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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe
Autoren: Cynthia J. Omololu
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gehört, manchmal auch noch gar nicht fassen. Verstohlen werfe ich einen Blick auf seine schön geschwungenen Lippen und die bernsteinfarbenen Augen, die seine außergewöhnlichen Fähigkeiten erahnen lassen. Ein Leben ohne ihn kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen. »Außerdem können wir uns jetzt immer zu viert treffen – und dann sind alle glücklich!«
    »Ich ganz sicher …« Er beugt sich herunter und knabbert sanft an meinem Hals. »Ich war noch nie so glücklich wie mit dir.«
    »Huh, das kitzelt«, lache ich, »und wenn du so weitermachst, schaffen wir es nie bis zu den Bären.«
    »Nichts dagegen«, murmelt er, »wir fahren einfach zu mir und schließen uns den ganzen Tag in meinem Zimmer ein – oder gleich die ganze Woche.«
    Bei dem Gedanken, mit Griffon allein zu sein, spüre ich überall ein elektrisierendes Kribbeln. Eigentlich wünsche ich mir nichts sehnlicher, als ihn jede Sekunde für mich zu haben, doch ich nehme meinen ganzen Willen zusammen und eise mich von ihm los. »Ich kann Rayne nicht hängen lassen«, sage ich und schiebe ihn sanft in Richtung Löwenhaus. »Hier geht’s lang.«
    Als wir um eine Ecke biegen, kommt uns plötzlich ein asiatisch aussehendes Paar entgegen. Beide gestikulieren wild und rufen etwas Unverständliches. Der Mann scheint ganz außer sich und die Frau ist kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    »Warte mal«, sagt Griffon. Er lässt meine Hand los, geht zu ihnen hinüber und spricht in einer mir unbekannten Sprache zu ihnen. Die beiden sehen ihn kurz verdutzt an, dann überschütten sie ihn erleichtert mit einer Flut von Worten und deuten immer wieder hektisch in die Richtung, aus der sie gekommen sind.
    »Hey, Cole«, ruft Griffon zu mir herüber. Äußerlich wirkt er ruhig, dennoch höre ich die Dringlichkeit in seiner Stimme. »Könntest du mal versuchen, jemanden vom Personal aufzutreiben?«
    Ich habe keine Ahnung, was passiert ist, aber es kann nichts Gutes sein. Leichte Panik steigt in mir auf und ich setze mich sofort in Bewegung. Ich brauche nicht weit zu laufen, ehe ich eine Frau in einer kakifarbenen Uniform entdecke. »Bitte, Ma’am, wir brauchen Hilfe! Dort drüben.«
    Die drei kommen uns schon entgegengelaufen. »Sie befürchten, dass jemand ihren Sohn entführt hat«, erklärt Griffon unter den ängstlichen Blicken des Paares. »Er ist zwei Jahre alt. Sie waren zusammen hinten beim Lemuren-Haus. Sie haben sich nur einmal kurz umgedreht und da war er plötzlich verschwunden.«
    Die Wärterin nickt und spricht etwas in ihr Funkgerät. Nach einem kurzen Knacken antwortet ihr jemand.
    »Was hatte der Junge an?«, fragt sie nach.
    Griffon dolmetscht: »Ein bunt gestreiftes T-Shirt und ein braunes Mützchen.«
    Per Funk gibt die Wärterin die Beschreibung an alle Angestellten des Zoos weiter.
    Eine Weile ist nur das Rauschen ihres Funkgerätes zu hören. Das Paar hält sich bei den Händen und wartet mit angespannten Gesichtern. Griffon lächelt ihnen aufmunternd zu und sagt etwas, das ich nicht verstehe, aber es scheint sie ein bisschen zu beruhigen, denn beide nicken zustimmend.
    Wir alle zucken nervös zusammen, als nach erneutem Knacken eine Stimme aus dem Gerät kommt. Die Wärterin nickt kurz und sieht uns dann mit einem breiten Lächeln an. Ich spüre, wie eine Welle der Erleichterung durch meinen Körper strömt. »Sie haben ihn gefunden. Der Kleine wollte sich wohl unbedingt die Schimpansen ansehen … Ein Kollege bringt ihn gleich her.«
    Kaum ist der Wärter mit dem Jungen auf dem Arm in Sicht, stürmen die Eltern den beiden mit freudigen Rufen entgegen. Um zu verstehen, dass sie überglücklich sind, braucht man keine Fremdsprachen zu können. Nachdem die Mutter den Kleinen ausgiebig gedrückt und mit Küssen übersät hat, kommt sie noch einmal zu Griffon herüber, nimmt seine Hand und sagt etwas zu ihm, wobei sie immerzu nachdrücklich mit dem Kopf nickt. Offensichtlich bedankt sie sich bei ihm. Griffon schenkt ihr sein charmantestes Lächeln und verneigt sich kurz.
    »Puh, das war ganz schön aufregend«, sage ich, als wir zusehen, wie die wiedervereinte Familie zum Löwenhaus hinüberschlendert, den kleinen Ausreißer rechts und links fest bei der Hand gepackt. »Und was war das für eine Sprache?«
    »Mandarin. Ich hab dir doch erzählt, dass ich schon mal in China gelebt habe.«
    »Oh, wie praktisch«, sage ich ein bisschen ironisch – er muss ja nicht merken, wie beeindruckt ich jedes Mal bin, wenn ich sehe, was er alles weiß
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