie hatte die Gefahr realisiert, in der sie sich befand.
    „Entschuldige bitte, ich verhalte mich nie wieder so. Ich war dumm.“ Nadia stand Romeo in Sachen Schauspielkunst in nichts nach. Er glaubte ihren Worten.
    Nach dem Frühstück ging sie ins Internetcafé auf der anderen Straßenseite, um mit ihrer Mutter zu telefonieren. Romeo wartete vor der Tür auf sie und schraubte an seinem Motorrad herum.
    Nadia berichtete ihrer Mutter davon, was in der Nacht zuvor geschehen war. Ihre Mutter machte sich große Sorgen; sie wollte ihre Tochter nicht verlieren.
    „Mein Kleines, ich habe letzte Nacht auch geträumt. Und du weißt ja, dass ich mich normalerweise nicht an meine Träume erinnern kann“, sagte ihre Mutter.
    „Wovon hast du geträumt?“, fragte Nadia.
    „Ich habe ein großes, abrissfälliges Haus gesehen, das schon drauf und dran war, auseinanderzufallen. Danach bin ich verängstigt aufgewacht.“
    „Ich weiß, dass dieses Haus mich symbolisiert hat. Ich habe keine Ahnung, wie ich ihm entkommen kann. Was kann ich bloß tun?“, fragte Nadia hilflos.
    „Das einzige, was mir dazu einfällt ist: Tisch‘ diesem Vergewaltiger eine Geschichte auf. Du könntest ihm vorgaukeln, jemand sei gestorben, und du musst den nächsten Flieger nach Deutschland nehmen, um bei der Beerdigung anwesend zu sein.“
    „Gut, das kann ich versuchen.“
    „Sei vorsichtig. Wenn du Angst hast, ins Hotelzimmer zurück zu gehen, um deinen Koffer zu holen, lass einfach alles da und setz‘ dich ins nächste Taxi. Geh‘ nirgendwo mehr alleine mit diesem Kerl hin. Ich hoffe, du bist nun endlich zur Besinnung gekommen. Dein Vater und ich haben uns die ganze Zeit über Sorgen um dich gemacht. Gestern hat er den Entschluss gefasst, nach Brasilien zu fliegen und dich dort abzuholen, wenn du selbst nicht langsam auf die Idee kommst. Wir machen uns Sorgen, dich zu verlieren.“
    „Tut mir Leid, Mutti. Ich wollte euch nicht belasten. Ich werde machen, was du vorgeschlagen hast. Bis bald, ich liebe euch.“
    „Wir lieben dich auch. Pass‘ auf dich auf.“
    Nadia verließ das Internetcafé. Die Erinnerung an die vorige Nacht machte sie traurig. Sie brauchte also keine betrübte Mine aufzusetzen, um Romeo die Geschichte über den Tod einer nahestehenden Person glaubhaft rüberzubringen.
    „Ich habe mit meiner Mutter telefoniert“, sagte sie zu Romeo.
    „Was hat sie gesagt?“ Romeo war es im Grunde egal, was ihr ihre Mutter erzählt hatte. Er dachte jedoch, es wäre stets ratsam, über alles im Bilde zu sein, da er seine Mitmenschen auf diese Weise leichter kontrollieren und manipulieren konnte.
    „Meine Uroma ist gestorben. Meine Mutter hat mich darum gebeten, den nächsten Flug nach Deutschland zu nehmen“, erklärte sie ihm sehr überzeugend.
    „Was ist mit mir?“, fragte er sie nervös.
    „Mach dir keine Sorgen, mein Schatz. Ich werde dir ein Ticket schicken“, flunkerte sie ihn an. Sie wusste genau, dass er es hierauf abgesehen hatte. Sie brachte die Nummer perfekt über die Bühne. Er zweifelte ihre Geschichte nicht einen Moment lang an.
    „Bleib‘ hier, ich hole dir deinen Koffer.“ Romeo nahm an, näher denn je an der Erfüllung seiner Träume zu sein. Voller Vorfreude brachte er sie zum Flughafen.
    „Endlich zahlt sich meine ganze harte Arbeit aus. All die Mühe, die ich in diese Beziehung gesteckt habe, war nicht umsonst“ , triumphierte er innerlich.
    Nadia wartete vor dem Hotel auf Romeo. Da lief auf einmal die blonde Frau, mit dem kurzen Jeanshöschen von letzter Nacht, an ihr vorbei und sprach Nadia
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